Luca di Flavio, der im Jahr 1957 geboren wurde, lebt und arbeitet als freier Schriftsteller in Rom. Bevor er sich dem Schreiben von Romanen widmete, studierte er Dramaturgie bei Andrea Camilleri an der Accademia Nazionale d’Arte Drammatica Silvio D’Amico. Viele seiner bisher veröffentlichten Werke standen auf den Bestsellerlisten, wie beispielsweise „Der Junge, der die Träume schenkte“. Sein aktueller Roman heißt „Es war einmal in Italien“.

Klappentext:

„In Rom setzen drei Menschen für einen großen Traum alles aufs Spiel: Ein Waisenjunge, der mit seiner Kamera den Blick auf die Welt verändern will. Ein Zirkusmädchen, das für die Politik brennt. Eine Gräfin, die anderen die Freiheit schenkt. Drei Menschen, die das Schicksal im Jahr 1870 nach Rom führt, das pulsierende Herzstück Italiens auf dem Weg zum Nationalstaat. Inmitten dieser Stadt der Verheißungen kreuzen sich ihre Wege, und ihre Träume scheinen wie durch ein magisches Band miteinander verwoben. Doch das schillernde Rom stellt die drei vor ungeahnte Herausforderungen. Als eines Tages ein dramatisches Ereignis die Ewige Stadt erschüttert, drohen sie alles zu verlieren, was ihnen kostbar ist …“

Wichtige Informationen zum Buch:

Es war einmal in Italien

Autor: Luca di Flavio
Erscheinungsdatum: 12. Oktober 2020
ISBN: 978-3404183432
Verlag: Bastei Lübbe

Cover:
Das Cover spiegelt die Stadt Rom wider, was mir sehr gut gefällt. Im Vordergrund sieht man jedoch eine junge Frau, die all unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht. Sie trägt ein helles, langes Kleid und ich war gleich neugierig, in welcher Verbindung zum Klappentext sie wohl stehen würde. Auch die farbliche Gestaltung des Covers ist sehr ansprechend.

Inhalt:
Ich hatte vorher bereits zwei Werke von Luca di Flavio gelesen und war nun sehr neugierig auf seinen neusten Streich. Der Roman spielt in Rom, im Jahre 1870 und man erfährt einiges über die Geschichte der Stadt. Denn Rom kämpft dafür ein Nationalstaat zu werden. In diese Begebenheiten versetzt uns der Autor und wir begleiten drei sehr verschiedene und einzigartige Charaktere durch ihr Leben. Die Contessa ist eine starke und mutige Frau, die selbstbewusst erscheint. Ihre Vergangenheit spielt eine wahnsinnig große Rolle in ihrem Leben und wird sie und ihre Art und Weise zu handeln wohl immer beeinflussen. Aufgrund dessen hat sie eine Art Schutzwall um sich aufgebaut, weil sie Angst vor Enttäuschungen hat. Pietro ist ein Waisenjunge, der ein unglaublich großes Herz besitzt. Er hat einen wirklich großen Beschützerinstinkt und Gerechtigkeitssinn. Für die Menschen, die ihm wichtig sind, riskiert er alles. Als dritte im Bunde gibt es nach Martha. Sie lebt im Zirkus und will mehr über ihre Vergangenheit und Herkunft erfahren. Der Zirkus nahm sich ihrer an und nun beginnt sie alles zu hinterfragen. Ich finde sie als Menschen sehr interessant und doch fiel es mir ein wenig schwerer sie zu verstehen. Das liegt aber auch daran, dass auf der einen Seite wirklich intelligent ist, in mancherlei Hinsicht jedoch auch absolut naiv. Mir fällt es schwer das zu vereinbaren. Die Entwicklung der drei Charaktere hat mir unglaublich gut gefallen. Auch die Gestaltung der Nebencharaktere, die uns im Werk begegnen, ist dem Autor wirklich gelungen.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Es war einmal in Italien“ wird uns aus der Perspektive der drei Protagonisten geschildert. Dabei hat sich der Autor Luca di Flavio für die Erzählung in der dritten Person entschieden, was ich hier als angenehm und passend empfunden habe. Die Geschichte teilt sich dabei zunächst in drei verschiedene Handlungsstränge, wobei sich die Erzählperspektiven dabei natürlich regelmäßig ändern. Das sorgt für viel Abwechslung und es fiel mir leicht, mich in die Geschichte hineinzuversetzen. Das liegt mit Sicherheit auch an dem wahnsinnig bildgewaltigen Schreibstil, denn ich hatte oftmals wirklich das Gefühl mich selbst in den Straßen und dem Getümmel von Rom wiederzufinden. Schon nach wenigen Seiten war ich absolut gefesselt und hatte das Buch innerhalb recht kurzer Zeit durchgelesen. Die Spannung wird wunderbar aufgebaut und zieht sich durch das ganze Werk. Besonders gefallen hat mir, dass der Autor sich zum Ende hin Zeit nimmt, die offenen Fragen fast gänzlich zu beantworten und ich immer wieder auch überrascht wurde.

Fazit:
„Es war einmal in Italien“ ist eine spannende und interessante Geschichte. Mich hat sie auf Anhieb gefesselt und alleine die Gestaltung der unterschiedlichsten Charaktere hat mir schon wahnsinnig gefallen. Ich konnte mich hier absolut verlieren.

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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