Jette Janssen lebt als Schriftstellerin mit ihrer Familie im südlichen Ostfriesland. Sie schreibt mit großer Leidenschaft Kriminalromane. Die Ideen zu ihren Geschichten entwickeln sich bei ausgedehnten Radtouren durch die geheimnisvollen Fehnlandschaften entlang der Deiche und Kanäle. Ihr erster Ostfrieslandkrimi „Schwarze Stille“ wurde gerade erst im Klarant Verlag veröffentlicht.

Klappentext:

„Das ostfriesische Leer wird zum Schauplatz einer brutalen Anschlagsserie. Der Psychologe Maxim Henndorf überlebt einen nächtlichen Überfall im Evenburg-Park knapp, wenig später auch einen gewaltsam herbeigeführten Sturz in die Leda. Doch bei der dritten Attacke auf ihn kommt ein Unschuldiger ums Leben. Die Polizei tappt im Dunkeln, ebenso Maxim selbst, der fieberhaft versucht herauszufinden, wer ein Motiv haben könnte. Will sich ein ehemaliger Patient oder eine Patientin an ihm rächen? Aber wofür? Oder hat das alles mit dem tragischen Tod seiner Frau Imke zu tun? Eines ist klar: Hier ist ein Täter mit unbeschreiblicher Wut und ohne Gewissen am Werk, Menschenleben sind ihm egal. Für die Ermittler tickt die Uhr, denn der nächste geplante Anschlag ist von einem ganz anderen Kaliber…“

Wichtige Informationen zum Buch:

Schwarze Stille

Autorin: Jette Janssen
Erscheinungsdatum: 14. September 2018
ISBN: 978-3955738563
Verlag: Klarant

Cover:
Man schaut auf einen Weg, der uns zwischen den Dünen und dem Meer entlang führt. Der Himmel zeigt, oberhalb des Titels, eine sehr dunkle Farbe. Man könnte meinen, dass sich hier eine bedrohliche Situation aufbaut. Mir hat die farbliche Gestaltung hier sehr angesprochen. Auch der Bezug zum Inhalt ist deutlich vorhanden.

Inhalt:
„Schwarze Stille“ ist der erste Ostfrieslandkrimi, den ich von der Autorin Jette Janssen gelesen habe. Mich hat der Klappentext gleich angesprochen und da ich immer wieder neugierig bin, für mich neue Autoren kennenzulernen, wollte ich „Schwarze Stille“ sehr gerne lesen. Im Mittelpunkt stehen hier sowohl die polizeilichen Ermittlungen, aber auch der Verlust eines Menschen bzw. wie schwer es fällt, den Verlust eines geliebten Menschen zu verarbeiten. Dabei geht es ganz besonders, darum, wieviel Leere man empfindet, wenn man den Partner verliert und wie oft die Wunden durch Erinnerungen, Orte, die mit ihm verbindet, wieder aufgerissen werden. In solch einer Situation befindet sich auch der Protagonistin Maxim Henndorf, den wir durch sein Leben begleiten. Ich konnte seine Gefühle ganz gut nachvollziehen, da die Autorin recht intensiv auf sie eingeht. Der Verlust seiner Frau, in jungen Jahren, macht ihm schwer zu schaffen. Dennoch versucht er seinen Patienten bei der Arbeit gerecht zu werden, auf sie einzugehen. Ich hatte das Gefühl, das zum jetzigen Zeitpunkt mehr oder weniger ihn nur die Arbeit durch den Tag bringt. Er sucht die Ruhe und geht den meisten menschlichen Annäherungen aktuell eher aus dem Weg, da er sie als anstrengend empfindet. Maxim ist ein interessanter Mensch. Auch die weiteren Charaktere wurden facettenreich und spannend gestaltet.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Schwarze Stille“ wird dem Leser aus Sicht von verschiedenen Charakteren nahe gebracht. Dabei steht jedoch der Protagonist Maxim im Mittelpunkt. Mir hat es sehr gefallen, dass man aber auch andere Perspektiven miterleben können. So erhält man einen sehr umfassenden und spannenden Eindruck in die Geschehnisse. Schnell befindet man sich mitten im Geschehen, die Geschichte hat von Beginn an ein sehr gutes Tempo. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und bildlich, sodass ich mich gut in die Situationen hineinversetzen konnte. Schon nach wenigen Seiten fesselten mich die Ereignisse dermaßen, dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe. Es gibt zwar einen gewissen Punkt, ab dem die Entwicklung der Geschnehnisse dann doch recht vorhersehbar war. Zuvor hat mich die Autorin mit unerwarteten Wendungen jedoch immer wieder in die Irre geleitet.

Fazit:
„Schwarze Stille“ ist ein facettenreiches Werk, welches dem Leser viele verschiedene Einblicke in die Ereignisse gibt. Es hat ein sehr angenehmes Erzähltempo und einen Protagonisten, mit dem man mitfiebert.

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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