Jessica Koch wurde in Ludwigsburg, wo sie auch einen Großteil ihrer Kindheit verbrachte, geboren. Schon während der Schulzeit verfasste sie immer wieder kleinere Manuskripte, welche sie jedoch nie einreichte. Im Jahr 2016 erschien ihr Debütroman „Dem Horizont so nah“, welcher auf Anhieb sehr erfolgreich war und lange Zeit in den Bestsellerlisten stand. Weitere Titel, die sie veröffentlicht hat, sind unter anderem: „Die Endlichkeit des Augenblicks“ und „Wenn das Meer leuchtet“.

Klappentext:

„Marie ist neu auf dem College. Hier in Kalifornien ist alles anders – und doch genau so, wie es für sie schon immer war: Ausgrenzung und Ablehnung bestimmen ihren Alltag, und so zieht sie sich in sich selbst zurück. Doch eine dramatische Bedrohung zwingt sie zum Handeln. Plötzlich wird ihr Leben zum Spießrutenlauf, und von einem auf den anderen Tag ist alles anders. Denn was tust du, wenn derjenige, der dich bedroht, auf einmal der einzige ist, der dir beisteht? Können Menschen sich so grundlegend verändern? Kann aus Angst Liebe werden? Und ist diese stark genug, gegen alle Widerstände zu bestehen?“

Wichtige Informationen zum Buch:

Wenn das Meer leuchtet

Autorin: Jessica Koch
Erscheinungsdatum: 15.September 2020
ISBN: 978-3-499-00433-9
Verlag: Rowohlt

Cover:
Man schaut direkt auf ein Paar, welches eng beieinander steht und bei Vollmond auf dem Meer segelt. Das Cover verleitet dazu, eine leichte, romantische Geschichte zu erwarten. Nur als Tipp vorab, dem ist nicht so, ganz im Gegenteil. Trotzdem ist die Szene sehr bedeutet für den Inhalt des Buchs.

Inhalt:
Ich kenne bereits ein paar Werke der Autorin Jessica Koch, aber dieses hier hat mich inhaltlich ganz besonders angesprochen. Denn die Autorin geht hier auf das Thema Mobbing und Ablehnung ein, wie es vielen Menschen im Alltag genauso begegnet. Ich finde es sehr wichtig, dass auch solche eher unbequemen Dinge in unserem Leben angesprochen werden, insbesondere, wenn man sich anschaut, wieviele Menschen bei der Arbeit oder auch im Schulalltag zum Opfer solcher Angriffe werden. Sicherlich sind es oft eben rein psychische, verbale Angriffe, die uns aber genauso vllt sogar noch stärker verletzen und Wunden verursachen, die nur sehr langsam wieder heilen. Das passiert aber oftmals auch nur, wenn man irgendwann die passende Unterstützung hat oder die Situation verändert bzw. beenden kann. Ich weiß leider auch wovon ich rede, denn genau wie Marie, die Protagonistin, hatte ich eine Phase in meinem Leben, indem ich wirklich versucht habe, einfach nur nicht beachtet zu werden, was viel schwieriger ist, als man so meinen kann. Ich hatte in dieser Zeit sehr mit meinem eigenen Körper und vor allem meinem Selbstwertgefühl zu kämpfen. Und dabei erging es mir „nur“ bei sehr wenigen Mitschülern so, bei Marie ist es ja ein viel ausgeprägteres Verhalten. Ich frage mich immer wieder, wie es wohl dazu kommt, dass es Menschen gibt, die sich scheinbar eine Freude daraus machen, andere zu beleidigen, zu mobben oder zu verletzen. Marie leidet jedenfalls enorm unter der Situation und zieht sich so nur noch mehr zurück. Ich war froh, dass es dann irgendwann einen sehr wichtigen Lichtblick in ihrem Leben gibt, einen Anker, wenn man so will. Auch wenn sie ihrem Glück, aufgrund ihrer vielen schlechten Erfahrungen nicht trauen kann und sich nur langsam öffnet, ihre Mauern um sich herum abbaut. Es ist so wichtig, Menschen an unserer Seite zu haben, die wir lieben und die uns durch schwierige Zeiten helfen.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Wenn das Meer leuchtet“ wird dem Leser aus Sicht von Marie geschildert. Das Buch hat mich von der ersten Seite weg fasziniert. Durch den angenehm flüssigen Schreibstil ist man sofort mitten im Geschehen, leidet mit Marie und möchte am liebste dazwischenfahren und den Mobbern die Meinung sagen. Ich konnte mich wirklich gut in die Gefühle der Charaktere hineinversetzen. Mir hat es unglaublich gut gefallen, da man so einen umfassenden Einblick in die Geschichte bekommt. Man lernt die Menschen dadurch sehr gut kennen. Ich muss auf jeden Fall hervorheben, wie emotional und berührend der Schreibstil der Autorin ist. Jessica Kochs Schreibstil ist sehr ehrlich, direkt und authentisch, da wird nichts beschönigt, was ich in diesem Fall auch sehr gut und wichtig finde. Ich hatte mich nach wenigen Seiten schon in der Geschichte verloren und war wie gefesselt.

Fazit:
„Wenn das Meer leuchtet“ ist eine sehr emotionale und tiefgreifende Geschichte, die aufzeigt, welchen Einfluss unser Umfeld und die Menschen, die wir lieben, auf unser Leben haben.

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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