Ele Wolff war, bevor sie anfing als Autorin zu arbeiten, jahrelang als Krankenschwester tätig. Sie hat die Menschen durch ihr Leben begleitet, vor allem, wenn sie sie zuhause pflegte, erlebte sie oftmals die Höhen und Tiefen in den jeweiligen Familien mit. Auch als Vermieterin von Ferienwohnungen auf Borkum hat sie gearbeitet. Hier nahm sie völlig andere Stimmungen der Leute auf, denn sie freuten sich auf die Erholung, die freie Zeit und waren meistens gut gelaunt und fröhlich. Fast zwanzig Jahre ist nun her, dass Ele Wolff ihren ersten Roman begann, welcher auch eher aus einem Zufall heraus entstand. Seit 2015 veröffentlicht sie ihre Ostfriesenkrimis nun im Klarant Verlag, der auch ihr neustes Werk „Das Geheimnis von Hooksiel“ herausgebracht hat.
Klappentext:
„Nach vielen Jahren kehrt Viktoria ins friesische Hooksiel zurück. Schon bald wird die Schriftstellerin in dem beschaulichen Ort an der Nordsee, in dem sie aufgewachsen ist, wieder heimisch. Doch zugleich dringt ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit mit aller Macht in ihr Leben ein. Viktoria erhält lindgrüne Briefe mit rätselhaften Gedichtzeilen und hat merkwürdige Träume, die sie nicht deuten kann. Vor langer Zeit haben hier in Hooksiel verhängnisvolle Ereignisse ihren Lauf genommen. Ereignisse, mit denen Viktoria in schicksalhafter Verbindung steht und die nicht vergessen bleiben können…“
Wichtige Informationen zum Buch:
Das Geheimnis von Hooksiel
Autorin: Ele Wolff
Erscheinungsdatum: 02.November 2016
Verlag : Klarant Verlag
Seiten: 117
Cover:
Auf dem Cover sieht man einen Strandabschnitt an der Ostsee. Im Vordergrund ist das Dünengras zu sehen, dann ein Teil des Strandes, an dem Strandkörbe stehen und ein ausgebreitetes Badehandtuch liegt. Auf der linken Seite wirkt es so, als würde langsam Dunkelheit über den Strand ziehen bzw. als läge ein Teil des Strands in der Dunkelheit.
Inhalt:
Ich kenne bisher zwei Bücher, der Autorin Ele Wolff, beides waren Krimis, die aber nicht so blutrünstig waren, sondern eher die menschliche Psyche bzw. auf das menschliche Verhalten eingehen. Das ist auch in „Das Geheimnis von Hooksiel“ der Fall. Der Klappentext hat mich sehr angesprochen und so war schnell klar, dass ich das neuste Werk der Autorin lesen wollte. Wir begleiten hauptsächlich die Protagonistin Viktoria, kurz Tori genannt, durch ihr Leben. Sie hat ein paar schwerwiegende Veränderungen und dramatische Ereignisse zu verarbeiten. Nach langer Zeit also kehrt sie wieder zurück in ihr Elternhaus. Als sei eine Schublade in ihrem Bewusstsein geöffnet worden, hat sie wieder und wieder den gleichen Albtraum, den sie einfach nicht verstehen kann. Tori versucht den Traum mit ihren Erinnerungen in Verbindung zu setzen, was ihr aber nicht gelingt. Durch den Besuch ihrer Tochter, zu der sie ein sehr gutes Verhältnis hat, wird sie ein wenig abgelenkt. Auch ihre eigene Arbeit, sie ist Autorin von Büchern und schreibt ebenfalls Zeitungsartikel, wird sie gut auf Trab gehalten. Tori arbeitet sehr viel. Mir kam es so vor, als hätte sie auch recht wenig Kontakt zu anderen Menschen, ein paar wenige Freunde werden erwähnt. Ich denke, ihre Arbeit nimmt viel Zeit in Anspruch. Eine weitere wichtige Person ist Martje, eine alte Frau und gleichzeitig Toris Nachbarin. Sie trägt eine tiefe Last mit sich herum und ist ein interessanter Charakter.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Geschichte wird größtenteils aus Sicht der Protagonistin Tori erzählt. Die Autorin hat hier die Ich-Perspektive gewählt, sodass es mir recht leicht fiel, mich in ihre Lage zu versetzen und die Gedanken, die sie beschäftigen, gut verstehen konnte. Dieser Teil der Handlung spielt in der Gegenwart. Es ist jedoch auch kurze Rückblenden aus Sicht von Martje, die in der dritten Person, geschildert werden. Nach und nach werden dem Leser so immer mehr Puzzleteile der Geschichte zur Verfügung gestellt. Die Spannung wird konstant aufgebaut, ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Leider wurden manche Szenen nur angerissen, was aber sicher an der geringen Seitenzahl gelegen hat. Der Schreibstil von Ele Wolff ist angenehm bildlich, sodass ich mir die örtlichen Gegebenheiten und Landschaft wunderbar vor Augen halten konnte. Das Ende war für mich ebenfalls sehr knapp gehalten, für mich hätten da ruhig noch ein paar Erklärungen bzw. Entwicklungen folgen dürfen.
Fazit:
„Das Geheimnis von Hooksiel“ ist ein spannender Krimi, der jedoch ein paar Ereignisse nur anreißt, was ich persönlich ein wenig schade finde. Die Charaktere sind interessant und liebevoll gestaltet worden, auch thematisch hat mich das Buch angesprochen.
Ich gebe knappe vier von fünf Funkelchen.