Karin Slaughters Kindheit hat ihr Leben scheinbar langfristig beeinflusst, und zwar dadurch, dass sie in einer Gegend aufwuchs, in der die Kriminalitätsrate sehr stark anstieg, im Besonderen die Rate der Kapitalverbrechen. Bevor sie begann als Schriftstellerin zu arbeiten, war sie Inhaberin einer Werbeagentur. Anfang der 2000er Jahre verkaufte sie die Agentur. Erst 2001 erschien ihr erster Kriminalroman „Blindsighted“, der im deutschsprachigen Raum unter dem Namen „Belladonna“ veröffentlicht wurde. Zuvor hatte sie 5 Romane verfasst, die jedoch nie verlegt wurden. Sie gehört zu den erfolgreichsten Autoren des Genres. „Schattenblume“, „Ein Teil von ihr“ und „Tote Augen“ sind nur einige ihrer Bücher.
Klappentext:
„Wieder und wieder sieht Andrea Oliver das Gesicht ihrer Mutter Laura vor sich: gelöst, gutmütig, beherrscht – während sie einem Menschen das Leben nimmt. Nur knapp konnten sie beide einer grauenvollen Schießerei entkommen. Andrea will Antworten, doch stattdessen zwingt ihre Mutter sie in eine riskante Flucht. Weil sie verfolgt wird. Weil sie ein dunkles Geheimnis hat. Andrea folgt dem Befehl ihrer Mutter. Doch je weiter sich ihr die wahre Identität dieser Frau enthüllt, desto mehr entpuppt sich ihr Leben als eine Lüge. Wer ist ihre Mutter wirklich?“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autorin: Karin Slaughter
Erscheinungsdatum: 1. August 2018
ISBN: 978-3959672146
Verlag: Harper Collins
Cover:
Das Cover strahlt schon eine gewisse, mysteriöse fast unheimliche Atmosphäre aus. Man schaut auf ein Foto, welches unkenntlich gemacht wurde. Bei mir kam dann unweigerlich die Frage nach dem Grund auf. Daneben sitzt ein blau schimmernder Falter.
Inhalt:
Ich bin zugegeben ein wirklich großer Fan der Autorin. Karin Slaughter ist für mich eine der wirklich großen Thrillerautorinnen und ich habe alle ihre bisherigen Werke gelesen. „Ein Teil von ihr“ stand dadurch natürlich definitiv auch auf meiner Leseliste. Der Klappentext klingt wirklich spannend und ich hatte wieder einmal recht hohe Erwartungen. Thematisch stehen Korruption, Macht, Mord, Terrorismus und Extremismus im Mittelpunkt des Geschehens. Bei „Ein Teil von ihr“ ist es gar nicht so einfach auf den Inhalt einzugehen, ohne Euch jetzt groß mit Spoilern zu überschütten. Die Situation, in der sich die Protagonistin Andrea Oliver befindet, stelle ich mir sehr schwierig vor. Denn wie würde es Euch gehen, wenn ihr nach und nach erfahrt, dass eure Mutter oder ein anderer Mensch, dem ihr nahesteht, jemand ganz anders ist, als er stets vorgab zu sein? Ganz ehrlich, ich weiß nicht, wie ich damit umgehen würde. All dies kommt nur durch einen scheinbaren Zufall heraus, da sich Mutter und Tochter in einer zweifellos bedrohlichen Situation wiederfinden. Die Art und Weise wie Andreas Mutter jedoch handelt, lässt einige unfassbare Rückschlüsse zu. Die Charaktere wurden sehr facettenreich und interessant gestaltet.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Ein Teil von ihr“ wird uns aus der Perspektive verschiedener Charaktere geschildert. Die Autorin hat dafür jeweils die Sicht aus der dritten Person genutzt. In diesem Fall empfinde ich diese Wahl als passend, denn ich konnte mich auch so gut in die Protagonistin und die weiteren wichtigen Charaktere hineinversetzen. Die Ereignisse werden auf zwei Erzählstränge gegliedert, bei denen wir einmal die Protagonistin Andy in ihrem Leben begleiten, der zweite Handlungsstrang spielt in der Vergangenheit und gibt Einblicke in das Leben von Andys Mutter. Nach und nach werden die Mysterien in Andys Leben so erklärt und aufgelöst. Ich schätze auch in diesem Werk wieder einmal die bildlichen Beschreibungen, die es mir möglich gemacht haben, mich in die Situationen hineinzuversetzen. Dennoch muss ich sagen, dass es eine ganze Weile gebraucht hat, um mich zu fesseln. Diese Erfahrung habe ich bei den vorherigen Werken von der Autorin so nie gemacht. Es hat sich aber gelohnt, dem Werk eine Chance zu geben. Mir hat es gut gefallen, dass mich die Entwicklungen immer wieder überraschen konnten. Dadurch konnte ich während dem Großteil von „Ein Teil von ihr“ gut mitfiebern.
Fazit:
„Ein Teil von ihr“ hat es nicht auf Anhieb geschafft mich zu überzeugen. Dennoch bin ich froh, dass ich dem Werk eine Chance gegeben und weitergelesen habe. Die Entwicklungen sind absolut nicht absehbar und so fesselte mich die Geschichte nach und nach, bis ich das den Thriller nicht mehr zur Seite legen mochte.
Ich gebe vier von fünf Funkelchen.