Anna Romer fing schon früh an, sich für Literatur zu interessieren. Sie arbeitet als Grafikerin, in ihren Werken „Das Rosenholzzimmer“ und „Am dunklen Fluss“ verarbeitet sie zahlreiche Erfahrungen, die sie bei Reisen im australischen Outback machte. Sie lebt im im nördlichen New South Wales auf einem abgelegenen Landsitz.

Klappentext:

„Ruby Cardel war zwölf, als ihre Schwester Jamie nahe der elterlichen Farm in den Tod stürzte. Ein traumatisches Erlebnis, von dem sie sich nie vollständig erholte und das ihre Erinnerung an das ganze folgende Jahr auslöschte. Dennoch scheint es, dass sie nun endlich ihr Glück an der Seite eines erfolgreichen Autors gefunden hat, mit dem sie in einem kleinen australischen Küstenort lebt. Doch als sie zum ersten Mal seit Kindertagen wieder nach Lyrebird Hill zurückkehrt, drängen plötzlich lang verschüttete Bilder in ihr Bewusstsein. Stück für Stück setzt Ruby die Puzzleteile der Ereignisse um Jamies Tod zusammen. Und die Wahrheit, die nun ans Licht kommt, birgt ein tödliches Geheimnis …“

Wichtige Informationen zum Buch:

Am dunklen Fluss

Autorin: Anna Romer
Erscheinungsdatum: 20.03.2017
ISBN: 978-3442486267
Verlag: Goldmann

Cover:
Das Cover hat mich gleich angesprochen. Man sieht einen reißenden Wasserfall. Um ihn herum gibt es viel Vegetation, alles wächst und gedeiht dort. Eine Art Farmhaus steht in der Nähe des Wasserfalls, es würde fast schon zu idyllisch wirken, wäre der Himmel nicht voller grauer Wolken. Es spiegelt sowohl den Inhalt als auch die Atmosphäre der Handlung gut wider.

Inhalt:
Nachdem ich vom Debütroman „Das Rosenholzzimmer“ total fasziniert war, war sofort, nachdem ich wusste, die Autorin Anna Romer würde ein neues Buch veröffentlichen, klar, dass ich es lesen wollte. „Am dunklen Fluss“ ist nun ihr zweites Werk. Wieder einmal lebt diese Handlung von der Inspiration Australiens, die die Autorin auf ihren vielen ausführlichen Reisen gemacht hat. Anna Romer spicht hier zum einen zwischenmenschliche Beziehungen, unerfüllte Liebe und ein traumatisches Ereignis, aber auch das Leben der Ureinwohner Australiens an. Im Mittelpunkt der Handlung steht die junge Ruby, die ich von Beginn an mochte. Ihre große Leidenschaft sind Bücher, was ich mehr als gut nachvollziehen kann, sie führt einen kleinen Buchladen und kann so ihr Hobby auch bei der Arbeit ausleben. Ruby hat als Kind traumatische Dinge erlebt, die sie nie verarbeiten konnte und welche stets von ihrem Bewusstsein verdrängt wurden. Man spürt, dass Rubys Seele sehr darunter leidet und sie die ganze Zeit über nicht wirklich zu sich selbst findet. Nachdem sie in ihre Heimat zurückkehrt, kommen jedoch viele Erinnerungen wieder hoch. Ich hatte den Eindruck, dass sie nicht gerne im Mittelpunkt steht und ihr Selbstbewusstsein auch unter dem Einfluss gewisser ihr näherstehender Personen durchaus leidet. Die Charaktere wurden allesamt facettenreich, liebevoll und interessant gestaltet.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Geschichte wird dem Leser jeweils in der Ich-Perspektive, jedoch auf zwei verschiedenen Zeitebenen, aus Sicht der jeweiligen Protagonistin geschildert. Ich konnte mich in beide Charaktere wunderbar hineinversetzen, auch wenn es ein wenig Zeit gebraucht hat, bis die Handlung an Fahrt aufgenommen hat. „Am dunklen Fluss“ verbreitet beim Lesen absolut eine Atmosphäre, bei der man sich so fühlt, als stände man selbst mitten im Outback. Ich habe bisher selten alleine eine beschriebene Landschaft, die ich selbst leider noch nie kennenlernen durfte, als so intensiv empfunden. Es fiel mir sehr leicht mich in die Situationen hineinzuversetzen. Auch geht die Autorin Anna Romer wahnsinnig authentisch und sensibel auf die Gefühle der Charaktere ein. Die beiden Handlungsstränge laufen konstant aufeinander zu und werden nach und nach wunderbar miteinander verknüpft. Das Ende des Werks hat mi ebenfalls gut gefallen.

Fazit:
„Am dunklen Fluss“ schafft eine authentische Atmosphäre und überzeugt mit berührender Handlung sowie einer wunderbaren Gestaltung der Charaktere !!

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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