Hallo ihr Lieben,
erst vergangengen Freitag ist das neuste Werk „Tödliches Fehnland“ von Elke Nansen erschienen. Ich habe mich in diesem Beitrag ein wenig mit den Örtlichkeiten, die im Krimi eine Rolle spielen, auseinander gesetzt.

Rhauderfehn ist eine Gemeinde im ostfriesischen Leer in Niedersachsen. Der Sitz der Gemeindeverwaltung ist in Westrhauderfehn. Mit 18.032 Einwohnern ist sie die viertgrößte Kommune des Landkreises Leer. Die Gemeinde besteht aus zehn Ortsteilen. Diese sind Backemoor (plattdeutsch: Baakmoor), Holte (plattdeutsch: Holte), Burlage (plattdeutsch: Burlaag), Collinghorst (plattdeutsch: Cöllenhöst), Klostermoor (plattdeutsch: Kloostermoor), Rhaude (plattdeutsch: Rhaud), Rhaudermoor (plattdeutsch: Rhaudermoor), Schatteburg (plattdeutsch: Schattbörg), Westrhauderfehn (plattdeutsch: Westerfehn) und Langholt (plattdeutsch: Langholt).

Der Schwerpunkt der Siedlung befindet sich im Osten des Gemeindegebietes mit dem Hauptort Westrhauderfehn (7160 Einwohner) und Rhaudermoor (2940 Einwohner). Beide Orte sind mittlerweile ohne größere Baulücken zusammengewachsen rund 10.000 der gut 17.000 Einwohner der Gemeinde wohnen dort.

Der Grundbestandteil des Namens Rhauderfehn geht auf das alte Geestdorf Rhaude zurück. Rhaude wurde möglicherweise bereits in den Werdener Urbaren als Renuuidu erstmals urkundlich erwähnt. In den Urbaren sind viele der ältesten ostfriesischen Ortsnamen verzeichnet. Ein Nachweis, ob Renuuidu mit Rhaude übereinstimmt, besteht bisher jedoch nicht. Entstanden ist der Ortsname aus dem altfriesischen Rath-widu oder Roth-widu, was mit Rodungswald übersetzt wird und auf die im Mittelalter noch weitläufigen Wälder auf der Geest hinweist.

Die Endung -fehn verweist darauf, dass es sich bei Rhauderfehn um eine Moorsiedlung handelt. In niederdeutschen Urkunden aus dem 15. Jahrhundert bedeutet das Wort Fehn (oder Veen, wie im Niederländischen) zunächst einmal nur „Siedlung im Moor“. Erst nach Anlegung von Großefehn (1633) bekam das Wort in Ostfriesland eine weitere, konkretere Bedeutung für eine Moorsiedlung, die entlang eines eigens dazu ausgegrabenen Kanals, eines Fehnkanals, angelegt wurde.

Die Gemeinde Rhauderfehn hat nach ihrer Entstehung das Wappen der ehemaligen Gemeinde Westrhauderfehn übernommen: In Blau ein goldener Anker, der oben mit einem Knauf versehen und beiderseits geflügelt ist; um den Stock winden sich zwei goldene Schlangen. Diese Kombination aus einem Anker und einem Merkurstab steht für Seefahrt und Handel. Das Wappen wurde 1954 auf Grundlage des ehemaligen Wappens der Rhauder-Fehn-Compagnie entworfen. Die Gemeinde nahm das Wappen schließlich 1955 an.