Ele Wolff war, bevor sie anfing als Autorin zu arbeiten, jahrelang als Krankenschwester tätig. Sie hat die Menschen durch ihr Leben begleitet, vor allem, wenn sie sie zuhause pflegte, erlebte sie oftmals die Höhen und Tiefen in den jeweiligen Familien mit. Auch als Vermieterin von Ferienwohnungen auf Borkum hat sie gearbeitet. Hier nahm sie völlig andere Stimmungen der Leute auf, denn sie freuten sich auf die Erholung, die freie Zeit und waren meistens gut gelaunt und fröhlich. Fast zwanzig Jahre ist nun her, dass Ele Wolff ihren ersten Roman begann, welcher auch eher aus einem Zufall heraus entstand. Seit 2015 veröffentlicht sie ihre Ostfriesenkrimis nun im Klarant Verlag, der auch ihr neustes Werk „Eisige Gier“ herausgebracht hat.
Klappentext:
„Die junge Schriftstellerin Janneke Hoogestraat hat einen lukrativen Auftrag an Land gezogen. Sie soll die Familien- und Firmenchronik der de Groots schreiben, einer reichen Teehändler-Familie aus dem ostfriesischen Norden. Während der Arbeit an dem Projekt lebt Janneke in der Villa der de Groots, und schnell wird klar: Etwas stimmt in diesem Haus nicht. Vor zwei Jahren ist der Seniorchef Wilko de Groot gestorben, unter mysteriösen Umständen… Zwischen den Familienmitgliedern herrscht eine eisige Atmosphäre, geprägt von Missgunst und Neid. Schon bald geschieht ein Mord, und Jannekes kriminalistische Neugier ist geweckt. Sie geht den dunklen Geheimnissen der Familie auf den Grund, und fördert Erschreckendes zutage…“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autorin: Ele Wolff
Erscheinungsdatum: 20.April 2017
ISBN: 978-3955736163
Formate: Taschenbuch, Epub, Mobi
Verlag: Klarant
Cover:
Oh, das Cover weckt wirklich Sehnsucht nach dem Meer in mir. Auch wenn es sehr aufgewühlt zu sein scheint, fällt einem der schöne Sonnenuntergang gleich ins Auge. Mir gefällt das Cover sehr gut und ich finde, dass es gut auf den Inhalt abgestimmt ist.
Inhalt:
„Eisige Gier“ ist das zweite Werk, welches ich von der Autorin Ele Wolff gelesen habe. Der Inhalt hat mich sehr angesprochen, aber auch das Cover ist mir gleich aufgefallen. Das Cover wirkt jedoch wesentlich harmonischer, als der Inhalt des Werks ist. In einer Familie, in der Geld oftmals im Mittelpunkt des Handelns zu stehen scheint und einer den anderen übertrumpfen will, stehen Habgier und Macht an erster Stelle. Mich hat es beim Lesen wirklich erschrocken, wie kalt und aggressiv aber auch gehässig der Umgangston in dieser Familie zu sein scheint. Leider ist das keine Fiktion, sondern sicherlich in einigen Familien der bittere Alltag. Gerade wenn es um Vermögen und Macht geht, kann ich mir ein solches Gesprächsklima sehr gut vorstellen. Mir waren die Mitglieder der Familie allesamt mehr oder weniger unsympathisch, einzig allein zu Inken konnte ich, nachdem man sie innerhalb der Handlung von „Eisige Gier“ näher kennenlernt, Sympathie aufbauen. Janneke Hoogestraat, die eigentliche Protagonistin in diesem Buch, mochte ich gleich sehr gerne. Sie ist eine intelligente junge Frau, deren Leben vom Schreiben, aber auch der Verbindung zu ihrem Onkel, stark beeinflusst wird. Janneke ist hilfsbereit, lässt sich aber nicht ausnutzen. Durch ihre Arbeit bedingt ist sie viel beschäftigt, aber auch unternehmungslustig. Ihre Einstellung hat mir in vielen Bereichen des Lebens sehr zugesagt. Janneke ist sehr offen und es fällt ihr leicht Kontakte zu knüpfen. Mir hat es sehr gefallen, dass Ele Wolff die Charaktere sehr verschieden und facettenreich gestaltet hat.
Aufbau, Struktur & Stil:
Ele Wolff lässt ihre Protagonistin Janneke Hoogestraat die Handlung aus ihrer Sicht, in der dritten Person, schildern. Ich habe die ausgewählte Perspektive als sehr passend empfunden. Ich konnte mich sehr gut in Jannekes Gedanken, ihre Situation und ihre Art zu handeln, hineinversetzen. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm flüssig und bildlich, sodass ich mich wunderbar auch in die Orte, an denen „Eisige Gier“ spielt, versetzen konnte. Hervorheben muss ich hier die wahnsinnig angespannte Atmosphäre innerhalb der Familie, die man beim Lesen durchgehend spüren kann, die mich teils sogar selbst belastete. Ele Wolff baut eine konstante Spannung auf, die mich immer wieder miträtseln lassen hat. Ein paar kleinere Wendungen in der Handlung haben mich auch überrascht. Nachdem ich einmal begonnen hatte das Buch zu lesen, war ich wie gefesselt und habe es in sehr kurzer Zeit beendet.
Fazit:
„Eisige Gier“ ist ein sehr gelungenes, spannendes Werk, welches mich thematisch sehr angesprochen und nachdenklich gestimmt hat. Ele Wolff schafft es eine wahnsinnig düstere, aber authentische Atmosphäre aufzubauen. Sehr gerne begleite ich Janneke Hoogestraat weiter auf ihrem Weg !!
Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.