Andrea Klier wusste bereits als Kind, dass sie gerne einmal Schriftstellerin werden wollte und schrieb schon in jungen Jahren kleine Geschichten und Theaterstücke. Bevor sie sich voll und ganz dem Schreiben widmete, arbeitete sie 24 Jahre als Hebamme, in freiberuflicher Tätigkeit. „Die Todesbühne“ ist das letzte Werk, an dem sie bis zu ihrem Tod noch arbeitete. In Gedenken an sie wurde „Die Todesbühne“ nun veröffentlicht.

Klappentext:

„Eine bizarre Mordserie erschüttert die ostfriesische Stadt Aurich. Erst wird der Journalist Paul Wagner erschossen in einem Hotelzimmer aufgefunden, dann sterben mehrere Schauspieler des berühmten Genesius-Theaters – mitten in der Aufführung auf der Bühne. Für Hauptkommissar Hauke Holjansen ist der Fall besonders brisant, denn seine Cousine Fiona ist Teil des Ensembles. Schnell wird klar: Die Spur führt in die Vergangenheit. Schon vor zehn Jahren war ein Schauspieler des Genesius-Theaters – der Sohn des nun ermordeten Paul Wagner – auf der Bühne ums Leben gekommen. Und noch viel mehr furchtbare Dinge sind damals geschehen… Alles spricht für einen lange geplanten Rachefeldzug, und den Kommissaren bleibt keine Zeit. Im Umfeld des friesischen Theaters stoßen sie auf Intrigen, Eifersüchteleien und Hass. Die Liste der Verdächtigen wird immer länger, und zu Haukes Entsetzen deutet ein konkreter Hinweis ausgerechnet auf Fiona…“

Wichtige Informationen zum Buch:

Die Todesbühne

Autorin: Andrea Klier
Erscheinungsdatum: 08.09.2017
Verlag: Klarant

Cover:
Die Gestaltung des Covers gefällt mir unglaublich gut, denn ich bringe mit dem Bild sofort die Aufführung eines Theaterstücks in Verbindung. Der schwere Vorhang, das Scheinwerferlicht und die Bühne fallen sofort ins Auge. Im Mittelpunkt steht jedoch ein aufgeschlagenes Buch, auf dem Feder und Tinte stehen.

Inhalt:
Ich habe bereits viele Bücher aus der Reihe Hauke Holjansen ermittelt gelesen. „Die Todesbühne“ wird nun sein letzter Fall sein. Gleichzeitig ist es das zehnte Mal, dass der Kommissar seiner Arbeit nachgeht und wir ihn als Leser dabei begleiten dürfen. Erschienen sind folgende Titel : „Lazarusmorde“, „Die schwarze Perle“, „Ostfriesische Rache“, „Friesische Zerstörung“, „Das letzte Ultimatum“, „Tödliche Wappen“, „Ostfriesisches Erbe“, „Ostfriesische Gier“, „Ihr letzter Fall“ und „Die Todesbühne“. Wichtig zu sagen ist, dass alle Bände unabhängig voneinander gelesen werden können. Ich persönlich mag es jedoch ganz gerne, bekannten Charakteren immer wieder zu begegnen und deren Entwicklung verfolgen zu können. Andrea Klier spricht hier eine Reihe von Themen an, die mich sehr gefesselt haben. „Die Todesbühne“ zeigt zum einen auf, wie weit manch ein Mensch gehen würde, nur um selbst mehr Erfolg und in diesem Zusammenhang auch mehr Geld zu bekommen. Auf der anderen Seite spielt der Wunsch nach Rache bzw. Rache selbst eine wichtige Rolle. Rache ist ein Gefühl, das über allem stehen kann. Andrea hat in ihrem Romanen immer gerne mit der Psyche und den zwischenmenschlichen Beziehungen gespielt, so ist es auch in „Die Todesbühne“ der Fall. Für mich selbst muss ich allerdings sagen, dass ich dieses Gefühl nie in einer derartig starken Ausprägung erlebt habe. Die Kommissare sind mir mittlerweile sehr sympathisch, denn sie lassen sich in ihrer Arbeit nur wenig beeinflussen. Sie hören auf ihren Instinkt, der, wenn man in einem solchen Beruf arbeitet, sicher mit der Zeit geschult ist. Die Kommissare geben wenig auf Geschwätz, sondern versuchen sachlich, aber nicht ohne ein wenig Sarkasmus, ihre Aufgaben zu erledigen. Ich mag den Umgang von Hauke und Sven untereinander sehr.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung im Krimi „Die Todesbühne“ wird dem Leser größtenteils aus Sicht der Kommissare geschildert, es gibt jedoch auch kurze Situationen aus den Perspektiven anderer Charaktere. Dadurch bekommt man einen recht umfassenden Einblick in die Ereignisse, was mir sehr gut gefallen hat. Man befindet sich schnell mitten im Geschehen, was mir bei Krimis und Thrillern sehr zusagt. Besonders hervorheben möchte ich bei diesem Buch das wirklich hohe Tempo, mit dem der Leser durch die Geschichte geführt wird. Ich hatte das Gefühl kaum eine Verschnaufpause zu haben. Andrea Klier ist es hervorragend gelungen Spannung aufzubauen und es ist wunderbar zu sehen, wie diese im Laufe der Ereignisse sogar noch gesteigert werden kann. Ich war wie gefesselt von der Handlung und habe es innerhalb weniger Stunden durchgelesen. Die Autorin hat mich mit einigen Wendungen in der Geschichte überraschen können, lange Zeit wusste ich nicht, wer der Täter ist. Interessant ist es wieder einmal zu sehen, wie stark auch „Die Todesbühne“ von den Gefühlen und zwischenmenschlichen Beziehungen lebt. Ihr bildlicher und lebendiger Schreibstil führte dazu, dass ich mir die Situationen problemlos vor Augen halten konnte.

Fazit:
„Die Todesbühne“ hat mich wahnsinnig gefesselt, ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass ihr letztes Werk traurigerweise für mich ihr bester Krimi, den ich bisher gelesen habe, ist. Die zwischenmenschlichen Beziehungen sind unglaublich interessant und spannend gestaltet worden.

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

Bewertungssteinchen