Jenn Bennett wurde in Deutschland geboren, zog dann jedoch in die USA. Sie reist sehr gerne, um neue Seiten der Welt kennenzulernen. Ihr Debüt „Die Anatomie der Nacht“ war ihr Debüt im Bereich Jugendbuch. „Annähernd Alex“ ist ihre zweite Veröffentlichung in diesem Genre.

Klappentext:

„Seinem Online-Schwarm im echten Leben zu begegnen kann böse Überraschungen mit sich bringen. Was, wenn er ein Idiot ist? Oder ein Langweiler? Mink erzählt Alex aus dem Film-Forum deswegen erst mal nicht, dass sie in genau den kalifornischen Küstenort zieht, in dem er wohnt. Sie erzählt auch nichts von ihrem furchtbaren Job in der Tourifalle von Museum, bei dem sie sich jeden Tag halb tot schwitzt. Und erst recht nichts erzählt sie von Porter, Surfwunder und Aufschneider zugleich. Als Mink und Porter nachts im Museum eingeschlossen werden, kommen sie einander näher. Damit wird die Sache allerdings kompliziert..“

Wichtige Informationen zum Buch:

Annähernd Alex

Autorin: Jenn Bennett
Erscheinungsdatum: 29. September 2016
ISBN: 978-3551560353
Verlag: Königskinder

Cover:
Das Cover erinnert mich ein bisschen an den Retrolook ;-), man sieht vor einem sandfarbenen Hintergrund, eine junge Frau auf einer Vespa. Der seitliche Teil des Umschlags zeigt einen herrlichen sonnigen Strand mit Palmen und blauem Meer. Mir gefällt die Gestaltung ausgesprochen gut, es ist ein großer Bezug zum Inhalt vorhanden.

Inhalt:
Ich kannte vorher kein Buch der Autorin Jenn Bennett, wobei ich mir sehr sicher bin, dass „Annähernd Alex“ nicht das letzte Werk sein wird, welches ich von ihr gelesen habe. Der Inhalt und auch die Aufmachung des Buchs haben mich gleich angesprochen. Die Autorin spricht so wunderbar, nachvollziehbare Themen an, die mir den Einstieg in das Buch wahnsinnig leicht gemacht haben. Es geht um Freundschaft, Vertrauen und um Liebe. Es sind Themen aus dem Alltag eines jeden Menschen, prägende Gefühle. Genauso habe ich es während des Lesens empfunden. Wir begleiten Bailey, deren Spitzname MINK ist, durch ihr Leben. Sie hat in jungen Jahren schon viele Erfahrungen sammeln müssen, die ihr Leben nachhaltig beeinflussen. Bailey ist eine absolute Filmliebhaberin, gerade die alten Filme haben es ihr angetan. Wenn es um Filme geht, ist sie stets in ihrem Element. Sonst fällt es ihr eher schwer, auf Menschen zu zugehen und sich ihnen gegenüber zu öffnen. Konfrontationen jeglicher Art versucht sie, mehr oder weniger erfolgreich, aus dem Weg zu gehen. Ich habe Bailey von Beginn an in mein Herz geschlossen. Das Gefühl hat sich beim Lesen noch total verstärkt, da man im Laufe des Buchs immer mehr versteht, warum sie so ist, wie sie eben ist und in der ein oder anderen Situation ein eher seltsames Verhalten offenbart. Durch den Lebenswandel lernt Bailey bei ihrem Job im Museum, Porter kennen. Porter ist ein Junge, der durchaus weiß, dass er eine gewisse Ausstrahlung hat und seine Wirkung auf junge Mädchen kennt. Es steckt jedoch viel mehr in ihm, als man es vielleicht auf den ersten Blick denken würde. In diesem Fall wurde ich wirklich sehr positiv überrascht. Nach außen hin gibt er sich doch recht lässig, es lohnt sich jedoch sehr, einen Blick hinter die Fassade zu werfen. Er ist ein humorvoller Junge, der ebenfalls einige Geschehnisse aus der Vergangenheit mit sich herumträgt. Er ist auf der einen Seite auch recht stolz, andererseits ist er sich auch für kaum etwas zu schade. Seine Familie ist ihm sehr wichtig, er arbeitet viel, um sie zu unterstützen. Porter ist jemand, auf den man sich verlassen kann, der für seine Familie und die Menschen, die ihm wichtig sind, da ist. Ich könnte noch ewig die Charaktere beschreiben ;-), einfach weil sie in ihren Details wahnsinnig liebevoll gestaltet wurden, wie es mir bisher selten begegnet ist. Auch die Entwicklung, die die Charaktere hier durchlaufen, hat mir sehr zugesagt.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Autorin lässt in „Annähernd Alex“ die Handlung aus Sicht von Bailey, der Protagonistin, schildern. Dies und die Tatsache, dass wir als Leser mittels der Ich-Perspektive, die Ereignisse miterleben dürfen, waren mich wirklich die optimalen Bedingungen, um gut in die Geschichte einzusteigen. Man befindet sich sehr schnell im Geschehen, was mir gut gefallen hat. Durch die gewählte Erzählperspektive konnte ich mich wunderbar in Bailey hineinversetzen. Sehr sensibel, aber auch mit einem wunderbaren Anteil an Humor taucht man nach und nach immer tiefer in die Vergangenheit der Protagonisten ein. Mich hat das Buch nach wenigen Seiten schon gefesselt und ich habe es innerhalb weniger Stunden durchgelesen. Die Autorin versteht es richtig gut, den Leser auf der einen Seite die kalifornische Sonne, den dortigen Lebensstil zu vermitteln aber dabei die teils schwierige Situation zwischenmenschlicher Begegnungen näher zu bringen. Ich hatte dadurch nie den Eindruck, dass die Handlung sehr schwermütig wäre, obwohl die Themen teils sehr berühren. Sehr lebendig wirken auch die verbalen Schlagabtausche, die sich die Protagonisten liefern, ich musste das ein oder andere Mal wirklich laut lachen.

Fazit:
„Annähernd Alex“ ist für mich definitiv ein absolutes Lesehighlight. Ich habe mich selten so in Charaktere hineinversetzen können. Die Gestaltung der Protagonisten sticht hier positiv hervor, ebenso wie die Stimmung, die die Autorin vermittelt.

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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