Sebastian Fitzek studierte, nach dem Abschluss des Abiturs, Jura. Sein erstes Buch schrieb er in Form einer Jura Promotion zum Thema Urheberrecht. Beruflich folgten danach Tätigkeiten in Funk und Fernsehen. Heute ist er hauptberuflich Autor, sein erstes Buch“ Die Therapie“ im Genre Thriller erschien 2006. Seine Bücher sind definitiv nichts für schwache Nerven. Er ist Träger des Friedrich Glauser Preises und hat schon viele Bücher sehr erfolgreich veröffentlicht, unter anderem „Passagier 23“, „Der Augenjäger“ und „Das Kind“.

Klappentext:

„Seit die junge Psychiaterin Emma Stein in einem Hotelzimmer vergewaltigt wurde, verlässt sie das Haus nicht mehr. Sie war das dritte Opfer eines Psychopathen, den die Presse den »Friseur« nennt – weil er den misshandelten Frauen die Haare vom Kopf schert, bevor er sie ermordet. Emma, die als Einzige mit dem Leben davonkam, fürchtet, der »Friseur« könnte sie erneut heimsuchen, um seine grauenhafte Tat zu vollenden. In ihrer Paranoia glaubt sie in jedem Mann ihren Peiniger wiederzuerkennen, dabei hat sie den Täter nie zu Gesicht bekommen. Nur in ihrem kleinen Haus am Rande des Berliner Grunewalds fühlt sie sich noch sicher – bis der Postbote sie eines Tages bittet, ein Paket für ihren Nachbarn anzunehmen. Einen Mann, dessen Namen sie nicht kennt und den sie noch nie gesehen hat, obwohl sie schon seit Jahren in ihrer Straße lebt … „

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Wichtige Informationen zum Buch:

Das Paket

Autor: Sebastian Fitzek
Erscheinungsdatum: 26.Oktober 2016
ISBN: 978-3426199206
Verlag: Droemer

Cover:
Das Cover des Buchs ist perfekt auf den Inhalt abgestimmt, denn man blickt tatsächlich, als Erstes auf den Paketaufkleber, auf dem der Titel des Buchs „Das Paket“, das Genre, Gewicht und die Verlagsgruppe stehen. In roter Schrift steht direkt unterhalb des Aufklebers der Autorenname. Ich finde es richtig originell gestaltet.

Inhalt:
Mittlerweile kenn ich, soweit ich weiß, bis auf eines, alle bisher erschienenen Bücher von Sebastian Fitzek. Er ist eine richtige Größe, wenn man sich im Thrillergenre umschaut. Ich hatte schon recht hohe Erwartungen an „Das Paket“, der Klappentext und das dazugehörige Video hatten es mir gleich angetan. Fitzek bedient sich in diesem Buch an einer meiner persönlich größten Ängste, nämlich dem Thema Vergewaltigung, die eine tragende Rolle im Leben der Protagonistin Emma spielt. Es ist das Ereignis, das alles verändern wird, nichts wird wieder so sein, wie vorher. Diese Tatsache an sich, empfinde ich schon als sehr authentisch. Ich denke, eine Vergewaltigung wird eine Frau niemals wirklich vergessen können, bei Emma führt sie zu einer kompletten Persönlichkeitsveränderung. Nach der Tat fühlt sie sich ständig verfolgt und beginnt eine ernsthafte Paranoia, allem Fremden gegenüber aufzubauen. Es gibt einen gewissen Punkt, an dem sie sich weigert, überhaupt noch aus dem Haus zu gehen. Denn die Vergewaltigung fand in einem Hotel statt, welches sie durch einen Kongress aufgesucht hatte. Sie lebt in ständiger Angst, was ich mir schrecklich vorstelle. Mir tat Emma mehr als leid. Ich kann es mir gar nicht vorstellen, dass man sich so extrem von der Außenwelt abschotten kann. Ihre Entwicklung ist, alles in allem, aber nachvollziehbar und interessant gestaltet worden. Auch die weiteren Charaktere haben mich sehr angesprochen.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung wird aus Emmas Sicht, in der dritten Person, geschildert. An dieser Stelle hätte mir die Ich-Perspektive noch mehr Nervenkitzel verschafft, weil ich dadurch eine noch intensivere Verbindung hätte aufbauen können. Der Einstieg in die Geschichte ist mir problemlos gelungen, schnell war ich von der Handlung gefesselt. Sebastian Fitzek versteht es definitiv den Leser in die Irre zu führen, denn so sehr ich mich angestrengt habe zu erkennen, wer der Täter sein könnte, ist es mir über lange Zeit nicht gelungen. Das ist einer der Eigenschaften, die ich an seinen Büchern sehr schätzen. Besonders hervorheben möchte ich die zum einen dramatische aber auch beunruhigende Atmosphäre, die der Autor hier gekonnt aufbaut. An mancher Stelle hatte ich fast das Gefühl, nun selbst vor Angst oder Panik durchzudrehen, sobald es nur klingelt. Die bildliche Schreibweise tat ihr Übriges, sofort konnte ich die Bilder, wie einen Film vor meinen Augen ablaufen lassen. Dennoch muss ich im Vergleich zu einigen seiner vorherigen Werke sagen, dass ich mit dem Ende bzw. der Auflösung des Ganzen nicht hundertprozentig zufrieden war. Es erschien mir nicht komplett stimmig. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt, den ich hier habe.

Fazit:
Einmal mehr zeigt Sebastian Fitzek auf beunruhigende Art in „Das Paket“ die tiefsten menschlichen Abgründe auf und geht schonungslos darauf ein. Es ist ein sehr spannendes Buch, welches gekonnt mit der Psyche des Lesers spielt.

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.

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