Foto: André Hansmann (@aha_effects)

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Corona ist jetzt gerade überall: In den Medien, im Supermarkt, am Arbeitsplatz. Es führt gerade kein Weg mehr daran vorbei. Doch das alltägliche Leben muss auch irgendwie weitergehen. Die Erde dreht sich weiter. Und auch unsere Kinder entwickeln sich weiter. So ist es nun passiert, dass Valerie 6 Monate alt ist und wir langsam über Beikost nachdenken…

Was sind Beikost-Reifezeichen?

In den Insta-Stories hatte ich es euch ja schon erklärt (und Marlies gezeigt): Bevor wir mit der Beikost loslegen, möchten wir erst die Beikost-Reifezeichen abwarten. Viele Eltern glauben, wenn ihr Kind anfängt Kaubewegungen nachzuahmen oder Essen vom Teller zu stibitzen und es versuchsweise in den Mund zu nehmen, sei es bereit für Beikost.

Das ist so aber nicht ganz korrekt. Denn neben dem Interesse, was auf jeden Fall vorhanden sein muss, gibt es noch körperliche Merkmale, die unbedingt erfüllt sein müssen:

  • Der Zungenstreckreflex muss weg sein: Das Kind schiebt Lebensmittel nicht mehr automatisch mit der Zunge nach draußen
  • Aufrechte Sitzhaltung: Das Baby ist weit genug entwickelt, um mit geringer Unterstützung aufrecht sitzen zu können. Nur so darf es auch Nahrung aufnehmen, da es sich sonst ernsthaft verschlucken kann
  • Das Baby kann den Kopf selbstständig heben
  • Das Baby kann sich selbstständig Essen in den Mund stecken

Mein Baby kann das noch gar nicht?!

Jetzt werden einige Elten panisch auf ihren 4 Monate alten Wurm schauen und sich fragen: WAS?! Aber das kann unser Baby noch nicht. Ist das richtig? Alles gut! Die Lebensmittelindustrie suggeriert nur, dass Babys ab dem 4. Lebensmonat anfangen Beikost zu essen. Die WHO empfiehlt erstmal 6 Monate vollzustillen (natürlich sofern möglich) und ab dem 7. Lebensmonat mit der Beikost zu beginnen. Also alles easy. Bis dahin haben die meisten Babys alle Beikost-Reifezeichen drauf.

Foto: André Hansmann (@aha_effects)

Bitte nicht im Liegen füttern!

An dieser Stelle möchte ich nochmal die Notwendigkeit des aufrechten Sitzens ansprechen. Ich sehe immer wieder Babys, die halb-liegend gefüttert werden – sei es nun mit Brei oder, wie wir es machen, BLW. Das ist gefährlich! Bitte setzt die Babys nicht in die Babywippe um es zu füttern, wenn es dabei nicht aufrecht sitzen kann.

Solang das Baby nicht von allein in die Aufrechte Haltung kommt, bietet sich das Sitzen auf dem elterlichen Schoß an. Hier kann das Baby ausreichend gestützt werden. Ihr solltet es noch nicht in den Hochstuhl setzen, wenn es sich nicht von allein aufsetzen kann. Auch nicht gepolstert mit Kissen. Wartet wirklich ab, sonst könnte die Hüfte zu Schaden kommen.

Verschluckungsgefahr!

Warum überhaupt die Aufrechte Haltung? Eltern, die einen Erste-Hilfe Kurs (speziell für Kinder) besucht haben, wissen, dass es sonst ganz schnell zum Verschlucken von Essensresten kommen kann. Und das endet mitunter in der Notaufnahme, oder leider auch tödlich.

Anmerkung: An dieser Stelle möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass wirklich jedes Elternteil einen solchen speziellen Kurs besuchen und regelmäßig auffrischen sollte! Hierbei lernt ihr auch, was zu tun ist, wenn ein Baby, Kleinkind und größeres Kind sich verschluckt hat. Die Griffe sind da verschieden.

Ist mein Baby bereit?

Wenn ihr unsicher seid, fragt eure Hebamme nach Hilfe. Sie kann euch kostenlos Fragen zur Beikost und Co. beantworten. Was viele nämlich nicht wissen ist, dass die Krankenkasse nicht nur die Einsätze direkt nach der Geburt bezahlt (bis zu 10 Tage täglich nach der Geburt, maximal 16 Mal bis 12 Wochen nach der Geburt). Die Hebamme steht euch das gesamte erste Lebensjahr zur Verfügung!

Eine Hebamme darf euch daher auch nach dem vierten Lebensmonat (persönlich oder telefonisch) insgesamt noch achtmal in Stillfragen oder Ernährungsfragen beraten. Auch das lässt sich mit der Krankenkasse abrechnen.

Wir befragen Chatbot Marlies

Keine Hebamme?

