Jojo Moyes, die mit vollem Namen Pauline Sara Jo Moyes heißt, arbeitete nach ihrem Schulabschluss in mehreren Berufen, bevor sie am Bedford College sowie am Royal Holloway Soziologie studierte. Mithilfe eines Stipendiums konnte sie anschließend erfolgreich Journalismus an der City University London studieren. Sie arbeitete fast zehn Jahre in den verschiedensten Anstellungen beim Independent, welcher auch das Stipendium ausgeschrieben hatte. Ihr Debüt veröffentlichte Jojo Moyes mit „Sheltering Rain“, welcher im deutschsprachigen Raum unter dem Namen „Die Frauen von Kilcarrion“ bekannt ist. Von nun an konzentrierte sie sich hauptsächlich aufs Schreiben von Romanen und war nur noch gelegentlich als Kolumnistin tätig. Ihren größten internationalen Erfolg feierte die Autorin 2012 mit dem Roman „Ein ganzes halbes Jahr“, welcher in 31 Sprachen übersetzt wurde. Sie veröffentlichte, unter anderem, folgende Titel: „Wie ein Leuchten in tiefer Nacht“, „Der Klang des Herzens“ und „Die Frauen von Kilcarrion“.

Klappentext:

„Kates Verhältnis zu ihren Eltern war immer schwierig. Als junge Frau hat sie Irland verlassen, unverheiratet und schwanger, um in London neu anzufangen. Bei ihrer eigenen Tochter wollte sie alles besser machen. Kates unstetes Leben jedoch belastet die Beziehung zu der mittlerweile sechzehnjährigen Sabine. Als die Kluft zwischen ihnen immer größer wird, macht sich Sabine auf den Weg nach Irland, um auf Gut Kilcarrion ihre Großmutter kennenzulernen. Joy freut sich darauf, ihre Enkelin zu sehen. Sie hofft, dass sie zu ihr die Verbindung aufbauen kann, die sie zu ihrer Tochter Kate so schmerzlich vermisst. Aber Sabines unbefangene Art wirbelt das Leben auf Kilcarrion durcheinander und zwingt Joy, sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Gut gehütete Geheimnisse kommen ans Licht. Und alle drei Frauen müssen sich fragen, ob sie bereit sind, zu verzeihen und die Wunden der Vergangenheit heilen zu lassen.“

Wichtige Informationen zum Buch:

Die Frauen von Kilcarrion

Autorin: Jojo Moyes
Erscheinungsdatum: 30.März 2021
ISBN: 978-3499267956
Verlag: Rowohlt Polaris

Cover:
Man schaut auf die Umrisse einer jungen Frau, die inmitten einer saftig grünen Landschaft spazieren geht. Sie trägt dabei einen Regenschirm.

Inhalt:
„Die Frauen von Kilcarrion“ ist der Debütroman der Autorin und dennoch habe ich ihn jetzt erst gelesen. Ich mag die meisten ihrer Bücher sehr gerne und da mich auch hier der Klappentext angesprochen hat, war ich neugierig auf ihr Erstlingswerk. Für mich ist es nicht so beeindruckend, wie beispielsweise der Roman „Wie ein Leuchten in tiefer Nacht“, aber dennoch wirkt die Thematik absolut authentisch auf mich. Im Mittelpunkt stehen die drei Frauen, die alleine schon durch ihre Familienbande miteinander verknüpft sind. Allerdings sind diese Verbindungen alles andere als stabil und werden durch die unterschiedlichsten Gründe belastet. Wir begleiten die Generationen durch ihr Leben, begonnen mit Joy, die nach außen absolut distanziert wirkt und keinerlei Beziehung zu ihrer Tochter Kate hat. Kate wurde sehr früh schwanger, verließ ihre Heimat, fühlte sich dort ungewollt. Sie konnte es ihren Eltern nie recht machen und durch die Schwangerschaft, sie war nicht verheiratet, floh sie mehr oder weniger nach England. Dort führte sie ein sehr unstetes Leben, es zog sie von einer in die nächste Beziehung. Auch Kates Tochter Sabine hat kein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter und als sie sie jetzt, in der Trennungsphase, zu der ihr unbekannten Großmutter schickt, fühlt sie sich natürlich abgeschoben. Die Großmutter hat viele Regeln und Sabine muss sich folglich anpassen, was sie so nicht kennt. Das führt natürlich zu Problemen. Sie wirken zu Beginn alle eher unnahbar und jeder kocht, wie man so schön sagt, sein eigenes Süppchen. Von Gemeinschaft oder familiären Verhältnissen fehlt hier definitiv jegliche Spur. Nach und nach spürt man jedoch, dass sie beginnen ihr eigenes Verhalten zu reflektieren und zu hinterfragen. Im Grunde wird ihnen so klar, das ihre Wünsche und Sehnsüchte für das Leben eigentlich sehr ähneln. Und vor allem, wie wichtig es ist, miteinander zu reden und andere Meinungen zu respektieren, auch wenn sie mal unbequem sind. Die Charaktere wurden sehr authentisch, facettenreich und interessant gestaltet.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Die Frauen von Kilcarrion“ wird aus Sicht der verschiedenen Charaktere, in der dritten Person, geschildert. Hier hätte ich mir, insbesondere von Sabine, tatsächlich die Ich-Perspektive gewünscht. Denn es fiel mir sehr schwer, mich in die Charaktere hineinzuversetzen. Das gilt vor allem für den Beginn des Werks, im Laufe der Zeit gelang es deutlich besser. Der Einstieg ins Buch beginnt mit einem kurzen Blick in die Vergangenheit, was ich sehr gelungen fand. Irgendwie baut darauf ja auch alles auf. Besonders hervorheben möchte ich den gewohnt einfühlsamen Schreibstil von Jojo Moyes. Ich kann mich in ihren Geschichten einfach immer wahnsinnig gut fallen lassen. Sie schafft es jedes Mal mich zu berühren und nie habe ich das Gefühl, dass es zu kitschig werden würde. Es hat jedoch ein wenig Zeit gebraucht, bis ich in der Geschichte angekommen war. Die bildlichen Beschreibungen, die es mir leicht machten, die Szenen, wie einen Film vor Augen ablaufen zu lassen, trugen ihren Teil dazu bei, dass ich wie gebannt war.

Fazit:

„Die Frauen von Kilcarrion“ ist ein gelungener Debütroman, bei dem es jedoch ein wenig Zeit brauchte, bis ich mich in die Charaktere hineinversetzen und ihre Gedanken, aber auch ihre Einstellung zu vielen Dingen nachvollziehen konnte. Die Gestaltung der Charaktere und deren Geschichte, insbesondere jedoch der einfühlsame und bildliche Schreibstil haben mich aber überzeugen können !!

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.