Samantha King arbeitete früher als Lektorin und ist Psychotherapeutin. Mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern lebt sie in London. Ihre Kinder inspirierten sie bei der Idee zu ihrem Debüt „Sag, wer stirbt“.

Klappentext:

„Madeleine liebt ihre Kinder abgöttisch. Aber am 10. Geburtstag der Zwillinge wird ihre Mutterliebe auf eine grausame Probe gestellt: Ein maskierter Mann steht vor der Tür und fordert sie mit gezogener Waffe zu einer unmenschlichen Entscheidung auf. Ein Kind muss sterben. „Welches wählst du?“

Wichtige Informationen zum Buch:

Sag, wer stirbt

Autorin: Samantha King
Erscheinungsdatum: 13. November 2017
ISBN: 978-3959671569
Verlag: Harper Collins

Cover:
Die Gestaltung des Covers ist sehr interessant und ansprechend. Ich habe im ersten Moment nur die rote Farbe, die sich durch die Mitte des Bildes zieht, beachtet. Schaut man sich jedoch die weißen Anteile des Covers an, stellt man fest, dass es zwei Gesichter von Kindern sind, die einander direkt anschauen.

Inhalt:

„Sag, wer stirbt“ ist der Debütroman der Autorin Samantha King. Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war ich sehr neugierig auf dieses Werk, gerade auch dadurch bedingt, dass die Autorin selbst Psychotherapeutin ist. Das Szenario, welches man hier geboten bekommt, ist furchterregend. Ich glaube, niemand möchte einer solchen Situation ausgesetzt sein. Jeder Mensch, der entweder eigene Kinder hat oder in seinem Umfeld Kinder hat, die ihm sehr wichtig sind, könnte und würde eine solche Entscheidung nie freiwillig treffen wollen. Was aber, wenn man unter Druck steht und nur ein Kind retten kann? Die psychische Belastung in diesem Fall erscheint mir wahnsinnig hoch. Nach welchen „Werten“ soll man eine Entscheidung treffen? Abgesehen davon, glaube ich sind nur die wenigstens Menschen überhaupt in der Lage klar denken zu können, wenn sie und dazu ihre Kinder akut bedroht werden. Man will alles tun, um sie zu beschützen, das ist wohl eine instinktive Handlung. Von der Protagonistin Maddie in „Sag, wer stirbt“ kann man wirklich guten Gewissens sagen, dass die Rolle als Mutter, quasi ihre Berufung ist. Sie liebt ihre Kinder über alles, würde alles für sie tun, damit es ihnen gut geht. Sie hatte sich damals dafür entschieden, nicht arbeiten zu gehen, sondern voll und ganz für ihre Kinder da zu sein. Nun nach dem traumatischen Ereignis steht Maddie oftmals neben sich. Es ist kaum möglich es zu verarbeiten, zu vergessen erst recht nicht. Ganz besonders die Lücken in ihrer Erinnerung machen ihr schwer zu schaffen. Ihr Alltag hat sich völlig verändert. Ich muss sagen, dass es mir dennoch schwer fiel, ihr emotional gerecht zu werden. Die Charaktere wurden allesamt interessant und facettenreich gestaltet.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Sag, wer stirbt“ wird dem Leser aus Sicht der Protagonistin und Mutter Maddie, in der Ich-Perspektive geschildert. So bekommt man einen sehr intensiven und umfassenden Einblick in ihre Gedanken und Gefühle. Meist fällt es mir so wesentlich leichter, mich in die Charaktere hineinzuversetzen. Im Fall von Maddie ist es mir leider nicht wirklich gelungen. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, wie das Werk aufgebaut wurde. Ich persönlich finde es in einem Thriller rein vom Spannungsbogen her, gefühlt ein wenig überraschend, mit dem eigentlichen „Höhepunkt“ der Geschichte zu beginnen. Wobei ich gedacht habe, ich lasse mich mal überraschen. Man merkt aber, dass ein Stück weit die Spannung fehlt, mir ging es zumindest so. Die Handlung wird in vier Teile aufgeteilt und nach dem ersten Teil hat mich die Autorin immer wieder mit Wendungen erschrecken können, mit denen ich so nie gerechnet habe. Nach und nach baut sich die Spannung nun auf. Der Schreibstil ist recht bildlich und so konnte ich mich in die Situationen gut hineinversetzen und sie mir vor Augen halten. Im Laufe der Geschichte kam ich auch an Maddie heran und begann ihr Verhalten besser zu verstehen.

Fazit:
„Sag, wer stirbt“ ist kein Thriller im eigentlichen Sinne, ich glaube, wenn man mit dieser Information an die Geschichte herangeht, fährt man besser. Ich hatte so gewisse Erwartungen, die so nicht erfüllt wurden. Dennoch hat die Handlung gefesselt und auch berührt.

Ich gebe drei von fünf Funkelchen.