Was ist aber nun, wenn ich keine Hebamme habe? Leider ist es ja so, dass nicht mehr jede Schwangere das Glück hat, eine Hebamme an ihrer Seite zu wissen. Da ich selbst bereits nach dem positiven Test nach einer Hebamme gesucht hatte, hatte ich noch Glück. Andere Frauen, die ich aus meinen Kursen kenne, leider nicht. Sie hatten erst die „sicheren 12 Wochen“ abgewartet. Macht das nicht! Denn eine Hebamme kann beispielsweise auch bei der Trauerbewältigung einer Fehlgeburt helfen…

Wer Pech hat, befragt oft das Internet. In jeder Schwangerschaft war ich in Facebook-Gruppen für Schwangere Frauen. Und immer wieder kamen die gleichen Fragen auf:

  • Wie kann ich Übungswehen von echten Wehen unterscheiden?
  • Ich habe Schmerzen im Bauch, kann was mit meinem Baby sein?
  • Ich hatte Blutungen, muss ich zum Arzt?
  • Mein Baby isst nur alle 5 Stunden, ist das normal?
  • Mein Baby isst alle 30 Minuten, ist das normal?
  • Wie viel Schlaf braucht mein Baby?
  • Wie oft muss mein Baby gestillt werden?
  • Wie kann ich eine Geburt selbst einleiten?
  • usw.

Natürlich gibt es dann immer ausreichend Szenarien von „das ist alles ganz schrecklich“ zu „alles in Butter“. Daneben immer wieder der Vorwurf: Was fragst du das im Internet?

Geh sofort ins Krankenhaus/Ruf sofort deinen Arzt an/DU bringst dein Baby in Lebensgefahr du olle Kuh!

Frag Marlies!

Wer weniger emotionsgeladene Antworten erhalten möchte, könnte es mit Marlies versuchen. Marlies ist ein Hebammen-Chatbot. Das hört sich jetzt erstmal befremdlich an. Aber mal ehrlich: Wer seine Fragen wildfremden Frauen stellen kann, kann sie genausogut einem Chatbot stellen hinter dem immerhin Experten stehen: Der Deutsche Hebammenverband e.V.

„Marlies ist ein Chatbot für Facebook Messenger und begleite dich in dieser aufregenden Zeit rund um die Uhr mit sicherem Baby-Wissen, welches durch den Deutschen Hebammenverband e.V. vollständig verifiziert worden ist.“

Startseite von virtueller Hebamme Marlies

Ein Chatbot? Taugt das was?

Nun stellt sich die Frage, ob ein Chatbot eine echte Hebamme ersetzen kann. Natürlich nicht! Bei jeder Anwendung wird auch darauf hingewiesen, dass eine Hebamme oder auch ärztlicher Ratschlag nicht ersetzt werden können. Bringt es dann überhaupt was? Es kommt drauf an, was man erreichen möchte.

Stelle ich meine Fragen sonst ins Netz und brauche einfach schnell eine Antwort, die mir eine grobe Richtung vorgibt und ggf. die Panik nehmen kann, ist Marlies gut geeignet. Die Antworten sind ganz unaufgeregt und knapp. Sollten sie ausführlicher sein, verweist Marlies auf thematisch passende Blogbeiträge. Beispielsweise bei der Frage, wie sich Wehen denn anfühlen würden.

Zum Thema Beikost sagt Marlies beispielsweise Folgendes: Am besten wartet man mit der Beikost bis zum 6. Lebensmonat, da Brei schwerer verdaulich ist, als Muttermilch. Sollte dein Baby schon eher nach mehr Nahrung verlangen, dann sollte es lieber etwas häufiger gestillt werden.

Weiß Chatbot Marlies alles?

Hat Marlies aber alle Antworten auf alle Fragen? Mitnichten. Chatbot Marlies hat die Basics gut drauf, doch es gibt auch Fragen, die Neuland für sie sind. Beispielsweise kennt sie sich noch nicht so gut mit dem Zahnen aus.

In solchen Fällen antwortet sie, dass sie noch dazulernen wird und in der Zwischenzeit ein Arzt oder eine Hebamme befragt werden sollte. Oder sie versucht ein verwandtes Thema zu finden und bietet weitere Informationen an, wie hier im Beispiel:

Hebammen ersetzen?

Probiert Marlies also gern mal aus. Selbst, wenn ihr eine Hebamme habt. Die hat ja irgendwann auch Mal Feierabend 😉 Marlies nicht. Wer also mitten in der Nacht mit einer unglaublich wichtigen Frage aufwacht (welche Schwangere hatte das nicht schonmal?), kann ja erstmal schauen, ob Marlies eine gute Antwort parat hat. Schaden kann es nicht, immerhin ist das Angebot komplett unentgeltlich.

Natürlich ist mir klar, dass Marlies weder eine Hebamme ersetzen noch alle Fragen beantworten kann. Das soll sie aber auch gar nicht. Marlies soll einfach eine gute Ergänzung sein und Frauen durch ihre Schwangerschaft mir allen Sorgen und Ängsten begleiten.

Auf das Essen, fertig, los!

Zurück zum Beikostthema. Auch Marlies weiß, dass Babys 6 Monate gestillt werden sollten (auch hier nochmal: Wenn es geht und gewollt ist!). Ab dann kann es losgehen mit dem Brei oder wie bei uns Baby Lead Weaning. Brei gibt es bei uns nämlich gar nicht wirklich.

Valerie hat mittlerweile die Beikost-Reifezeichen und bekommt hier und da was zum Naschen in die Hand. Das freut sie immer unglaublich <3 Und ich freue mich schon auf die Zeit, in der sie im Hochstuhl sitzt und freudig jauchzend das Essen panschen wird. Denn das ist sehr wichtig für die Entwicklung und sollte keinesfalls unterbunden werden. Essen is ein Erlebnis aus Sehen, Schmecken und auch Fühlen 🙂 Und ich freue mich schon sehr darauf, diesen nächsten Entwicklungsschritt mit ihr zu starten. Zum letzten Mal.