Ulrike Busch verspürte, seit sie denken konnte, eine große Sehnsucht nach Meer und dem weitem Horizont. So zog sie 1986 aus ihrer Heimatstadt Essen nach Hamburg. Seither ist sie auf dem nord-und ostfriesischen Inseln, dem Festland und Halligen fest verwurzelt. Ulrike Busch studierte Sprachwissenschaft. Sie war viele Jahre als selbstständige Texterin und technische Redakteurin tätig. 2013 entdeckte sie das Schreiben für sich, selbstverständlich ist dabei, dass ihre Krimis in Norddeutschland spielen. „Tod am Deich“ ist ihr neustes Werk.
Klappentext:
„Hauptkommissar Tammo Anders traut seinen Augen kaum. Durch Zufall entdeckt er eine Leiche, direkt am Deich in Greetsiel! Bei dem Toten handelt es sich um Folkert Petersen, einen der angesehensten Teehändler der Region. Einen Tag später taucht ausgerechnet Enno Duwe im Ort wieder auf. Er hatte sich als junger Mann in Greetsiel viele Feinde gemacht und war vor 25 Jahren verschwunden. Und seit jenem Tag ist auch Tina Petersen, die Tochter des Ermordeten, wie vom Erdboden verschluckt … Kann das alles ein Zufall sein, oder ist Enno in den Mord an Folkert Petersen verstrickt? Tammo Anders und seine Kollegin Fenna Stern ermitteln in alle Richtungen. Doch dem Kommissar fällt es schwer, objektiv zu bleiben, denn mit dem Hauptverdächtigen hat er noch eine bittere Rechnung offen …“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autorin: Ulrike Busch
Erscheinungsdatum: 03.März 2017
Formate: Taschenbuch, Ebook
ISBN: 978-3955735845
Verlag: Klarant
Cover:
Das Cover hat mich gleich angesprochen. Man sieht die flache Wiesenlandschaft sowie einen Deich. Der Himmel zieht sich stellenweise zu, dennoch reißt er an manchen Stellen auch auf. Es ist sehr gut auf den Inhalt des Buchs abgestimmt.
Inhalt:
„Tod am Deich“ ist das erste Buch, welches ich von der Autorin Ulrike Busch gelesen habe. Ich bin immer wieder neugierig, neue Autoren kennenzulernen und ich bin mir schon sicher, dass es nicht das letzte Werk von ihr sein wird, das ich gelesen habe. Wie man es von einem Krimi erwartet, steht hier zunächst ein Mord im Mittelpunkt der Handlung. Nach und nach jedoch erfährt man als Leser von allerlei Verstrickungen, komplizierten Familienverhältnissen und bekommt einen Eindruck vom Leben in Greetsiel. Sehr gut hat mir auch gefallen, dass ausgerechnet eine Teefabrik bzw. ein Teehändler das Opfer ist. Ich verbinde Tee definitiv als erstes mit diesem Teil Deutschlands. Wir begleiten den Hauptkommissar Tammo Anders, der mir gleich sympathisch war. Er gibt offen zu, dass es ihm schwerfällt, sich auf eine neue Kollegin einzustellen. Ebenfalls steht er der Tatsache, dass Fenna Stern Fallanalytikerin ist, eher skeptisch gegenüber. Er lässt sich jedoch dann doch recht schnell auf sie ein und die beiden geben ein gutes Ermittlungsteam ab, wie ich finde. Fenna ist sehr offen und liebenswert. Bei der Arbeit versucht sie, stets unvoreingenommen an die Dinge heranzugehen. Gut gefallen hat mir, dass es auch privat ein wenig zwischen den beiden zu knistern scheint. Die Gestaltung der Charaktere hat mir wirklich gut gefallen.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Tod am Deich“ wird in der dritten Person, aus Sicht des Hauptkommissars, geschildert. Interessiert hätte mich hier, gerade bei den doch teils privaten Erlebnissen, die Tammo Anders mit dem aktuellen Fall verbindet, auch eine Erzählung aus der Ich-Perspektive. Dennoch ist es Kritik auf hohem Niveau. Mir hat es sehr gut gefallen, dass man sich innerhalb weniger Seiten schon mitten im Geschehen befindet. Ich mag es einfach, wenn die Spannung dadurch erhöht wird und es nicht ewig lange Vorgeschichten gibt ;-). Schon kurze Zeit, nachdem ich begonnen hatte zu lesen, wollte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen. Durch einige Wendungen und Verstrickungen innerhalb der Handlung, war der Täter oder auch das Motiv für mich lange Zeit nicht ersichtlich bzw. konnte ich das Ausmaß dessen gar nicht abschätzen. Ulrike Busch kann das Spannungslevel konstant halten, zum Ende hin gibt es nochmal eine gute Steigerung. Besonders hervorheben möchte ich hier auch die wunderbar bildlichen Beschreibungen, die es mir sehr leicht machten, mich in die Handlungsorte zu versetzen.
Fazit:
„Tod am Deich“ ist ein kurzweiliger, spannender Ostfrieslandkrimi voller Wendungen und Familienverstrickungen, der mich fesseln konnte.
Ich gebe vier von fünf Funkelchen.