Charlotte Link, die in Frankfurt geboren wurde, studierte zunächst einige Semester Jura, bevor sie zu den Fächern Geschichte und Literaturwissenschaften wechselte. Ihr Debüt „Die schöne Helena“ schrieb sie bereits mit 16 Jahren, im Alter von 19 Jahren veröffentlichte sie ihr Erstlingswerk. Ihre Bücher haben zahlreiche Preise erhalten, viele ihrer Bücher wurden verfilmt. Charlotte Link ist die erfolgreichste deutsche Autorin der Gegenwart. Allein in Deutschland wurden bislang über 30 Millionen Bücher von Charlotte Link verkauft. Ihr neustes Werk „Ohne Schuld“ wurde im November 2020 veröffentlicht.
Klappentext:
„Ein wolkenloser Sommertag, die Hitze drückt aufs Land. Im Zug von London nach York zielt ein Fremder mit einer Pistole auf eine Frau. Sie entkommt in letzter Sekunde. Zwei Tage später: Eine junge Frau stürzt mit ihrem Fahrrad, weil jemand einen dünnen Draht über den Weg gespannt hat. Sie ist sofort bewusstlos. Den folgenden Schuss hört sie schon nicht mehr. Die Frauen stehen in keiner Verbindung zueinander, aber die Tatwaffe ist dieselbe. Kate Linville, neu bei der North Yorkshire Police, wird sofort in die Ermittlungen hineingezogen. Sie kommt einem grausamen Geheimnis auf die Spur und gerät selbst in tödliche Gefahr. Denn der Täter, der eine vermeintliche Schuld rächen will, gibt nicht auf …“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autorin: Charlotte Link
Erscheinungsdatum: 02.November 2020
ISBN: 978-3764507381
Verlag: Blanvalet
Cover:
Die farbliche Gestaltung des Covers deutet auf eine düstere Atmosphäre hin, was ich hier angesichts der Ereignisse, als sehr passend empfinde. Man schaut direkt auf einen Strandabschnitt, an der felsigen Küste.
Inhalt:
„Ohne Schuld“ ist, nach „Die Betrogene“ und „Die Suche“, der dritte Fall der Ermittlerin Kate Linville. Ich kenne sehr viele Werke der Autorin, es ist jedoch einige Zeit her, dass ich zuletzt einen Krimi von ihr gelesen habe. Die beiden Vorgänger kenne ich bisher nicht, dennoch fiel es mir nicht schwer, in die Geschichte einzusteigen. Das Szenario, welches dem Leser hier gleich zu Beginn begegnet, ist absolut grausam und erschreckend. Eine Frau sitzt, wohl eher unbedarf in einem Zug. Von einem Moment auf den anderen ändert sich ihr Leben, wird quasi von rechts auf links gekrempelt. Wie muss man sich fühlen, wenn man mit einer Waffe bedroht wird? Ich weiß nicht, ob ich das verarbeiten könnte. Es ist definitiv ein traumatisches Erlebnis, dennoch kann sie entkommen. Man könnte sagen, da hatte sie Glück? Mit dem Trauma, welches hier entsteht, muss sie aber leben. Der zweite „Anschlag“ ist leider erfolgreich und wahnsinnig tückisch. Zweifelsohne suchte der Täter ein Opfer und wollte den Überraschungsmoment auf seiner Seite haben? Wer rechnet denn damit, dass ein Draht auf der Straße gespannt ist? Aber aus meiner Sicht sind seine Taten äußerst trickreich. So als wollte er stets aus dem Hintergrund agieren und beim zweiten Anschlag unbedingt erfolgreich sein. Aber wie kommt man überhaupt auf solche Taten? Was lässt einen zum Mörder werden? Und warum triff es genau diese beiden Frauen? Die Fragen mit denen sich die Ermittler beschäftigen müssen, sind zuhauf vorhanden und irgendwie ist nichts, wie es scheinen mag.
Die Gestaltung der Charaktere hat mir hier sehr gut gefallen. Ich habe insbesondere zu Kate Linville, recht schnell eine Verbindung aufbauen können.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Ohne Schuld“ wird dem Leser aus verschiedenen Perspektiven geschildert. So erhält man einen sehr umfassenden Einblick in die Geschehnisse. Besonders gut gefallen hat mir, dass man sich direkt mitten im Geschehen befindet. Es ist spannend, dass sich die Geschichte aus mehreren Handlungssträngen zusammen setzt. Nachdem ich einmal begonnen hatte zu lesen, wollte ich das Buch kaum noch zur Seite legen. Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar flüssig, ich konnte mir die Situationen sehr gut vor Augen halten. Ihre Art und Weise zu schreiben, wirkt durch die zahlreichen Dialoge, wahnsinnig lebendig. Das Erzähltempo bleibt durchgängig hoch und wird im Laufe der Geschichte noch gesteigert. „Ohne Schuld“ endet mit einem Cliffhanger.
Fazit:
Charlotte Link hat mich mit ihrem neusten Werk „Ohne Schuld“ wunderbar unterhalten und mir eine spannende Lesezeit bereitet !! Ich werde die beiden vorherigen Teile definitiv auch noch lesen 😉 !
Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.