Federico Axat wurde 1975 in Buenos Aires, Argentinien, geboren. Bevor er sich dem Schreiben von Romanen widmete, arbeitete er jahrelang als Ingenieur. Sein Debütroman „Benjamin“ wurde bisher lediglich auf dem spanisch- und italienischsprachigen Markt veröffentlicht. Das erste Werk, welches auch in Deutschland erhältlich ist, heißt „Die Verwandlung des Schmetterlings“ und erschien 2016. Seine neueste Veröffentlichung nennt sich „Mysterium“.

Klappentext:

„Als der erfolgreiche und todkranke Geschäftsmanns Ted McKay beschließt, sich selbst das Leben zu nehmen, bekommt er Besuch von einem Fremden, der ihn überredet, einen Mord zu begehen. Er willigt ein – und findet heraus, dass ihm sein Auftraggeber etwas Wichtiges verschweigt. Ted beschließt, die ihm verbleibende Zeit zu nutzen, um das Geheimnis des Fremden zu ergründen. Doch wie kann man die Wahrheit finden, wenn die eigene Welt eine einzige Lüge ist?“

Wichtige Informationen zum Buch:
Mysterium

Autor: Federico Axat
Erscheinungsdatum: 10.Februar 2017
ISBN: 978-3855350063
Verlag: Atrium Verlag

Cover:
Das Cover fällt gleich auf. Man sieht einen Mann mittleren Alters, der wie ein Riese über einer idyllischen Landschaft an einem See zu stehen scheint. Gleichzeitig befindet sich um ihn herum ein Labyrinth, wie man es aus Rätseln kennt. Es ist perfekt auf den Inhalt des Buchs abgestimmt.

Inhalt:
„Mysterium“ ist das erste Werk, welches ich von dem Autor Federico Axat gelesen habe. Der Inhalt hat mich sehr schnell angesprochen, sodass für mich klar war, dass ich mehr erfahren möchte. Über den Inhalt selbst möchte ich Euch hier gar nicht viel verraten, weil ich ganz ehrlich Angst habe, zu spoilern und dass wäre in diesem Fall in etwa so, als wenn bei einem Krimi auf der zweiten Seite steht, wer der Mörder ist ;-). Die menschliche Psyche spielt eine sehr große Rolle, soviel kann ich sagen. Ebenso das Thema Wahrheit, welches für mich eine existenzielle Grundlage für fast jede Art von Beziehung ist. Mit Hilfe von Lügen sollte kein Vertrauen aufgebaut werden. Das ist meine Einstellung zu diesem Thema. Im Mittelpunkt der Handlung steht Ted McKay, ein erfolgreicher, aber depressiver und irgendwie auch einsamer Mann. Ich muss sagen, dass es mir nicht schwer fiel, ihn zu mögen, zumindest auf seine Art und Weise. Er scheint nur noch wenig Halt an diesem Punkt seines Lebens zu haben, genau dies ist ein Punkt, der hier scheinbar leicht anfällig macht, ihn auszunutzen. Die Charaktere sind allesamt sehr facettenreich und individuell gestaltet worden.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Geschichte in „Mysterium“ wird anfangs aus Sicht von Ted, später dann aus Sicht eines allwissenden Erzählers geschildert. Mich hätte die Ich-Perspektive aus Sicht des Protagonisten hier auch sehr angesprochen, dennoch ist die gewählte Sichtweise bzw. vor allem der Perspektivenwechsel auch interessant. „Mysterium“ ist in vier Teile gegliedert, die Idee hat mir wirklich gut gefallen. Spannend ist es vor allem mitzuerleben, wie sehr sich der Beginn des ersten und zweiten Teils hier ähneln, die weitere Entwicklung hingegen sehr verschieden ist. Der Autor schafft es immer wieder mich als Leser in die Irre zu führen, wenn ein Buch die Bezeichnung unvorhersehbar verdient, dann ist es definitiv „Mysterium“. Hatte ich an einer Stelle im Buch den Eindruck endlich einen Überblick zu bekommen, gab es wieder eine Wendung in der Handlung, die meine „Erkenntnisse“ zunichte gemacht hat ;-). Zwischendurch muss ich jedoch zugeben, dass ich den tatsächlich total verloren war, man braucht schon die volle Konzentration, um mit diesem Tempo der Geschichte mithalten zu können. Mir hat sehr gut gefallen, dass man gleich mitten im Geschehen ist, auch das Spannungslevel ist von Beginn an sehr hoch.

Fazit:
„Mysterium“ ist eine temporeiche, völlig undurchschaubare Handlung voller Irrungen und Wendungen, die den Leser bis zum Schluss immer wieder überrascht.

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.