Celeste Ng wuchs als Kind chinesischer Einwanderer in Pennsylviana und Ohio auf. Beide Elternteile waren Wissenschaftler. Celeste Ng studierte in Harvard und an der University of Michigan. Im Anschluss an ihr Studium veröffentlichte sie zahlreiche Essays und Erzählungen. „Was ich euch nicht erzählte“ ist ihr Debütroman.

Britta Steffenhagen arbeitet unter anderem für den Radiosender Radio Eins, wo sie als Moderatorin und Redakteurin tätig ist. Sie hat in zahlreichen Hörbüchern wie beispielsweise in „Little Bee“ mitgewirkt. Ebenfalls synchronisiert sie Rollen in Filmen oder Serien(z.B. LIFE).

Klappentext:

„Ohio 1977: James Lee möchte seine Tochter Lydia als Abschlussballkönigin sehen – eine Popularität, die ihm als Sohn chinesischer Einwanderer verwehrt blieb. Für ihre Mutter soll die 17-Jährige Klassenbeste sein. Auch ihre beiden Geschwister vergöttern sie. Doch dann der Schock: Lydia wird tot aufgefunden. War es Mord oder Selbstmord? Der tragische Verlust verwandelt das Leben der Familie in eine Tragödie, die ihre glückliche Vergangenheit als Illusion entlarvt. Doch auch dieses Ende birgt die Chance auf einen Neuanfang. Und alle erkennen, dass Ehrlichkeit und Respekt füreinander das Wichtigste im Leben sind.“

Wichtige Informationen zum Hörbuch:

Was ich Euch nicht erzählte

Autorin: Celeste Ng
Sprecherin: Britta Steffenhagen
Erscheinungsdatum: 27. Mai 2016
ISBN: 978-3862316601
Verlag: Der Audio Verlag

Cover:

Das Cover wirkt auf den ersten Blick nicht so spektakulär, dennoch empfinde ich es als sehr passend auf den Inhalt abgestimmt. Der Titel des Hörbuchs ist auf einer Lichtung in einem Feld zu sehen, um ihn herum sieht man dicke grüne Halme.

Inhalt:
Soweit meine Informationen richtig sind, ist „Was ich Euch nie erzählte“ das erste Werk der Autorin Celeste Ng. Mich hat bei diesem Hörbuch, vor allem das tiefgründige Thema angesprochen bzw. war ich neugierig, wie die Umsetzung gelungen ist. Gespannt war ich vor allem darauf, weil in der Zeit, in der die Handlung spielt, im Amerika der 70-iger Jahre, die Konventionen der Gesellschaft noch enger gestrickt waren, als sie es heute sind. Die Autorin geht hier sehr detailliert auf die damalige Situation ein. Mischehen, so wie bei der Familie Lee der Fall ist, die Mutter ist Amerikanerin, der Vater chinesischer Einwanderer, sind äußerst ungern gesehen. Die Familien, die Eltern wie die Kinder, stehen meistens ein wenig abseits der Gesellschaft. Mir kam die Schilderung wahnsinnig authentisch, aber auch eindringlich vor, was sicherlich auch daher kommt, dass die Autorin ihre eigenen oder die Erfahrungen ihrer Familie teils mit in die Geschichte einbinden konnte. Mir persönlich waren solche Konventionen schon immer ein Rätsel. Ich kann mir ein solches „Schubladendenken“ gar nicht vorstellen, da ich selbst sehr tolerant und weltoffen erzogen worden bin. Wie ist das bei Euch der Fall?  Die Gestaltung der Charaktere hat mich zutiefst berührt und ich habe sie und ihr Handeln als sehr realistisch, wahrheitsgemäß empfunden. Ganz besonders die Wünsche der Eltern James Lee und Marilyn für ihre Kinder, erscheinen hier übermächtig. Beim Hören von „Was ich Euch nicht erzählte“ hatte ich stets den Wunsch Lydia, die unter enormen Erwartungsdruck steht, den ein junges Mädchen so kaum verarbeiten kann, einfach mal die Last nehmen zu müssen.

Aufbau, Struktur & Stil:
Mir hat es sehr gut gefallen, wie wenig konventionell die Autorin hier in ihrem Werk „Was ich Euch nicht erzählte“ vorgeht. Gerade, weil es so wahnsinnig gut zum Inhalt passt. In der Geschichte werden sowohl regelmäßig die Perspektiven, aus denen der Hörer mehr über das Leben und den schrecklichen Tod von Lydia erfährt, gewechselt, ebenso springt die Autorin auch innerhalb der Zeiten, in denen die Handlung spielt. Dadurch erhält man einen sehr umfassenden detaillierten Einblick in das Leben der Familie Lee. Besonders gut haben mir die Kapitel, die aus Lydias Sicht geschildert werden gefallen, so konnte ich mich erschreckend und wahnsinnig authentisch in ihre Lage versetzen. Die Geschichte wird langsam aufgebaut, wobei ich dabei stets das Gefühl hatte, dass das Tempo die Intensität der Eindrücke noch steigert. Erst gegen Ende hin wird einem als Hörer das Ausmaß und auch das Schicksal von Lydia wirklich bewusst. Die Sprecherin Britta Steffenhagen geht behutsam und authentisch auf die Handlung ein, ich habe sie als sehr gelungene Besetzung in „Was ich Euch nicht erzählte“ empfunden.

Fazit:
„Was ich Euch nicht erzählte“ ist eine Geschichte, die mich zutiefst berührt und schockiert hat. Dramatisch mit anzuhören, wie zu einer solchen Entwicklung kommen konnte und dennoch erschreckend authentisch !!

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.