Melanie Schöllnhammer lebt gemeinsam mit ihrer Familie in der Steiermark. Mit ihrem Titel „Nebel der Vergangenheit“ möchte sie auf physische und psychische Gewalt aufmerksam machen, gleichzeitig ist es auch ein Stück weit das Verarbeiten von traumatischen Erlebnisse, denen sie selbst ausgesetzt war.
Klappentext:
„Ich wache auf. Wieder dieser Traum. Fast jede Nacht träume ich diese Szene mit dem kleinen Kind. Fast jeden Morgen wache ich schweißgebadet auf…“ Seit einem Unfall vor drei Jahren quälen Josephine Alpträume. Nach einer zufälligen Begegnung werden ihre Träume schlimmer und sie muss nach und nach erkennen, dass sie selber in ihrem furchtbarsten Alptraum gefangen ist, der sie und ihre Kinder das Leben kosten könnte..“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autorin: Melanie Schöllnhammer
Erscheinungsdatum: 09.06.2022
ISBN: 978-3754307687
Verlag: BoD
Cover:
Die Gestaltung des Covers habe ich als recht unorganisiert und teils verstörend wahrgenmmen. Der rote Hintergrund lässt allerhand Freiraum zum Spekulieren, genauso wie der riesige schwarze Fleck, der sich immer mehr auf dem Cover auszubreiten scheint.
Meine Meinung:
„Nebel der Vergangenheit“ ist das Debüt der Autorin Melanie Schöllnhammer. Als ich mich näher mit dem Titel auseinandergesetzt habe, musste ich schon schlucken, denn die Thematik ist definitiv nicht ohne, darüber sollte man sich vor dem Lesen im Klaren sein. Häusliche Gewalt betrifft sehr viele Menschen, häufig Frauen und Kinder, ohne dass es das Umfeld offensichtlich mitbekommt. Aus diesem Grund, weil ich denke, dass bei solchen Taten niemand auch nur den Ansatz eines Grundes haben sollte, darüber zu schweigen, wollte ich mir hier gerne eine Meinung bilden. Ich hatte mich vorab schon informiert, dass die Autorin eigene Erlebnisse verarbeitet, was ich sehr wichtig finde. Die Informationen und Hilfestellungen für Betroffene findet ihr auch im Nachwort, ich hätte mir schon auf den ersten Seiten eine Triggerwarnung gewünscht, denn es geht hier tatsächlich hoch her. Den Alltag, den die Protagonistin „Josephine“ erlebt, mag mich sich kaum vorstellen. Nach außen hin und scheinbar ist alles in Ordnung. Jedoch spürt man schon auf den ersten Seiten den Druck, dem sie tagtäglich ausgesetzt ist. Mich hat es total betroffen gemacht, dass er ihre Hilflosigkeit so schamlos für seine eigenen Zwecke missbraucht und sie mit seinem Verhalten, seinen Lügen mehr oder weniger komplett isoliert. Es ist schrecklich mitanzusehen, was sie „aus Liebe“ alles für ihn tut oder denkt, dass es ihre Aufgabe ist. Gleichzeitig habe ich wirklich mitgefiebert, als sie anfängt zu begreifen, wie groß die Lüge ist, mit der sie lebt. An vielen Stellen hätte ich sie gerne einfach nur umarmt, ihr Mut zugesprochen oder sie wach gerüttelt. Besonders eindringlich habe ich die Träume von ihr empfunden. Wir begleiten „Josephine“ aus der Ich-Perspektive, was die Geschichte authentisch wirken lässt. Umso stärker habe ich auch den Druck gespürt, der sich beim Lesen auf mich übertragen hat. Der Schreibstil ist recht flüssig, bildlich, wobei ich zwischendurch über die ein oder andere Wiederholung gestolpert bin. Trotzdem hatte ich zu keiner Zeit das Gefühl, das sich die Handlung zieht. Ab einem gewissen Punkt habe ich einfach nur mitgefiebert und bis zum Ende gehofft.
Fazit:
„Nebel der Vergangenheit“ spricht eine ernste, wichtige Thematik an, vor der man die Augen nicht verschließen sollte. Auf mich wirken die Ereignisse sehr authentisch, was mich widerrum echt berührt hat. Stilistisch gibt es ein paar kleinere Kritikpunkte, dennoch möchte ich das Buch gerne empfehlen!
Ich gebe vier von fünf Funkelchen.
Es gibt gute Bücher, es gibt schlechte Bücher und dann gibt es dieses Buch.
Jede Psychologin in meinem Kollegenkreis hat dieses Buch gelesen.
Interessant waren die Ungereimtheiten und die typischen Lügen.
Es wäre mal toll die andere Seite der Geschichte zu hören.
Aber dann würde Frau Sollnhammer sich ja mit der Wahrheit auseinandersetzen müssen.
Das wird nicht passieren, warum?
Verkauft sich nicht so gut.
Rausgeschmissen Geld, auch wenn ein paar lacher dabei waren aufgrund der Ungereimtheiten.