Karin Slaughters Kindheit hat ihr Leben scheinbar langfristig beeinflusst, und zwar dadurch, dass sie in einer Gegend aufwuchs, in der die Kriminalitätsrate sehr stark anstieg, im Besonderen die Rate der Kapitalverbrechen. Bevor sie begann als Schriftstellerin zu arbeiten, war sie Inhaberin einer Werbeagentur. Anfang der 2000er Jahre verkaufte sie die Agentur. Erst 2001 erschien ihr erster Kriminalroman „Blindsighted“, der im deutschsprachigen Raum unter dem Namen „Belladonna“ veröffentlicht wurde. Zuvor hatte sie 5 Romane verfasst, die jedoch nie verlegt wurden. Sie gehört zu den erfolgreichsten Autoren des Genres. „Schattenblume“, „Gottlos“ und „Tote Augen“ sind nur einige ihrer Bücher.
Klappentext:
„Als krimineller Biker getarnt kommt Will Trent nach Macon, Georgia, um die Drahtzieher im dortigen Drogengeschäft zu entlarven. Sollte er erkannt werden, ist er ein toter Mann. Doch die Sache wird noch komplizierter, als klar wird, dass Detective Lena Adams in den Fall verwickelt ist. Nach einer Razzia auf einen Fixertreff wurde sie in ihrem Haus überfallen. Dabei wurde ihr Mann Jared schwer verletzt und liegt seitdem im Koma. Sollte Sara Linton erfahren, dass ihr Stiefsohn Jared zwischen Leben und Tod schwebt, wird sie nicht nur nach Macon kommen und Lena zur Rede stellen – sondern sie könnte auch Wills Tarnung auffliegen lassen. Will muss um jeden Preis verhindern, dass sie sich in die Ermittlungen einmischt – andernfalls würde es bedeuten, dass sie diesmal auf gegnerischen Seiten stehen …“
Wichtige Informationen zum Buch:
Autorin: Karin Slaughter
Erscheinungsdatum: 24. Mai 2016
ISBN: 978-3764505189
Verlag: Blanvalet
Cover:
Das Cover fällt durch seinen blutroten Hintergrund sofort ins Auge. In der Mitte sieht man einen schwarzen Stern in Form eines Kaktus, der wiederum hellrote Stacheln hat. Ich würde es so interpretieren, dass die Stacheln für die Leben der Protagonisten stehen.
Inhalt:
Ich glaube, mittlerweile wisst ihr, dass ich ein absoluter Groupie von Karin Slaughters Bücher bin ;-). Bei ihr weiß ich was immer, was mich erwartet und enttäuscht wurde ich bisher nie. Als ich gehört habe, dass ein weiteres Werk der Georgia Reihe erscheint, wusste ich sofort, dass ich es auch lesen werde. Man kann die Bücher auch einzeln lesen, ich würde jedoch die vorgegebene Reihenfolge empfehlen. Sie thematisiert hier die Machenschaften im Drogenmilieu, Gewalt (gegen Polizisten), Hoffnung und Vertrauen. Einmal mehr ist Will Trent, als Ermittler, im Einsatz. Ich mochte seinen Charakter von Beginn an. Er ist ganz sicher kein einfacher Mensch, allerdings hat Will auch ein riesiges Paket aus seiner Vergangenheit, welches er mit sich herumträgt. Will wuchs inmitten von viel Gewalt auf, nie gab es einen Halt, an dem er sich orientieren konnte. In Folge seiner schwierigen Kindheit ist er sehr verschlossen und zieht sich schnell zurück, weil er kaum jemanden vertraut. Sein Verhalten steht in völligem Gegensatz zu seinem Erscheinungsbild. Er ist ein großer muskulöser Mann, der erst einmal Respekt einflößend wirkt. Als Agent hat er einen guten Instinkt und lässt sich oft von seinem Bauchgefühl leiten. Auf der anderen Seite steht hier Lena Adams im Mittelpunkt der Ermittlungen. Sie ist eine sehr schwierige Frau, denn es fällt ihr schwer, Kritik anzunehmen. Ihr Leben war bisher jedoch auch alles andere als leicht und sie musste schon viele Verluste verkraften. Dennoch ist sie eine starke Frau, wobei es mir persönlich ein wenig befremdlich vorkommt, dass man sich an seinen eigenen Ehemann nicht anlehnen kann, nicht mit ihm spricht. Für mich wäre das irgendwie eine Grundvoraussetzung, wenn ich jemanden heirate ;-). Die Charaktere sind allesamt interessant und liebevoll gestaltet worden.
Aufbau, Struktur & Stil:
Als Leser verfolgt man die Handlung aus Sicht der dritten Person, wobei die Perspektive durchaus zwischen Will Trent, Lena Adams und Sara Linton wechselt. Es gefällt mir immer sehr gut, wenn man auf bekannte Charaktere trifft, was auch in „Schwarze Wut“ der Fall ist. Da ich Will Trent als Agent richtig gerne mag, fiel es mir auch in diesem Buch nicht schwer, mich auf die Handlung einzulassen. Der Schreibstil von Karin Slaughter ist wie gewohnt sehr flüssig und bildlich. Viele Szenen liefen mir direkt vor Augen ab, wenn man zu zart besaitet ist, sollte man hier glaube ich eher die Finger von dem Buch lassen. Man ist sehr schnell mitten im Geschehen und schon kurz, nachdem ich begonnen hatte zu lesen, wollte ich „Schwarze Wut“ nicht mehr weglegen. Ich war wie gefangen in der Handlung. Die Autorin baut sehr konstant Spannung auf und hält sie wunderbar bis zum Schluss. Einige Wendungen in der Geschichte habe ich so nicht erwartet, was für mich zusätzlichen Nervenkitzel bedeutete.
Fazit:
„Schwarze Wut“ reiht sich in die Liste der Thriller, die mich unglaublich gefesselt haben ein. Ich hatte das Gefühl nur wenig Luft holen zu können, mit einem genialen Tempo und abwechslungsreicher Handlung hat mich das Buch voll überzeugt.
Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.