Lisa Gardner gehört zu den erfolgreichsten amerikanischen Thrillerautoren der Gegenwart, jeder ihrer Romane schaffte es in die Top Ten. Sie lebt mit ihrer Familie und zwei Hunden in New Hampshire. Zu ihren Werken gehören: „Wer stirbt, entscheidest du“, „Blut ist dicker als Wasser“ und „Die Überlebende“.
Klappentext:
„472 Tage lang lernte sie, wie viel ein Mensch ertragen kann:
Flora Dane, College-Studentin, am helllichten Tag gekidnappt. Wie durch ein Wunder überlebte sie. Und entkam ihrem Peiniger. Sieben Jahre ist das nun her – doch vergessen kann Flora nicht. Die Wände ihres Zimmers sind voller Fotos: Mädchen, die weniger Glück hatten als sie. Mädchen, die jetzt tot sind. Flora schwört, sie niemals im Stich zu lassen. Und dann ist wieder eine junge Frau verschwunden. Kurz darauf wird Detective D.D. Warren an den Tatort eines grausigen Verbrechens gerufen: Ein Mann – verbrannt. Eine junge Frau – nackt und gefesselt. Flora Dane.“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autorin: Lisa Gardner
Erscheinungsdatum: 21. Juli 2017
ISBN: 978-3499290930
Verlag: Rowohlt
Cover:
Der Hintergrund des Covers ist schwarz gestaltet, was die Atmosphäre des Buchs wunderbar widerspiegelt. Im Mittelpunkt stehen zwei bläuliche Blüten einer Pflanze, die fast vertrocknet zu sein scheint. Auf einem Blütenblatt ist Blut zu sehen.
Inhalt:
„Die Überlebende“ ist für mich das erste Werk der Autorin Lisa Gardner, welches ich gelesen habe. Der Klappentext hat mich auf Anhieb angesprochen und ich freue mich immer, neue Autoren für mich kennenzulernen. Alleine das Szenario, welches hier beschrieben wird, ist doch schon das Genre Thriller wert, oder? Ich kann und mag es mir einfach nicht vorstellen, wie es ist, über ein Jahr in der Gewalt eines Entführers zu sein. Er hat die komplette Macht über einen, denn man ist vollkommen abhängig von seinen Handlungen. Und immer wieder stelle ich mir auch die Frage, wie es sein kann, dass solche Taten am helllichten Tag geschehen können? Für mich ist der Ablauf der Tat bei Natasha Kampbusch ähnlich. Auch sie wurde am Tag einfach von der Straße entführt. Sind wir als Mitmenschen so unachtsam oder auf uns fokussiert, dass wir eine solche Tat nicht registrieren? Es ist definitiv kein Wunder, dass die junge Studentin Flora, die überlebt hat, die Entführung nicht verarbeiten kann. Sie macht zunächst einen sehr unnahbaren Eindruck, dennoch hat mich ihr Verhalten fasziniert. Es ist wirklich spannend mit zuerleben, wie sie auf die Ereignisse reagiert und ihr Verhalten sich ändert. Es fällt ihr schwer, sich emotional auf andere Menschen einzulassen. Zu Beginn war sie mir nicht so sympathisch, nach und nach aber bekommt man mehr Einblicke in ihre Vergangenheit und so begreift man ihr Verhalten und ihre Art und Weise zu handeln.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung aus „Die Überlebende“ wird dem Leser aus unterschiedlichen Perspektiven nahe gebracht. Wir begleiten die Protagonistin Flora, die aus der Ich-Perspektive ihre Sicht der Dinge erzählt, ebenso wir einen Überblick über die Ermittlungsarbeiten. Auch hat die Autorin immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit von Flora eingebaut, welche mich ganz besonders gefesselt und auch erschüttert haben. Lisa Gardner ist es wunderbar gelungen hier eine richtig düstere, teils bedrohliche und fesselnde Atmosphäre aufzubauen. Interessant und eher selten ist der Fakt, dass sie weniger auf ein hohes Erzähltempo drängt, sondern viel mehr die schrecklichen und bedrohlichen Details der Entführung wirken lässt. Die bildlichen Beschreibungen führten dazu, dass ich mir die Situationen sehr gut vor Augen halten konnte. Schon nach wenigen Seiten hat mich „Die Überlebende“ in ihren Bann gezogen. Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen.
Fazit:
In „Die Überlebende“ baut die Autorin Lisa Gardner eine düstere, bedrohlich wirkende Atmosphäre auf, die mich sofort gefangen genommen hat. Die Charaktere sind authentisch und facettenreich gestaltet worden. Für mich hat das Buch alles, was ein guter Thriller braucht.
Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.