Andreas Föhr, der 1958 geboren wurde, arbeitete einige Jahre bei der Rundfunkaufsicht und als Anwalt. Seit 1991 verfasst er erfolgreich Drehbücher für das Fernsehen, mit Schwerpunkt im Bereich Krimi. Für seinen Debütroman „Der Prinzessinnenmörder“ wurde Andreas Föhr mit dem begehrten Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet. Seitdem folgten viele weitere erfolgreiche Titel, von denen einigen immer wieder in den Bestsellerlisten zu finden waren. Sein aktuelles Werk heißt „Eifersucht“.

Klappentext:

„Judith Kellermann, die Mandantin von Anwältin Rachel Eisenberg soll ihren Lebensgefährten, Eike Sandner aus Eifersucht in die Luft gesprengt haben. Als Reste des verwendeten Sprengstoffs bei ihr gefunden werden, liefert Kellermann eine abenteuerliche Erklärung: Ein geheimnisvoller Ex-Soldat soll den Mord begangen und die Beweise manipuliert haben. Doch der Mann ist seit der Tat verschwunden. Niemand scheint ihn zu kennen. Existiert er nur in Kellermanns Phantasie? Falls nicht: Wer ist der Unbekannte und was treibt ihn an?“

Wichtige Informationen zum Buch:

Eifersucht

Autor: Andreas Föhr
Erscheinungsdatum: 01. Juni 2018
ISBN: 978-3426654460
Verlag: Knaur

Cover:
Für das Cover wurde eine Statur eines Engels wunderbar in Szene gesetzt. Hinter dem Engel türmen sich dicke weiße Wolken auf. Das Licht am Himmel erscheint eher orange, gelblich. Ich würde fast sagen, wie bei einem Brand.

Inhalt:
Nachdem mir „Eisenberg“ so wahnsinnig gut gefallen hat, wollte ich nun den zweiten Band der Reihe auch gerne lesen. Mit dem Titel „Eifersucht“ veröffentlicht Andreas Föhr nun seinen zweiten Thriller rund um die Anwältin Rachel Eisenberg. Alleine der Titel gibt schon reichlich Möglichkeiten, um zu spekulieren. Denn jeder, der schonmal Krimis gelesen oder gesehen hat, kennt die These, dass Eifersucht bei Straftaten leider oftmals ein Motiv ist. In „Eifersucht“ jedoch zeigen sich wahnsinnige menschliche Abgründe auf, wie ich finde. Wieso, will man einem Menschen so schaden? Was bringt einen Menschen dazu das Leben eines anderes vollkommen zu zerstören? Die Ermittlungen, bei denen wir Rachel Eisenberg begleiten sind unfassbar spannend und vielseitig. Rachel Eisenberg ist eine recht sympathische Frau, die jedoch ein lang gehütetes Geheimnis mit sich herum trägt. Sie ist verheiratet, lebt jedoch getrennt von ihrem Ehemann Sascha, dennoch führen sie einen guten lockeren Kontakt zueinander. Ich würde ihren Mitgang als freundschaftlich bezeichnen. In ihrer Arbeit geht Rachel auf, sie hat bei laufenden Fällen auch nur sehr wenig Zeit für ihr Privatleben. Gemeinsam mit ihrer Tochter lebt sie in einer recht guten Wohngegend in München. Rachel ist keineswegs perfekt, sondern ein Mensch mit Ecken und Kanten. Für meinen Geschmack riskiert sie für oft recht viel in ihrem Beruf, besonders wenn man bedenkt, dass sie eine Tochter hat. Sie ist ein spannender Charakter. Auch die weiteren Charaktere, allem voran der Privatdetektiv Baum, wurden facettenreich und interessant gestaltet.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Eifersucht“ wird dem Leser aus Sicht verschiedener Charaktere, jedoch immer in der dritten Person, geschildert. Der Autor lässt uns zwei Erzählstränge verfolgen, welche jedoch auf zwei Zeitebenen spielen. Der Handlungsstrang in der Vergangenheit schildert uns das Leben des Opfers Judith Kellermann, im weiteren Handlungsstrang verfolgen wir die aktuellen Geschehnisse. Schon nach wenigen Seiten war ich total gefesselt und wollte unbedingt wissen, wie sich die Geschichte weiterentwickeln wird. Ab einem gewissen Zeitpunkt ist das zwar offensichtlich, wer Täter und Opfer sind, jedoch war ich dann widerrum von Neugier und der Frage nach dem Warum total getrieben. Ab und an wurde der Erzählfluss durch juristische Begriffe ein wenig gestört. Das ist aber auch der einzige Punkt, den ich hier zu beanstanden habe. Der Schreibstil des Autors ist größtenteils jedoch angenehm flüssig, ich hatte zu keiner Zeit Probleme den Abläufen zu folgen. Auch die unterschiedlichen Zeiten sind gut erkennbar voneinander getrennt.

Fazit:
Mit seinem Werk „Eifersucht“ hat mich Andreas Föhr definitiv fesseln können. Die menschlichen Abgründe, die sich hier aus den unterschiedlichsten Gründen auftun, sind wirklich tief und geben ordentlich Anlass zum Nachdenken.

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.