Ildikó von Kürthy arbeitet als Journalistin und Kolumnistin bei der Zeitschrift „Brigitte“. Gemeinsam mit ihrem Mann und den zwei Kindern lebt sie in Hamburg, ist jedoch gebürtige Rheinländerin. Ihre Romane wurden mehr als sechs Millionen Mal verkauft und in 21 Sprachen übersetzt. Ihr Debütroman „Mondscheintarif“ wurde sogar verfilmt und ihre Werke schaffen es immer auf die Bestsellerlisten. Ihr aktueller Roman hat den Titel „Es wird Zeit“.
Klappentext:
„«Was soll jetzt noch kommen?» Judith ist fast fünfzig, und auf diese Frage fällt ihr leider keine zufriedenstellende Antwort ein. Die Kinder sind groß, ihr Mann ist in die Jahre gekommen und das Leben auch. Von der Liebe und dem Bindegewebe mal ganz zu schweigen. Dann stirbt ihre Mutter, und Judith kehrt nach zwanzig Jahren in die alte Heimat zurück, wo sie ein gut gehütetes Geheimnis, ein leeres Grab und einen Haufen Hoffnungen, Träume und Albträume zurückgelassen hat. Und plötzlich gerät alles aus den Fugen. Eine lebenslange Lüge stellt sich als Wahrheit heraus. Eine wiedergefundene Freundin hofft, den nächsten Sommer noch zu erleben, und will endlich wissen, was damals wirklich passiert ist. Eine Jugendliebe funkelt vielversprechend, eine Urne macht Umwege, und Judith stellt fest, dass es besser ist, sich zu früh zu freuen, als überhaupt nicht.“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autorin: Ildikó von Kürthy
Erscheinungsdatum: 20. August 2019
ISBN: 978-3805200431
Verlag: Wunderlich
Cover:
Das Cover wirkt auf den ersten Blick mehr wie ein kleines Gemälde. Es gibt nur wenig Dinge darauf zu sehen, die gradlinig erscheinen oder nicht in ihrer Form verlaufen. Das passt aber wirklich sehr gut zum Inhalt des Werks. Die farbliche Gestaltung spricht mich ebenfalls sehr an.
Inhalt:
Schon lange Zeit, ja eigentlich seit der Veröffentlichung ihres Debütromans „Mondscheintarif“ verfolge ich den Werdegang von Ildiko von Kürthy. „Es wird Zeit“ hat mich inhaltlich direkt angesprochen und ich war sehr neugierig, was mich wohl hier erwarten würde. Ich würde sagen, das Besondere an dem Werk ist die Tatsache, dass sich die meisten Frauen irgendwo in ihm wiederfinden können. Wir begleiten Judith, die mehr oder weniger auf ihr bisheriges Leben zurückblickt. Dabei stellt sie vieles infrage, ihre Einstellungen, ihre Ehe und ihrer Erwartungen ans Leben. Das liegt daran, dass sie nicht glücklich ist. Eigentlich sehr traurig, wenn man in einem Alter von knapp fünfzig Jahren feststellt, dass sie mehr oder weniger oft einfach den bequemsten, einfachsten Weg gewählt hat. Damals dachte sie vielleicht, dass es die richtige Entscheidung ist, heute stellt sich sie nun die wichtigste Frage ihres Lebens. Will sie etwas ändern? Wo soll sie damit beginnen? Welche Erwartungen hat sie in ihrem Alter an das Leben und wo setzt sie ihre Prioritäten? All diese Fragen werden uns gestellt und wir dürfen miterleben, wie sich Judith diesen Herausforderungen stellt.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Es wird Zeit“ wird dem Leser aus Sicht von Judith, der Protagonistin des Werks, geschildert. Die Autorin hat sich für die Ich-Perspektive entschieden, was ich wirklich gefeiert habe. Nichts anderes würde hier besser passen, ich konnte mich, trotz des Altersunterschieds, sofort in sie hineinversetzen. Es war für mich fast so, als wäre ich selbst ein Teil von Judiths Leben. Zugegeben der Anfang war ein klein wenig zähflüssig zu lesen, danach hatte mich die Geschichte jedoch emotional voll im Griff. Hervorheben muss ich auch immer wieder den Schreibstil der Autorin, denn sie geht schonungslos ehrlich auf die Fragen ein. Das wusste ich beim Lesen sehr zu schätzen. Gleichzeitig hat sie einen angenehmen Humor, der mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat. Es gab jedoch auch einige Situationen, in denen ich das ein oder andere Tränchen verdrückt habe.
Fazit:
„Es wird Zeit“ hat mich emotional von Anfang da abgeholt, wo ich selbst stand. Es fühlt sich an, als wäre es eine kleine Fahrt durch das eigene Leben, mit all seinen Höhen und Tiefen. Mir hat es tolle Stunden bereitet !!
Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.