M. R. Carey ist das Pseudonym eines britischen Fantasy-Autors. Er hat besonders im Comicbereich schon große Erfolge gehabt, unter anderem schrieb er für die Reihen „X-Men“ und „Fantastic Four“. Seine Comics sind oftmals auf der New York Times Comic-Bestsellerliste zu finden. Der Autor hat ebenfalls schon ein Drehbuch für eine Hollywood Verfilmung geschrieben.

Klappentext:

„Die zehnjährige Melanie hat eine Gabe: Ein ­Parasit, der die Menschen in brutale Tötungsmaschinen verwandelt, die »Hungernden«, macht ihr nichts aus. Schwer bewacht leben sie und andere infizierte Kinder auf einer entlegenen Militärbasis, wo sie sich täglich grausamen Tests ausgesetzt sehen. Sie wissen nicht, warum sie gefangen gehalten werden. Sie wissen nicht, warum sie nicht spielen dürfen. Die undurchsichtige Wissenschaftlerin Dr. Caldwell weiß es sehr wohl: Sie ist fest entschlossen, den Schlüssel zur Rettung der Überlebenden zu finden, und schreckt auch vor drastischen Maßnahmen nicht zurück. Doch bevor Melanie ihren Experimenten zum Opfer fällt, rückt die Armee der »Hungernden« auf die Militärbasis zu. Wie gefährlich sind die Kinder wirklich? Und für wen?“

Wichtige Informationen zum Buch:

Die Berufene

Autor: M. R. Carey
Erscheinungsdatum: 1.Oktober 2014
ISBN: 978-3426515136
Verlag: Knaur

Cover:
Durch den gelben Hintergrund sticht das Cover sehr schnell ins Auge. Man sieht ein Mädchen, welches mit ausgestreckten Armen auf der Stelle steht. Es passt sehr gut zum Inhalt des Buchs, wie ich finde.

Inhalt:
„Die Berufene“ ist das erste Werk, welches ich von dem Autor M. R. Carey gelesen habe. Es fiel mir durch eine Anzeige, die den Film, der nach dem Buch verfilmt wurde, bewarb, auf. Der Inhalt sprach mich gleich an, sodass ich „Die Berufene“ gerne lesen wollte. Für mich wirft die Thematik einige Fragen auf, was das Buch wirklich sehr spannend macht. Ich selbst kann für mich nicht einmal sagen, an welcher Stelle ich mich hier genau positionieren würde. Zunächst einmal war ich schockiert, über die Vorgehensweise der Wissenschaftlerin Dr.Caldwell, die hier sehr strebsam und gründlich ihre Ziele verfolgt. Sie scheint zwei sehr unterschiedliche Facetten ihrer Persönlichkeit auszuleben, einerseits hatte ich das Gefühl, dass sie durchaus die Intelligenz der Kinder bewundert, andererseits sind sie nur Versuchsobjekte, sie traut ihnen nicht. Dann habe ich mich gefragt, für den unwahrscheinlichen Fall, dass man selbst in Form von Familie oder Freunden betroffen wäre, würde man dann wollen, dass um jeden Preis ein Heilungsmittel erforscht wird. Ich finde, es ist eine sehr schwierige Frage, deren Antwort einen so oder so nicht wirklich „gut“ dastehen lassen würde. Man könnte natürlich rational begründen, was ein paar Leben sind, um die ganze Menschheit zu retten? Andererseits denke ich mir, wer bin ich denn, so ein Urteil fällen zu dürfen? Was würde eine solche Tat rechtfertigen?? Für mich persönlich wäre es moralisch nicht vertretbar. Melanie, ein zehnjähriges Mädchen, ist die eigentliche Protagonistin des Buchs, die wir hier begleiten. Sie ist sehr intelligent, ein Kind, das nahezu wissenshungrig ist und ihren täglichen medizinischen Ablauf ohne zu klagen erträgt. Melanie ist anders als viele ihrer Leidensgenossen, denn sie hat die Möglichkeit über sich selbst zu bestimmen.  Ihr wichtigster Tagespunkt ist der Unterricht bei ihrer Lehrerin Miss Justineau. Die Lehrerin ist die Einzige, die die Kinder spüren lässt, dass sie sie mag und ihnen uneingeschränkte Aufmerksamkeit schenkt.

Aufbau, Struktur & Stil:
Der Autor lässt die Handlung in dem Werk „Die Berufene“ größtenteils aus Melanies Sicht, in der dritten Person, schildern. Es gibt jedoch auch Kapitel aus Sicht der verschiedenen Charaktere, die einen umfassenden Einblick in die aktuelle Lage der Welt geben. Mich hätte in dieser Geschichte auch die Ich-Perspektive sehr angesprochen, weil sie mir gedanklich noch einen intensiveren Austausch ermöglicht hätte. Besonders hervorheben möchte ich die Tatsache, dass die Sprache in den einzelnen Kapiteln jeweils auf das Alter der Charaktere angepasst ist, man spürt gleich, ob hier ein Kind, die Forscherin oder ein Mitglied der Army berichtet. Schnell hat mich das Buch gefesselt, nachdem ich begonnen hatte zu lesen, wollte ich kaum noch aufhören. Eine kleine Schwäche ist womöglich die hohe Seitenzahl, denn manch ein Detail, wäre für das Verständnis nicht nötig gewesen und lässt die Spannung kurzzeitig ein wenig schwinden. Es ist aber erstaunlich, wie authentisch der Autor die Stimmung widerspiegeln kann, die auf der Welt herrscht. Mir lief stellenweise wirklich Gänsehaut über den Rücken. Der Schreibstil von M. R. Carey ist angenehm flüssig und ich konnte der Geschichte die ganze Zeit über gut folgen. Sie hat mich berührt, vor allem zum Ende hin, denn ich hätte mir wirklich von Herzen einen anderen Ausgang gewünscht.

Fazit:
„Die Berufene“ ist eine fesselnde Geschichte, die mich berührt, aber durch die moralischen und philosophischen Themen auch zum Nachdenken angeregt hat.

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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