„Poah, die Geschichte ist ja mal irre verkorkst!“. „Ein typischer Susan Mallery also?““Japp, ein typischer Susan Mallery“. Genauso lief das Gespräch zwischen mir und einer Freundin ab, nachdem ich Halbzeit oder Hochzeit von Susan Mallery ausgelesen hatte. Ihre Liebesromane sind bekannt dafür, ein wenig abgehoben zu sein. Sie ist ihrem Ruf gefolgt und hat ein romantisch-skurriles Buch mit viel Witz, einer verrückten Tierliebhaberin und einem versteckten Traumprinzen geschaffen…
Klappentext: „Wenn es eine Wahl zur Frau mit dem größten Herzen gäbe, würde Larissa Owen mit weitem Abstand gewinnen. Ihre heilenden Massagen haben ihren Chefs, den ehemaligen Footballstars, schon so manchen Tag gerettet. Und apropos gerettet: wenn ein Mensch oder Tier in Not ist, kann Larissa nicht anders zu helfen. Sie sprudelt einfach über vor Liebe – nur die tiefen Gefühle, die sie für ihren Boss hegt, behält sie für sich. Denn mehr als die perfekte Assistentin wird Jack ganz sicher nie in ihr sehen. Doch dann plaudert ihre Mutter ihr Geheimnis aus, und auf einmal fühlen sich Jacks Blicke so ganz anders an. Ob er vielleicht doch mehr für sie empfindet?“
Susan Mallery
Mira Taschenbuch
Halbzeit oder Hochzeit oder Ace Ventura?
Cover: Ein Footballer, eine Art Krankenschwester mit Köfferchen – und viel rosa. Das Cover beschreibt in etwa genau die Story im Buch. Es fehlen nur noch ein Haufen wilder Geparden oder Wölfe…
Inhalt: Larissa ist gelernte Masseurin, die einen Assistenz Job in einer Agentur ergattert hat. Sie hat einfach eine Massage während eines Bewerbungsgesprächs gegeben. Neben ihrem Job ist sie aber auch noch hoch engagiert im Tierschutz. Ihr Vermögen geht daher nicht in ihre Zukunftssicherung, sondern in Tiere. Sie spendet einfach ihr Gehalt und lebt auf Sparflamme. Hat sie mal kein eigenes Geld, spendet sie einfach das von Ex-Footballspieler Jack, der scheinbar mehr Geld wie Heu hat. Und es macht ihm nichts aus. Mit ihren Aktionen pusht sie sein Image, ohne, dass er viel dafür tun muss. Larissa rettet die Welt, Jack glänzt als Held. Eine super Symbiose, die funktioniert. Bis Larissas Mutter ihr eröffnet, dass sie ihn in verliebt sei. Und ganz plötzlich erst merkt sie, dass sie verliebt ist und es entsteht eine Art magische Anziehungskraft.
In der fortschreitenden Handlung versucht sie sich dann – und den Rest der Welt – davon zu überzeugen, dass ihre Mutter Unrecht hat. Und scheitert rigoros. Die Situationen werden immer verrückter und man will gar nicht fassen, was man mit Geld alles kaufen kann (Mr. Grey lässt grüßen).
Jack ist eigentlich mega-egoistisch und ohne Larissa als Schild für die Außenwelt, würden da wohl auch alle anderen sehen. Dass sich Larissa gerade in ihn verliebt haben soll, wollte mir nicht so recht in den Kopf gehen… Irgendwie glänzt die Geschichte mit viel Geld und Oberflächlichkeiten… Ob sich im harten Kern, auch ein weicher Kern befindet?
Ziemlich aufgestoßen hat mir ja schon Larissa und ihr Weltretter-Gen. Warum sie allerdings so herbe im Tierschutz verstrickt ist, kommt Stück für Stück ans Licht. Denn eigentlich ist das alles auch nur eine Art Schild vor der Außenwelt – in dem Punkt passen Larissa und Jack gut zusammen 😉
Aufbau und Struktur: Der Liebesroman ist einfach aufgebaut und besitzt nur zwei Handlungsstränge, die aber ineinander verwoben sind. Susan Mallery wechselt die Perspektiven zwischen Larissa und Jack, sodass wir Einblick in die Seelen beider Charaktere bekommen. Allerdings nicht so tief, wie ich es mir gewünscht hätte. Oberflächlich werden Wunden immer wieder angekratzt, allerdings nicht in die Tiefe gegangen. Zur Verteidigung muss ich aber sagen, dass des aus dem Liebesroman dann eher ein Drama geschaffen hätte, da die angesprochenen Schicksale wirklich hart waren. Für einen Liebesroman wäre die Thematik dann in der Tiefe einfach zu schwer geworden (man erinnere sich nur an Liebes Herz).
Stil: Es ist ein Susan Mallery; auch im Stil. Leicht und beschwingt erzählt sie uns die Geschichte von Larissa und Jack und hält uns mit der abstrusen Handlung gefangen. Der Roman war an einem ruhigen Abend (während eines EM-Spiels^^) verschlungen.
Gesamteindruck: Mich stören Bücher ja etwas, die ein wenig zu abgehoben klingen. Auch die Thematik mit den zu rettenden Tieren war ganz schön hardcore… Eine Riesen-Eule? Mehrere Hunde? Und dann auch noch ein Teenager? Das ist so abgedreht, das muss ein Buch sein. Mir hat das Buch dennoch gut gefallen und ein paar amüsante Stunden beschert. Es erhält 3 von 5 Funkelchen.