Der Urban Fantasy Roman „Mira Magica – Böse und Gut“ von Jannes C. Cramer der für Jugendliche und Erwachsene angepriesen wird, hat mich in die Schulzeit zurück-katapulitiert.
Klappentext: Mira ist ein ganz normaler Teenager mit ganz normalen Problemen. Zumindest bis sie auf ein Wesen von seltsamer Gestalt trifft. Vigil, der schon viele Jahre nach ihr sucht, zeigt Mira eine magische Welt, die ohne ihr Wissen bereits Teil ihres Lebens ist.
Doch Vigil ist nicht der Einzige, der auf das Mädchen aufmerksam geworden ist. So werden die Sorgen und Pflichten ihres Teenagerdaseins bald zu Miras geringstem Problem und sie erlebt Dinge, die sich oft nur schwer mit ihrem bisherigen Alltag vereinbaren lassen.
Schon bald lernt Mira die junge Magierin Luisa kennen und glaubt, in ihr eine Freundin und Weggefährtin gefunden zu haben …„Mira Magica – Böse und Gut” ist ein Urban Fantasy Roman.
Die Handlung spielt in der heutigen Zeit in einem deutschen (Fantasie-)Ort namens Dorwingen.
Auch wenn es sich beim Roman im Kern um ein Jugendbuch handelt, ist es durchaus für Erwachsene geeignet, die sich für spannende Bücher dieses Genres interessieren.
Mira Magica – Böse und Gut
Jannes C. Cramer
Mira Magica scheitert am Stil
Fantasyromane gehören zu meinem bevorzugten Genre, ich liebe es in magische Weltern zu versinken. Allerdings störte ich mich immer wieder am recht umgangssprachlichen Sprachstil des Autors.
Design: Bei eBooks spielt das Cover natürlich nur eine untergeordnete Rolle. Man entdeckt sie meist nur beim Stöbern im Internet, und findet sich selten in Buchhandlungen vor (Ausnahme bilden beisielsweise eBook Cards). Daher geht das Design auch gar nicht so sehr in die Bewertung ein. Es ist schlicht gehalten, mit dezenten Farben und einem Symbol, welches im Buch eine besondere Rolle einnehmen wird. Ansatzweise sind noch ein paar heurmliegende Kleidungsstücke zu sehen – passend zu den Räumlichkeiten von Teenies 😉 Mir gefällt es gut. Das passt.
Inhalt: Die Grundidee ist gut und erinnert an Harry Potter – Eine ganz normale Welt in der sich Magier und magische Lebewesen befinden, ohne von den Menschen entdeckt zu werden. Darunter Mira, eine junge Teenagerin mit alltäglichen Problemchen (bzw. dem Schulalltag), die plötzlich zur Magierin wird.Im Buch kristallisieren sich zwei große Mächte heraus, die miteinander konkurrieren. Nichts ist wie es scheint und Mira muss entscheiden, was Gut und was Böse ist – bzw. wer.
Vom Grundaufbau her ist das Buch auch gut, allerdings finde ich, dass es nicht zu sehr in die Tiefe geht. Intrigen werden nur angedeutet, Motive gar nicht wirklich beleuchtet. Oftmals werden Fragen zu früh beantwortet, was die Spannung nimmt. Jannes C. Cramer hätte den Spannungsbogen deutlich erhöht, wenn er den Leser zunächst im Dunkel hätte tappen lassen. Gegen Ende wird das Buch dann spannender, die Ereignisse überschlagen sich, kurzzeitig werden die Intrigen undurchschaubar – und bleiben es. Leider werden bis zuletzt die Motive nicht deutlich genug und sowas ärgert mich dann immer 😉
Was jetzt auch nicht so sehr zu mir passt, sind die Alltagskonflikte in der Schule. Klar, man kennt das noch irgendwie in meinem Alter, ist aber weit genug daovn entfernt, um einfach nur noch genervt von solchen Teenieproblemen zu sein 😉
Aufbau und Stil: Das Buch ist aus zwei Perspektiven geschrieben worden. Zunächst Mira, der Protagonistin im Buch. Dann kommt ihre Gegenspielerin Luisa hinzu. Die Wechsel der Perspektiven sind aber gut durchschaubar und stören den Lesefluss nicht weiter. Er wirkt (leider) auf zweierlei Weisen: Manchmal steigert dies die Spannung, weil man dem anderen Handlungsstrang folgen möchte. Manchmal aber bricht es die Spannung, weil ein Geheimnis frühzeitig gelöst worden ist.
Der Stil ist mein größer Kritikpunkt am Buch. Das Buch soll sowohl für Jugendliche, als auch Erwachsene geschrieben worden sein. Allerdings muss ich hier ganz klar bemängeln, dass die Sprache zu umgangssprachlich ist. Womöglich finden Teenager und junge Erwachsene Gefallen an dem Buch – Allerdings fällt es mir schwer, nicht hin und wieder innezuhalten und Sätze wiederholt zu lesen, um sicher zu gehen, dass ich das auch wirklich gelesen habe. Dieser Stil passt leider so gar nicht, zumindest für meinen Geschmack. Generell finde ich, dass Literatur in angemessenem Deutsch verfasst sein sollte und (auch, wenn man damit vielleicht ein Brücke zu der Jugend schaffen wollte) „sauber“ sein. Wenn ich Sätze lese, die mit „wo“ arbeiten, stellen sich meine Nackenhaare zu Berge. Zumindest in Büchern 😉 Teilweise wirkt es wirklich geschrieben, wie gesprochen, und dieser Stil sagt mir einfach nicht zu.
Gesamteindruck: Puh, das fällt mir schwer. Obwohl die Idee echt toll ist, finde ich die Umsetzung eher mäßig. Wem flapsige Sprache nichts ausmacht und leichte Unterhaltung für den Sonntagmittag sucht, ist mit dem Buch sicherlich gut bedient. Da es aber den Anspruch hat, auch für Erwachsene bestimmt zu sein, kann ich über den Stil nicht hinwegsehen und vergebe daher 3 von 5 Funkelchen.