Katrin Koppold wollte ursprünglich, nachdem sie ihr Abitur gemacht hatte, Journalistin werden. Der Journalismus faszinierte sie und dadurch, dass sie schon bei der Nahe-Zeitung als freie Mitarbeiterin angestellt war, nutzte sie die Möglichkeit dort ein Praktikum zu machen. Während des Praktikums recherchierte sie viel, führte Interviews durch und besuchte Veranstaltungen, was ihr sehr viel Spaß bereitete. Katrin Koppold entschied sich jedoch zunächst dafür, ein Lehramtsstudium an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz zu beginnen. Sie studierte die Fächer Deutsch und Sport. Hauptberuflich arbeitet Katrin Koppold als Lehrerin. Nach der Geburt ihres zweiten Kindes suchte sie jedoch eine neue Herausforderung und das Schreiben rückte wieder vermehrt in den Vordergrund. Sie schrieb bereits einige Romane, unter anderem die der Sternschnuppen-Reihe, welche aus „Aussicht auf Sternschnuppen“, „Zeit für Eisblumen“, „Sehnsucht nach Zimtsternen“ und „Hoffnung auf Kirschblüten“ besteht. Ihre Werke „Immer wieder im Sommer“ und „Zwischen dir und mir das Meer“ hat sie unter dem Pseudonym Katharina Herzog veröffentlicht.
Klappentext:
„Lena führt ein zurückgezogenes Leben auf Amrum. Sie sammelt Meerglas am Strand, das sie zu Schmuck verarbeitet. Damit möchte sie sich etwas von dem zurückholen, was ihr die See einst genommen hat: Vor fast 20 Jahren ist Lenas Mutter, eine gebürtige Italienerin, morgens zum Schwimmen gegangen und nie zurückgekehrt. Als Lena eines Tages auf dem Heimweg den Italiener Matteo trifft, knistert es überraschend heftig zwischen den beiden. Aber am nächsten Morgen ist Matteo ohne ein Wort des Abschieds fort. Er hat eine Mappe zurückgelassen, in der Lena Fotos ihrer Mutter Mariella als junge Frau findet: so strahlend, wie Lena sie nie erlebt hat. Zusammen mit ihrer Schwester Zoe reist Lena an die Amalfiküste, um etwas über die geheimnisvolle Vergangenheit ihrer Mutter zu erfahren – und um Matteo, den Mann mit den meergrünen Augen, wiederzusehen …“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autorin: Katharina Herzog
Erscheinungsdatum: 24. April 2018
ISBN: 978-3499274206
Verlag: Rowohlt
Cover:
Auf einem gelben Farbklecks, der an die Sonne erinnert, steht der Titel des Werks. Um ihn herum findet man Oliven, Blüten, Steine, Limonen und Blätter, die ich sofort mit dem Land Italien verbinde. Der Bezug zum Inhalt ist deutlich vorhanden.
Inhalt:
Nachdem mir der vorherige Roman „Immer wieder im Sommer“ wahnsinnig gut gefallen hat, habe ich mich sehr gefreut, dass Katharina Herzog ein neues Werk herausbringt. Thematisch beschäftigt sich „Zwischen dir und mir das Meer“ ganz besonders intensiv mit der Familiengeschichte der Protagonistin, ich würde es so beschreiben, dass zwischenmenschliche Beziehungen, Verlust, Angst, Liebe und Vertrauen im Vordergrund stehen. Wir begleiten dabei die junge Lena durch ihren Alltag. Sie hat im Kindesalter ein schweres Trauma, nämlich den Verlust ihrer Mutter, durchleben müssen. Sie hat es jedoch nie geschafft, diesen Verlust zu verarbeiten. Im Gegenteil, ich hatte beim Lesen, das Gefühl, dass sie sich so arg von anderen Menschen abwendet, um einen Verlust in welcher Art auch immer vorab schon entgegen zu wirken. Lena lebt sehr zurückgezogen, nur bei ihrer Arbeit bezieht sie die Menschen um sich herum mit ein. Sie war mir wirklich zu ruhig, ich würde fast schon sagen, dass sie einsam wirkt. Zu gerne hätte ich sie an mancher Stelle einmal geschüttelt, damit sie aus sich heraus kommt oder aber auch in den Arm genommen. Das genaue Gegenteil bildet ihre jüngere Schwester, welche sich so durch die Welt treiben lässt. Zoe ist für mich ein echter Weltenbummler, sie genießt das Leben in vollen Zügen. Andererseits verbirgt auch sie eine völlig andere Seite von sich.
Die Gestaltung der Charaktere hat mir hier wirklich sehr gut gefallen. Man spürt, dass sich die Autorin intensiv mit den Figuren auseinander gesetzt hat. Sie wirken authentisch und facettenreich.
Aufbau, Struktur & Stil:
In „Zwischen dir und mir das Meer“ erfahren wir als Leser die Ereignisse aus zwei verschiedenen Perspektiven. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass es zwei Handlungsstränge gibt, eine Erzählung spielt in der Vergangenheit, Lenas Alltag erleben wir im Hier und Jetzt. Beide Erzählstränge werden aus Sicht der jeweiligen Protagonistin geschildert, wo ich mir hier die Ich-Perspektive doch gewünscht hätte. Ich glaube, so wäre mir der Zugang zu den Gefühlen von Lena leichter gefallen. Dennoch habe ich beim Lesen einen sehr umfassenden Eindruck der Lebenssituation bekommen können. Nachdem ich einmal begonnen hatte, „Zwischen dir und mir das Meer“ zu lesen, konnte ich es schon nach kurzer Zeit kaum noch zur Seite legen. Besonders die Landschaft konnte ich wunderbar vor mir sehen, mich beim Lesen durch die schönen bildlichen Beschreibungen dorthin versetzen.
Katharina Herzog geht sehr sensibel auf das Thema Verlust ein, gleichzeitig habe ich ihre Schilderungen als authentisch empfunden, was mich wiederum sehr berührt hat. Auch die alltäglichen Probleme der Charaktere sind für viele Menschen, so auch für mich, wunderbar zu verstehen. Lediglich in Lenas Gedanken und Gefühle konnte ich mich anfangs nur sehr schwer hineinversetzen, vielleicht auch deshalb, weil sie ein vollkommen anderer Mensch ist als ich.
Fazit:
„Zwischen dir und mir das Meer“ ist eine bewegende Geschichte, die mit authentischen und facettenreichen Charakteren und einem spannenden Plot punktet.
Ich gebe vier von fünf Funkelchen.