Jen Williams arbeitet als freie Übersetzerin und Buchhändlerin. Gemeinsam mit ihrer unmöglichen Katze und ihrem Mann lebt sie in London. Schon als Kind war sie fasziniert von Gestalten wie Hexen, Drachen und gruseligen Märchen. Einige ihrer Fantasybücher wurden ausgezeichnet.

Klappentext:

„Als Heather Evans den Nachlass ihrer Mutter ordnet, macht sie eine erstaunliche Entdeckung: Stapelweise findet sie Briefe eines verurteilten Serienkillers. Michael Reave hatte zahlreiche junge Frauen auf bestialische Weise getötet. Seit 20 Jahren verbüßt er nun schon seine Strafe in einem Hochsicherheitsgefängnis. Doch jetzt ist wieder eine junge Frau getötet worden. Man findet sie in einem ausgehöhlten Baumstumpf. Und dort, wo eigentlich ihr Herz schlagen sollte, stecken Blumen. Genauso hatte es seinerzeit Reave zelebriert. Als eine zweite Frauenleiche gefunden wird, entschließen sich Heather und Detective Ben Parker zu einem gefährlichen Schritt. Heather soll mit Michael Reave persönlich sprechen, ihm die Fragen stellen, die nur er beantworten kann. Doch die Wahrheit wird für Heather zu einem Wettlauf um ihr Leben.“

Wichtige Informationen zum Buch:

Der Herzgräber

Autorin: Jen Williams
Erscheinungsdatum: 29.Dezember 2021
ISBN: 978-3596001767
Verlag: Fischer Taschenbuch

Cover:
Man sieht hier lediglich dunkle, abgestorbene Blätter. Es macht fast den Anschein, als lägen sie dort im Frost. Einzig allein ein rotes Blatt setzt sich davon ab.

Inhalt:
Mit „Der Herzgräber“ habe ich eine neue Autorin für mich entdeckt. Ich kannte zuvor kein anderes Werk von Jen Williams, aber hier hatte mich der Klappentext sehr angesprochen und ich wollte unbedingt mehr erfahren. Heather, die Protagonistin des Thrillers, kommt nach dem Tod ihrer Mutter wieder in ihre Heimatstadt, die sie schon in sehr jungen Jahren verließ. Dort hatte sie nichts mehr gehalten, auch weil das Verhältnis zu ihrer Mutter immer schwierig gewesen war. Heather ist immer von ihrer Neugier getrieben, eine Eigenschaft, die ihr als Journalistin sicherlich hilft. Als sie in die Heimat, in das Haus zurückkehrt, wirkt sie absolut allein gelassen, nahezu einsam. Sie fühlt sich dort auch alles andere als wohl, was ich sehr gut nachvollziehen konnte. In der Gegenwart von Ben Parker scheint Heather ein gutes Gefühl zu haben und dennoch vertraut sie sich nicht einmal ihm an. Andererseits vertraut sie in einer völlig anderen Situation ihrer ehemaligen Chefin, was ich dann wieder naiv fand. Trotz oder gerade weil sie sich nicht so schnell einschüchtern lässt, mochte ich sie echt gerne. Sie ist doch ganz schön tough und scheut auch vor gefährlichen Situationen nicht zurück. Nach und nach erfährt sie immer mehr über die Vergangenheit ihrer Mutter. Dabei spielen sowohl das Leben in der Kommune, Gewalt in der Familie aber auch Märchen und der Tod eine wichtige Rolle.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung wird dem Leser aus Sicht verschiedener Charaktere geschildert. So erhält man einen sehr umfassenden Einblick in die Ereignisse. Spannend fand ich auch, dass wir sowohl einen Handlungsstrang in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit verfolgen dürfen. Man befindet sich recht schnell mitten im Geschehen und es hat mich absolut gefesselt Heather dabei zu begleiten, wie sie immer mehr Puzzlestücke zusammen setzen kann. Der Schreibstil ist wahnsinnig bildlich und ich konnte mir die Situationen sehr gut vor Augen halten. Der Autorin ist es von Beginn an wunderbar gelungen die Spannung aufzubauen und dann immer wieder zu steigern. Mit dem Ende bzw. der Auflösung konnte sie mich auch noch überraschen.

Fazit:
„Der Herzgräber“ baut eine spannende und düstere Atmosphäre auf. Die Autorin konnte mich hier durchgängig gut unterhalten und fesseln, nachdem ich begonnen hatte das Buch zu lesen, wollte ich es nicht mehr beiseite legen.

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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