Thorsten Siemens lebt mit seiner Frau und beiden Kindern in Sande / Landkreis Friesland. Er wurde in Emden geboren und schreibt liebend gerne Krimis, die in seiner neuen oder auch der alten Heimat spielen. Mit Ostfriesland fühlt er sich selbst sehr verbunden. Sein aktueller Titel heißt „Tod in Leer“.
Klappentext:
„André Krayenborg wird ermordet in einer Privatschule im ostfriesischen Leer aufgefunden. Am selben Ort, an dem sie vor 25 Jahren ihr Abitur machten, feierten die ehemaligen Klassenkameraden das Jubiläum. Brachen hier tiefe, längst verheilt geglaubte Wunden tödlich wieder auf? Kurz vor seinem gewaltsamen Tod war André in einen heftigen Streit verwickelt, der fast in einer Schlägerei endete. Gleich mehrere der Ex-Mitschüler geraten unter Verdacht. Das stärkste Motiv scheint jedoch Ulrike Santjer zu haben, denn ausgerechnet ihr Mitabiturient war mittlerweile ihr schärfster Widersacher. Doch würde sie für ihre Karriere wirklich über Leichen gehen? Die ostfriesischen Ermittler Hedda Böttcher und Enno Frerichs nehmen inkognito Kontakt mit den Verdächtigen auf und stoßen auf brisante Ereignisse aus der Vergangenheit …“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autor: Thorsten Siemens
Erscheinungsdatum: 28.05.2020
ISBN: 978-3965861817
Verlag: Klarant
Cover:
Man schaut direkt auf die Altstadt von Leer, was ich sehr gelungen finde. Ich mag es, wenn fiktive Ereignisse mit echten Begebenheiten verbunden werden.
Inhalt:
Ich muss zugeben, dass mir Heddas doch recht eigene Art zu Beginn ein wenig fremd war. Zum Glück hat sich das nach kurzer Zeit bereits geändert und so fiebere ich nun jeden neuen Fall der beiden jungen Ermittler entgegen. Ich habe mich sehr gefreut, dass mit dem Titel „Tod in Leer“ bereits der siebte Fall, in der Reihe Hedda Böttcher ermittelt, erscheint. Folgende Werke sind bereits erschienen: 1. Tod in Neermoor, 2. Tod auf Langeoog, 3. Tod in Norddeich
4. Tod in Emden, 5. Tod am Nordseestrand, 6. Tod am Kap Norderney und 7. NEU: Tod in Leer.
Da die Persönlichkeitsentwicklung für meinen Geschmack eine wichtige Rolle spielt, würde ich euch sehr raten, die vorgegebene Reihenfolge einzuhalten. Es lohnt sich absolut, auch wenn die Titel alle unabhängig voneinander gelesen werden können. Bei den Ermittlungen kommen einige komplizierte zwischenmenschliche Beziehungen ans Tageslicht. Besonders wichtig ist es mir jedoch, das Thema Mobbing aufzugreifen. Leider gibt es, auch in der Schule, wieder häufiger Kinder und Jugendliche, die unter Mobbing leiden. Dafür kann es die verschiedensten Gründe geben, meist stechen sie aber nur durch eine Kleinigkeit, sei es jetzt andere Kleidung, Schüchternheit oder zu „hohe“ Intelligenz. Mobbing kann schreckliche Folgen haben. Wenn man jeden Tag gedemütigt vor anderen Leuten wird und schon nicht mehr in die Schule will, macht das auch psychisch viel kaputt. Ich selbst habe, wenn gleich das nur eine kurze Episode war, unter den körperlichen Attacken eines Jungen, der im Bus mitfuhr gelitten. Das ging soweit, dass ich nicht mehr im Bus fahren wollte und letztendlich auf das Fahrrad ausgewichen bin. Es war zum Glück kein direkter Mitschüler, aber ich habe mich tatsächlich nie gewehrt und war so ein leichtes Opfer für ihn. Irgendwann habe ich mich allerdings an meine Eltern gewandt und an dem Zeitpunkt hatte ich nichts mehr mit ihm zu tun. Aber das ist ein schwieriges Thema gewesen und es hat mich sehr belastet. Wer weiß, wieviel Wut und Frust man aufbauen kann, wenn man jahrelang drangsaliert wird. Sehr gut gefallen hat mir hier aber auch die persönliche Entwicklung der Charaktere.
Aufbau, Struktur und Stil:
Erzählt wird uns die Handlung in „Tod in Leer“ größtenteils aus Sicht von Hedda, der Protagonistin des Werks, aber auch Enno bekommt die Möglichkeit dem Leser seine Sicht der Ereignisse zu schildern. Der Autor Thorsten Siemens hat sich hier für die Perspektive in der dritten Person entschieden, was mir in diesem Buch auch ganz gut gefallen hat. Man befindet sich schnell mitten im Geschehen und Thorsten Siemens gelingt es von Beginn an eine konstante Spannung aufzubauen. Diese wird im Laufe der Zeit noch wunderbar gesteigert. Das sollte man beim Lesen unbedingt beachten. Auch der bildliche Schreibstil, der dazu führte, dass ich mir die Situationen wunderbar vor Augen halten konnte, hat mir gut gefallen.
Fazit:
„Tod in Leer“ hat mich direkt gefesselt und wunderbar unterhalten !! Ich war direkt begeistert, Hedda und Enno sind einfach super !!
Ich gebe gerne fünf von fünf Funkelchen.