Anna McPartlin ist eine irische Schriftstellerin. Sie studierte zunächst Marketing, stellte aber schnell fest, dass sie viel mehr ihre künstlerische Seite ausleben wollte, und begann im Theater in Dublin als Comedian zu arbeiten. 2006 erschien ihr Debütroman, der in Deutschland unter dem Titel „Weil du bei mir bist“ bekannt ist. Nach dem Erfolg ihres Romans, erhielt sie einen Vertrag mit einem amerikanischen Verleger. Veröffentlich hat sie bisher, unter anderem, diese Bücher: „Sowas wie Liebe“, „Was aus Liebe geschieht“, „Die letzten Tage von Rabbit Hayes“ und „Irgendwo im Glück“.

Klappentext:

„Dublin, 1995: Maisie Bean ist eine Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Ihr erstes Date vor siebzehn Jahren endete so schlimm, dass es ihr für den Rest des Lebens den Appetit auf Pommes verdarb. Die Ehe, die folgte, war die Hölle für Maisie, doch sie gab ihr zwei wundervolle Kinder: den sensiblen, humorvollen Jeremy und die starrsinnige, schlaue Valerie. Mit Hilfe der beiden schafft es Maisie sogar, ihre demente Mutter zu Hause zu pflegen. Alle packen mit an. Als Maisie denkt, ihr Leben läuft endlich rund, geschieht das Unfassbare: Jeremy verschwindet eines Tages spurlos. Sie steht einem neuen Kampf gegenüber, dem Kampf ihres Lebens – für die Wahrheit über Jeremy, gegen Vorurteile und Ablehnung. Doch Aufgeben kommt für Maisie niemals in Frage.“

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Wichtige Informationen zum Buch:

Irgendwo im Glück

Autorin: Anna McPartlin
Erscheinungsdatum: 26.August 2016
ISBN: 978-3499272233
Verlag: Rowohlt Verlag

Cover:
Das Cover von „Irgendwo im Glück“erinnert mich direkt an einen wunderschönen, warmen Sommertag, es verspricht jedoch mehr Leichtigkeit, als es bei der Handlung der Fall ist.  Auf einem Feld, auf dem die Körner und frische grüne Grashalme wachsen, fliegen viele bunte Schmetterlinge. Mir gefällt es sehr gut.

Inhalt:
Ich habe bisher zwei Bücher von der Autorin Anna McPartlin gelesen. Mein bisheriger Favourit ist „Die letzten Tage von Rabbit Hayes“. Auch hier hat mich der Klappentext gleich angesprochen, sodass schnell klar war, dass ich das Buch sehr gerne lesen möchte. Anna McPartlin ist für ihre berührenden Themen bekannt, in diesem Buch spielen Familie und familiärer Zusammenhalt eine sehr wichtige Rolle. Es wird aber auch Gewalt innerhalb der Familie, oder auch die Schwierigkeiten in der Gesellschaft anerkannt bzw. akzeptiert zu werden, angesprochen. Familiäre Gewalt ist ein Thema, mit dem ich auch bei der Arbeit immer wieder konfrontiert werde. Aktuell habe ich sogar zwei Kinder in der Behandlung, die aufgrund jahrelanger Misshandlung durch Familienmitglieder vom Jugendamt in einer festen Pflegestelle sind. Ich kann mich nur sehr schwer in eine solche Lage hineinversetzen, weil ich glücklicherweise niemals die Erfahrung machen musste. Meine Kindheit war wirklich behütet, kann man heute sagen. Ich tue mich auch sehr schwer, wenn ich mitansehen muss, dass Kinder, die misshandelt wurden, teils starke Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Es ist ein sehr emotionales Thema, denn ich wünsche Menschen, die Kindern oder aber auch Erwachsenen sowas antun, nur das Schlechteste. Und ich habe diese Einstellung sonst wirklich nie. Auch die Protagonistin Maisie Bean hat schon ein schweres, schicksalhaftes Leben. Sie ist eine wirklich starke und ihr Leben hat sie wirklich geprägt.  Nachdem sie endlich dem Alptraum ihrer Ehe entfliehen konnte, führt sie ein ganz guter, jedoch harter Alltag. Ihre Kinder sind das Wichtigste für Maisie. Zu Ihnen hat sie Vertrauen und Jeremy, ihr Sohn, hilft ihr sogar bei der Pflege ihrer dementen Mutter. Er ist 16 Jahre alt und bemüht sich seine Mutter zu unterstützen, wo er nur kann. Darüber vergisst er jedoch oft, sein Leben als Teenager auszuleben und ihn belastet ein dunkles Geheimnis. Seine Schwester Valerie ist eher das Gegenteil von Jeremy. Sie ist 12 Jahre alt und lebt ihre Pubertät voll aus, sie flucht sehr gerne und viel. Nach außen gibt sie sich oft eher störrisch und aufsässig, hat aber einen recht weichen Kern. Mir haben die Charaktere sehr gut gefallen und ihre Entwicklung habe ich als sehr authentisch empfunden.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung wird in der dritten Person erzählt, aber aus verschiedenen Perspektiven.  Mal werden die Geschehnisse aus Sicht von Jeremy, Maisie, Valerie und Oma Briedle geschildert, sodass es mir sehr leicht fiel, die Gefühle und Gedanken der Charaktere nachzuvollziehen. Ich konnte mich gut in ihre Lage hineinversetzen. Wie man es von Anna McPartlin kennt, geht sie sehr behutsam auf die sensiblen Themen des Buchs ein. Mich hat sie durch die wahnsinnig authentische Schilderung sehr schnell emotional berührt, ich fühlte mich so, als sei ich selbst ein Teil dieser Geschichte und der Familie. „Irgendwo im Glück“ hat mich schnell gefesselt und ich wollte es, nachdem ich einmal angefangen hatte zu lesen, kaum noch weglegen. Die Autorin baut eine angenehme und konstante Spannung in dem Buch auf, zwischendurch haben mich Wendungen in der Handlung auch immer wieder überraschen können. Besonders hervorheben möchte ich den angenehm flüssigen Schreibstil. Zu keiner Zeit hatte ich Schwierigkeiten der Geschichte zu folgen. Durch den häufigen Einsatz von wörtlicher Rede, wirkt das Geschehen sehr lebendig und auch dies führte bei mir dazu, dass ich mich gut in die Ereignisse hineinversetzen konnte.

Fazit:
„Irgendwo im Glück“ ist ein weiterer sehr emotionaler Roman von Anna McPartlin. Ich bin mittlerweile ein bekennender Fan ihrer Bücher und Themen, denn sie berührt mich jedes Mal aufs Neue zutiefst.

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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