Huhu ihr Lieben,
erst vor ein paar Tagen habe ich das Werk „Friesenstalker“ von Sina Jorritsma beendet. In ihrer neusten Veröffentlichung spielt das Thema „Stalking“ eine sehr große Rolle. Ich persönlich habe glücklicherweise noch nie selbst Erfahrungen mit „Stalking“ machen müssen.
Der Begriff „Stalking“ beinhaltet das willentliche und wiederholte (beharrliche) Verfolgen oder Belästigen einer Person. Wichtig ist dabei zu wissen, dass die physische oder psychische Unversehrtheit unmittelbar, längerfristig oder mittelbar geschädigt oder bedroht werden kann.
Zum ersten Mal findet man eine Definition im Jahr 1993. Hierbei wird es als obsessives oder unnormal lang anhaltendes Verhaltensmuster in Form von Bedrohung oder Belästigung gegenüber einem bestimmten Individuum bezeichnet.
Die offizielle präventivpolizeiliche Definition in Deutschland lautet:
„Das beabsichtigte und wiederholte Verfolgen und Belästigen eines Menschen, so dass dessen Sicherheit bedroht und er in seiner Lebensgestaltung schwerwiegend beeinträchtigt wird.“
Stalking kann sich in vielen verschiedenen Verhaltensweisen äußern und in schweren Fällen körperliche Gewalt oder sogar Tötung eines Menschen einschließen. Man muss sagen, dass einzelne Handlungen dabei nicht notwendigerweise als kriminell eingestuft werden müssen, die Dauer und Intensität, in der die Handlungen stattfinden sind da entscheidend.
Nehmen wir mal ein relativ harmloses Beispiel:
Der Versuch die Telefonnummer einer Person zu ermitteln, muss als einzelne Tat nicht als Störung auffallen, in Kombination mit anderen Handlungen, wie dem Beobachten oder auch Auflauern einer Person, kann solch ein Verhalten aber als Stalking bezeichnet werden. Umgekehrt ist eine Person, die vereinzelt versucht eine Person zu erreichen, nicht notwendigerweise ein Stalker.
„Wie ein Jäger sammelt ein Stalker Informationen über sein Opfer, um es stellen zu können.“
Alleine diese Aussage ist doch schon mehr als gruselig, oder empfinde nur ich das so?
Passend zum Thema höre ich gerade tatsächlich ein Hörbuch, in dem eine Autorin einen sehr hartnäckigen Fan hat, der sich letztendlich auch als Stalker heraus stellt. Er ruft unter Vorwänden beim Verlag an, erhält so ihre Handynummer. Ist auf jeder ihrer Lesungen, beobachtet sie bei jeder An- und Abreise. Am Ende bricht er sogar in ihr Haus ein und stielt persönliche Gegenstände.
Bei solchen Erlebnissen ist es auch kein Wunder, dass Opfer von Stalking unter nach solchen Erfahrungen auch körperliche Symptome zeigen. Sie leiden oftmals unter Unruhe, Kopfschmerzen, Angstsymptomen, Schlaflosigkeit, sowie zunehmende Gereiztheit und schlichtweg körperliche Erschöpfung. Für mich sind das alles keine verwunderlichen Symptome, denn man dauerhaft unter „Strom“ steht, bleiben Auswirkungen nicht aus.
In Sinas Werk „Friesenstalker“ gehen drei junge Frauen, die Opfer wurden, gegen den Täter vor Gericht. Es geschieht jedoch eher selten, dass sie vor Gericht Erfolg mit der Anzeige haben, denn tatsächlich verlaufen die meisten Anzeigen wegen Stalking im Sand, was ich extrem erschreckend finde. Nur etwa ein Prozent der Täter wird verurteilt.