Olivia Kiernan stammt aus County Meath in Irland. An der University of Sussex studierte sie Kreatives Schreiben, heute arbeitet sie als Autorin und Bloggerin, wobei die irische Kultur einen großen Einfluss auf ihre Arbeit hat. Mit dem Titel „Zu nah“ veröffentlichte sie ihr Debüt, sie schreibt bereits an einem zweiten Thriller.

Klappentext:

„Die angesehene Wissenschaftlerin Eleanor Costello ist tot. Erhängt in ihrem Schlafzimmer. Frankie Sheehan, Detective im Dubliner Police Department und schwer gezeichnet von ihrem letzten Fall, glaubt nicht an Selbstmord. Jemand war bei Eleanor, als sie starb. Jemand, der sadistische Lust an brutalen Spielchen hat. Schon bald wird eine zweite Leiche gefunden: eine junge Frau – zu Tode gefoltert. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, und für Frankie geht es erneut um Leben und Tod.“

Wichtige Informationen zum Buch:

Zu nah

Autorin: Olivia Kiernan
Erscheinungsdatum: 3. April 2018
ISBN: 978-3959671835
Verlag: Harper Collins

Cover:
Hier wird nicht viel verraten und die Gestaltung ist recht schlicht, was mir aber gut gefällt. Man sieht einen Türspalt, durch den der Innenraum eines Zimmers ein wenig erhellt wird. Der Titel setzt sich durch die blaue Farbe gut vom schwarzen Hintergrund ab. Auch die Schrift scheint leicht im Schatten zu liegen.

Inhalt:
„Zu nah“ ist der Debütroman der Autorin Olivia Kiernan. Mich hat hier zunächst das Cover interessiert und neugierig gemacht. Nachdem ich den Klappentext dann gelesen hatte, gab es kein Halten mehr für mich. Ich wollte „Zu nah“ unbedingt lesen. Es werden gleich mehrere, doch recht harte Themen angesprochen. Eines, welches mich leider gelegentlich auch bei der Arbeit begleitet oder mit dem ich in Berührung komme, ist Selbstmord. Es ist wahnsinnig traurig zu sehen oder auch erkennen, dass ein Mensch wohl keinen anderen Ausweg mehr sieht, als selbst sein Leben zu beenden. Aufgrund manch einer medizinischen Erklärung würde ich es noch verstehen bzw. nachvollziehen können, so aber fällt es mir extrem schwer. Zumal viele Menschen solche Themen mit sich alleine ausmachen. Sadismus oder BDSM werden ebenfalls angesprochen. Nun ja, da kann ich selbst nicht viel zu sagen, es gibt sicherlich mehr Leute, die das schätzen, als man denkt ;-). Ich gehöre da aber nicht dazu, ich lasse mir weder gerne Schmerzen bereiten noch bereite ich gerne wem anders welche. Aber ganz ehrlich, jeder soll das leben, wie er es braucht, solange alles im legalen Rahmen abläuft. Puh ja, damit kommen wir quasi zum letzten großten Punkt, dem Darknet. Jeder weiß, dass es sowas gibt. Trotzdem scheint es so wenig fassbar oder greifbar. Und in dem Falle leider gibt es genug Leute, die sich da tummeln. Bei ihrer Arbeit gegen all diese Faktoren, begleiten wir Detective Frankie Sheehan durch die Ermittlungen. Sie ist noch, aufgrund eines traumatischen Ereignisses bei ihrem letzten Fall, noch angeschlagen. Eine Tatsache, die sie sich selbst nur ungerne eingesteht, ihrem Vorgesetzten ebenso wenig. Man spürt jedoch, wie sehr der Übergriff immer noch an ihr nagt. Frankie ist ein interessanter Charakter. Eine Frau, die immer mal wieder durch ihr Trauma in ihrer Arbeit behindert wird und trotzdem nichts unversucht lässt, wenn ihr Instinkt sie leitet. Frankie hat viel Mitgefühl, was sie gelegentlich ausbremst, sie bringt es jedoch immer an den passenden Situationen ein. So habe ich es jedenfalls empfunden.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Ereignisse in „Zu nah“ werden dem Leser aus Sicht der Protagonistin und Ermittlerin Frankie geschildert, die Autorin hat sich hier für die Perspektive in der dritten Person entschieden, was ich als angenehm empfunden habe. Das lag bei mir besonders daran, dass mir die traumatischen Erlebnisse sonst wohl doch zu nah gegangen wären. Man befindet sich schon nach wenigen Seiten mitten im Geschehen, was mir sehr gefallen hat. Das Erzähltempo ist recht hoch und der Autorin ist es wunderbar gelungen die Spannung konstant zu steigern. Oftmals hat Olivia Kiernan es geschafft, mich durch unerwartete Wendungen zu überraschen und erst kurz vor der Lösung des Falls, hatte ich selbst die Erklärung für mich gefunden. Ich habe das Werk innerhalb kürzester Zeit durchgelesen, es hat mich unglaublich fesseln können.

Fazit:
Mit „Zu nah“ hat Olivia Kiernan ein sehr fesselndes und temporeiches Debüt geschaffen, was mich auf ganzer Linie begeistern konnte. Für mich hat das Werk alles, was ein guter Thriller braucht !!

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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