Ulrike Busch verspürte, seit sie denken konnte, eine große Sehnsucht nach Meer und dem weitem Horizont. So zog sie 1986 aus ihrer Heimatstadt Essen nach Hamburg. Seither ist sie auf dem nord-und ostfriesischen Inseln, dem Festland und Halligen fest verwurzelt. Ulrike Busch studierte Sprachwissenschaft. Sie war viele Jahre als selbstständige Texterin und technische Redakteurin tätig. 2013 entdeckte sie das Schreiben für sich, selbstverständlich ist dabei, dass ihre Krimis in Norddeutschland spielen. Ihr aktueller Ostfrieslandkrimi heißt „Mordsschwestern“.

Klappentext:

„Das ostfriesische Fischerdorf Greetsiel wird von einem makabren Mordfall erschüttert. Eine Frau wird getötet aufgefunden, mitten auf dem Friedhof und ausgerechnet am Grabstein der berühmten Familie Feddersen. Brisante Zusammenhänge kommen ans Licht. Die Tote war die Leiterin des Museums, in dem die wertvollen Kunstsammlungen des verstorbenen Ehepaars Feddersen bald ein Zuhause finden sollten. In Verdacht geraten die Erben, unter denen ein verbitterter Streit über die Kunstschätze herrscht. Schnell wird klar: Die drei Schwestern Urte, Dorit und Leni sind zu vielem bereit, um ihren Willen durchzusetzen… Die Kommissare Fenna Stern und Tammo Anders stehen vor einer heiklen Mission, denn sie haben es mit einer der einflussreichsten Familien Ostfrieslands zu tun. Doch zum Zaudern bleibt keine Zeit, plötzlich ist eine der Schwestern spurlos verschwunden und die Ereignisse nehmen einen unvorhersehbaren Verlauf…“

Wichtige Informationen zum Buch:

Mordsschwestern

Autorin: Ulrike Busch
Erscheinungsdatum: 31.10.2017
ISBN: 978-3955737054
Verlag: Klarant

Cover:
Ich liebe ja diesen Kontrast mittlerweile, denn die Cover der Reihe wirken meist unglaublich harmonisch und friedlich. Hier sieht man auf einen Kanal, eine schöne alte Windmühle sowie auf einige reedgedeckte Häuser, im Hintergrund blickt man auf ein wunderschönes Abendrot.

Inhalt:
„Mordsschwestern“ ist Ulrike Buschs aktuelles Werk und gleichzeitig der vierte Fall, in dem die Kommissare Fenna Stern und Tammo Anders gemeinsam ermitteln. So harmonisch das Cover hier auch scheinen mag, so groß ist der Kontrast zum eigentlichen Geschehen in „Mordsschwestern“. Hier zeichnen sich die familiären Begebenheiten alles andere als friedlich ab. Man könnte also sagen, dass uns das Cover auf eine falsche Fährte führen möchte. Andererseits ist dies jedem, der schon einmal ein Buch von Ulrike Busch gelesen hat sicherlich klar. Thematisch spricht die Autorin Mord, Habgier, Misstrauen sowie die Ermittlungen der Polizei an. Im Mittelpunkt stehen dabei Fenna Stern und Tammo Anders, die sich mittlerweile nicht nur bei der Arbeit, sondern auch privat wirklich gut ergänzen. Ich mag es sehr, wie gut die beiden miteinander harmonieren, auch wenn sie beide ihren eigenen Kopf haben. Tammo Anders beispielsweise nimmt sich bei der Arbeit, wenn es um feinfühlige Aufgaben geht, selbstredend zurück, da er weiß, dass Fenna in diesem Bereich viel mehr Sensibilität an den Tag legt. Sie kennen beide ihre Fehler und Macken, was sie sehr sympathisch wirken lässt. Sie geht bei ihrer Arbeit stets gut auf die Angehörigen der Opfer ein, schnell fühlt man sich ihr verbunden. Auf der anderen Seite kann Fenna auch sehr direkt sein. Tammo ist jedoch ebenfalls ein sympathischer Charakter, der es nicht mag, wenn ihn andere unter Druck setzen. Er ist eher derjenige, den ich in der Regel als ruhenden Pol bezeichnen würde. Er kann aber auch ganz andere Seiten aufziehen. Die Anzahl der Charaktere ist sehr hoch, sie sind alle interessant und facettenreich gestaltet worden.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Mordsschwestern“ wird dem Leser aus Sicht von Tammo und Fenna, in der dritten Person, geschildert. Mich würde die Ich-Perspektive, beispielsweise aus Fennas Sicht, noch sehr reizen, einfach, weil man doch relativ wenig über ihre eigenen Gedanken erfährt. Aber das ist Kritik auf hohem Niveau. Mir gefällt es sehr, dass man sich hier gleich mitten im Geschehen befindet. Ein Mord geschieht und als Leser ist man dadurch direkt dabei, wenn die Ermittlungen anlaufen. Es ist spannend die Vorgänge zu verfolgen und die Autorin kann die Spannung wunderbar steigern. Die Geschehnisse nehmen rasch Fahrt auf. Durch viele Wendungen in der Handlung hat sie es tatsächlich geschafft, mich lange rätseln zu lassen, wer der Täter sein könnte. Ulrike Busch versteht es den Leser sehr gekonnt, auf falsche Spuren zu führen. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und sehr bildlich, es fiel mir nicht schwer, mir die Situationen vor Augen zu halten. Die Atmosphäre lässt sich beim Lesen hervorragend nachfühlen, ich hatte das Gefühl, als könne ich die Anspannung zwischen den Geschwistern förmlich spüren.

Fazit:
Mit ihrem neuen Werk „Mordsschwestern“ überzeugt Ulrike Busch erneut durch einen spannenden, fesselnden Fall, in dem wenig so ist, wie es zunächst den Anschein hat. Ich habe es verschlungen !!

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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