Abbie Greaves studierte an der Cambridge University, im Anschluss daran arbeitete sie in einer Literaturagentur. Ihr Traum ist es jedoch immer gewesen die Menschen mit eigenen Büchern zu inspirieren und berühren. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Freund in Edinburgh, wo sie an ihrem zweiten Werk schreibt. Mit „Hör mir zu, auch wenn ich schweige“ veröffentlichte Abbie Greaves ihren Debütroman.
Klappentext:
„Frank hat seit sechs Monaten nicht mehr mit seiner Frau Maggie gesprochen. Sie haben unter demselben Dach im selben Bett geschlafen und zusammen gegessen – schweigend. Maggie kennt den Grund für sein Verstummen nicht. Erst als sich an einem Abend alles auf Leben und Tod zuspitzt, beginnt Frank die Geheimnisse zu enthüllen, die ihn zum Schweigen brachten.“
Wichtige Informationen zum Buch:
Hör mir zu, auch wenn ich schweige
Autorin: Abbie Greaves
Erscheinungsdatum: 26. Februar 2020
ISBN: 978-3810530684
Verlag: Fischer Krüger
Cover:
Die Gestaltung des Covers ist recht schlicht. Man sieht die Gesichter eines Paares, welche sich scheinbar zugeneigt sind und doch sind sie voneinander entfernt. Der Bezug zum Inhalt ist hier deutlich gegeben.
Inhalt:
„Hör mir zu, auch wenn ich schweige“ hat mich inhaltlich sofort neugierig gemacht. Der Entschluss, dass ich das Werk gerne lesen möchte, war also schnell gefasst. Neugierig war ich aber ebenso, weil es ein Debütroman ist und ich sehr gerne Autoren, die ich noch nicht kenne, eine Chance geben mag, mich mit ihren Büchern zu überzeugen. „Hör mir zu, auch wenn ich schweige“ erzählt die Geschichte einer Ehe, die seit 40 Jahre besteht. Frank und Maggie sind als Menschen charakterlich sehr unterschiedlich, aber das Wichtigste ist doch, dass die Liebe Bestand hat. Für mich ist es ein wichtiger Teil einer Partnerschaft füreinander einzustehen, sich so zu lieben, wie man ist, aber auch miteinander über alles reden zu können. Man sollte sowohl schöne Erlebnisse als auch belastende Dinge miteinander teilen können. Wie funktioniert dies jedoch, wenn der Partner seit über sechs Monaten nicht mehr mit einem gesprochen hat. Ich würde es als wahnsinnig belastend sehen und könnte so nicht zusammen leben. Da bin ich ganz ehrlich, ich glaube mich würde es innerlich zerfressen und total aufreiben. Immerzu würde ich mir Gedanken oder Vorwürfe machen, wie es soweit kommen konnte. Aus diesem Grunde hat mich das Verhalten von Maggie auch keineswegs überrascht. Ich denke, dass viele Menschen zu einer solchen „Lösung“ greifen würden, nachdem die Situation sie so sehr zerfrisst und kein Ende absehbar ist. Selbst wenn all die vorherigen gemeinsamen Jahre einander zu einer Einheit zusammen schweißen und viele schöne Erinnerungen an der Ehe hängen, macht einen eine solche Erfahrung glaube ich, wirklich kaputt. Die Charaktere sind authentisch gestaltet worden und auch ihre Entwicklung wirkt lebensnah und ehrlich. Das hat mir sehr gefallen. Trotzdem hätte ich sie beide gerne immer wieder mal entweder in den Arm genommen oder auch geschüttelt, um sie aus der Lethargie zu entreißen.
Aufbau, Struktur & Stil:
„Hör mir zu, auch wenn ich schweige“ ist in verschiedene Abschnitte unterteilt. Dennoch wird uns der Großteil der Handlung aus Franks Sicht geschildert, Abbie Greaves hat sich dabei für die Ich-Perspektive entschieden. Das hat mir sehr gut gefallen, ich glaube dadurch wirken die Emotionen noch viel intensiver und man läuft wirklich Gefahr sich selbst im Geschehen zu verlieren. Im letzten Abschnitt gibt es immer wieder auch Kapitel, die uns aus Maggies Sicht, ebenfalls aus der Ich-Perspektive, intensive emotionale Einblicke gewähren. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm flüssig, wobei ich teils aufgrund der starken Empfindungen, die ich beim Lesen hatte, immer wieder ins Stocken geraten bin. Es ist ihr wunderbar gelungen die Gefühle zu spiegeln und den Leser einzubinden. Ich muss sagen, dass ich das Buch innerhalb weniger Stunden durchgelesen hatte. Trotzdem musste ich es zwischenzeitig auch weglegen, um selbst durchatmen zu können. Es ist sehr bewegend und berührend geschrieben.
Fazit:
„Hör mir zu, auch wenn ich schweige“ ist eine wahnsinnig emotionale Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Sie zeigt, dass es wirklich wichtig ist, füreinander da zu sein und seine Gedanken und Erlebnisse mit dem Partner zu teilen, Gemeinschaft zu leben, damit man einander wirklich nah sein kann !!
Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.