Max Landorff ist ein Pseudonym eines nicht näher bekannten Krimiautors. Es gibt einige Gerüchte, wer sich hinter dem Namen verbergen könnte, die jedoch nicht bestätigt wurden. „Der Regler“ erschien 2011 im Fischer Verlag und wurde auf Anhieb ein Bestseller. Sein aktuelles Werk heißt „Die Siedlung der Toten“.
Klappentext:
„Sie liegt idyllisch, doch sie atmet das Böse: die Siedlung. Mit einem Kopfschuss hingerichtet sitzt die Frau in ihrem Rollstuhl, aufrecht wie eine Mumie in ihrem Chanel-Kostüm – die letzte Bewohnerin der Siedlung. Idyllisch war es hier einst in den Bungalows an der Isar. Bis man die Leichen fand: 18 Tote, im Kreis angeordnet um eine Feuerstelle. Alle waren sie Bewohner der ersten Stunde. Welches Grauen verbirgt sich bis heute in der Siedlung?“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autor: Max Landorff
Erscheinungsdatum: 14. Dezember 2017
ISBN: 978-3596197750
Verlag: Fischer
Cover:
Das Cover wirkt zweigeteilt. Als hätte man einen Teil eines Schwarz-Weiß-Fotos herausgerissen. Auf der einen Seite sieht man lediglich einen weißen Hintergrund, auf dem auch der Titel gedruckt wurde. Der andere Part zeigt einige Häuser, über denen sich der Himmel dunkel zusammenzieht. Einige schwarze Vögel fliegen dort ebenfalls. Es hat einen guten Bezug zum Buch.
Inhalt:
„Die Siedlung der Toten“ ist das erste Werk, welches ich vom Autor gelesen habe. Ich bin ja immer sehr neugierig und schreibe auch gerne mal über Autoren, die ich noch nicht kenne. Der Klappentext hat mich hier auf Anhieb angesprochen. Nachdem ich den Titel und den Klappentext gelesen hatte, kamen mir zu allererst Gedanken zu Sekten in den Kopf, auch wenn sich das hier im Nachhinein so nicht bestätigt hat. Das war jedoch meine erste Assoziation zu dem Werk. Im Grunde genommen thematisiert der Autor hier unheimlich tiefe menschliche Abgründe, die sich in unterschiedlichster Art und Weise zeigen. Es ist wirklich wahnsinnig erschreckend, wie sich manch ein Mensch seinen Mitmenschen gegenüber verhält. Mich hat es sehr nachdenklich gestimmt. Ganz besonders diese skrupellose Art und Weise, erstaunt mich immer wieder. Denn die Geschehnisse wirken keineswegs fantasievoll, sondern sind durchaus, in einzelner Form in der Gesellschaft zu beobachten. Menschen, die von der Gesellschaft ausgestoßen werden, die ignoriert werden aber auch sexuelle Übergriffe innerhalb des Bekanntenkreises finde ich authentisch. Genau diese Tatsache ist mehr als erschreckend, oder? Die Ermittlerin in diesem Fall, die gleichzeitig die Protagonistin ist, heißt Eva Schnee. Sie ist eine einfache Person und handelt gerne bei der Arbeit auch mal eigenhändig, was dazu führte, dass interne Ermittlungen gegen sie laufen. Für mich machte sie genau diese Tatsache noch interessanter, ebenso wie ihre Geheimnisse, die sie mit sich herumträgt und versucht nach außen zu kaschieren. Eva Schnee ist ein wirklich spannender und facettenreich gestalteter Charakter, wie ich ihn ganz besonders im Genre Thriller, selten so erlebt habe.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Die Siedlung der Toten“ wird dem Leser aus verschiedenen Perspektiven geschildert. Man kann beim Lesen jedoch wunderbar auseinanderhalten, aus welcher Sicht das Kapitel erzählt wird, daher gab es bei mir zu keinem Zeitpunkt Schwierigkeiten der Geschichte in „Die Siedlung der Toten“ zu folgen. Der Hauptanteil des Buchs wird aus Eva Schnees Sicht erzählt, dabei begleiten wir sie aus Sicht der dritten Person. Besonderes Augenmerk legt man jedoch hier eher auf die Kapitel, die Tagebucheinträge darstellen und nach und nach aufklären, wie es zu den Verbrechen kommen konnte und welche Zusammenhänge dahinter stecken. Die Tagebucheinträge wirken durch die Tatsache, dass sie uns in der Ich-Perspektive nahe gebracht werden, sehr persönlich. Schnell befindet man sich mitten im Geschehen, es gibt kaum eine Einleitung in der Geschichte. Das hat mir sehr zugesagt. Durch die vielen Perspektiven erhält man einen umfassenden Eindruck und gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass die Spannung dadurch noch erhöht wird. Ich habe sehr viel mit gerätselt und bin trotzdem erst gegen Ende der Handlung sicher gewesen und konnte mich erst dann auf einen Täter festlegen. Es ist unglaublich, wie wunderbar konstant, Max Landorff die Spannung steigern kann. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, da ich es einfach nicht mehr weglegen mochte.
Fazit:
„Die Siedlung der Toten“ ist ein spannender und fesselnder Thriller, der unglaublich viele menschliche Abgründe detailliert aufdeckt und den Leser nachdenklich zurücklässt.
Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.
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