Judith Lennox, die 1953 in Salisbury geboren wurde, wuchs in Hampshire auf. Die Gegend ist für ihre malerische Landschaft, verwilderte Gärten und leer stehende alte Häuser bekannt. Wen wundert es, dass traumhafte Landschaften auch in ihren Büchern eine große Rolle spielen. Judith Lennox liebt das Gärtnern, ausgedehnte Wanderungen, alte Häuser und historische Stätten. Sie ist eine der erfolgreichsten Autorinnen des modernen englischen Gesellschaftsromans. Die Werke der Autorin sind regelmäßig auf den Bestsellerlisten zu finden. Zu ihren Veröffentlichungen zählen unter anderem: „Das Haus in den Wolken“, „Das Herz der Nacht“ und „Der einzige Brief“.

Klappentext:

„Nach dem Tod ihres Mannes verlässt Bess Indien, um sich in ihrer Heimat Schottland ein neues Leben aufzubauen. Ihren kleinen Sohn Frazer lässt sie schweren Herzens bei ihrer Schwiegermutter zurück – mit dem Plan, ihn bald nachzuholen. In den Wirren des Ersten Weltkriegs entschließt Bess sich zu einer zweiten Ehe und lernt noch einmal zu lieben. Unermüdlich schreibt sie Briefe nach Indien, die alle unbeantwortet bleiben. Bis es Jahre später an ihrer Tür klopft. Unvermittelt steht Bess dem inzwischen erwachsenen Frazer gegenüber. Doch das langersehnte Wiedersehen mit ihrem Sohn verläuft anders als erwartet …“

Wichtige Informationen zum Buch:

Der einzige Brief

Autorin: Judith Lennox
Erscheinungsdatum: 01. Dezember 2016
ISBN: 978-3492309875
Verlag: Piper

Cover:
Das Cover wirkt sehr verträumt und idyllisch. Man sieht eine junge Frau, die auf ein Anwesen bzw. Cottage zuläuft. Im Hintergrund sieht man das und einen Teil der rauen Küste. Auf der Wiese, über die die junge Frau läuft, blühen Blumen. Mich hat es sehr angesprochen.

Inhalt:
Ich muss gestehen, dass „Der einzige Brief“ mein erstes Werk, welches ich von Judith Lennox gelesen habe, ist. Durch Zufall bin ich darauf gestoßen, sowohl das Cover als auch der Inhalt des Buchs haben mich gleich angesprochen. Neuen Autoren stehe ich auch immer offen gegenüber. Faszinierend ist die wahnsinnig dramatische, aber auch spannende Lebens- bzw. Familiengeschichte, die Judith Lennox hier innerhalb vieler Jahre webt. Als Leser begleiten wir die Protagonistin Bess, die ein sehr bewegtes Leben hat. Als junges Mädchen schon heiratet sie ihren ersten Mann Jack. Ihr Glück währt nicht lange, denn er hat schon sehr bald nach der Hochzeit einen tödlichen Unfall. Bess fühlt sich verloren und geht in ihre Heimat Schottland zurück. Auch dort stellen sich hier allerlei Schwierigkeiten in den Weg. Dennoch ist sie bewundernswert zäh und trotzt den Umständen. Sie leidet jedoch sehr darunter, ihren Sohn zurückzulassen. Mir war Bess schnell sympathisch. Sie meistert ihr Leben wirklich gut, ist eine liebevolle Frau und Mutter, was angesichts der zum Teil sehr harten Umstände nicht selbstverständlich ist. Ihre Einstellung zu vielen Dingen hat mir sehr gefallen. Die Autorin hat viele wunderbare, interessante und facettenreiche Charaktere in diesem Werk erschaffen.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung des Buchs wird aus vielen unterschiedlichen Perspektiven geschildert, was mir sehr gut gefallen hat. Die Autorin hat dazu stets die Schilderung in der dritten Person gewählt. Ein solcher Aufbau, wie es in „Der einzige Brief“ der Fall ist, ist mir bisher eher selten begegnet. Die Geschichte wurde in fünf verschiedene Teile gegliedert, die jeweils auf das Leben eines anderen Charakters eingehen. Der Hauptanteil beschäftigt sich mit Bess, der Protagonistin, aber auch viele weitere wichtige Charaktere werden intensiv behandelt. „Der einzige Brief“ umfasst stolze 592 Seiten. Leider hatte ich zwischenzeitig das Gefühl, dass sich die Handlung ein wenig hinzog. Mit dem Großteil des Buchs konnte mich Judith Lennox jedoch fesseln und ab einem gewissen Punkt, wollte ich auch nur noch wissen, wie die Fäden der verschiedenen Handlungsstränge zusammenlaufen würden. Hervorheben möchte ich die wunderschönen und bildlichen Beschreibungen der Landschaften, aber auch der Charaktere, die es mir leicht machten, beim Lesen Bilder vor meinen Augen entstehen zu lassen.

Fazit:
„Der einzige Brief“ hat mich in wunderbare Landschaften entführt, ich durfte spannende facettenreiche Charaktere durch ihr Leben begleiten. Zwischenzeitig empfand ich den Verlauf als ein wenig zähflüssig, dennoch hat es sich sehr gelohnt weiterzulesen.

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.