Michael Connelly studierte Journalismus und Kreatives Schreiben in Florida. Ab 1980 arbeitete er als Polizeireporter für verschiedene Zeitungen. Im Jahre 1986 wurde eine seiner Reportagen für den Pulitzer Preis nominiert und er wechselte daraufhin zur „Los Angeles Times“. Mit seinem Thrillerdebüt „Schwarzes Echo“ gewann er 1992 sehr direkt den Edgar Award, welcher einer der renommiertesten amerikanischen Auszeichnungen im Genre Krimi ist. Es folgten zahlreiche erfolgreiche Veröffentlichungen, die ihn zu einem der erfolgreichsten amerikanischen Thrillerautoren der USA machten. „Scharfschuss“, „Der Widersacher“ und „Spur der toten Mädchen“ sind nur einige der vielen Bücher von Michael Connelly.
Klappentext:
„Der pragmatische, mit allen Wassern gewaschene Anwalt Mickey Haller wird in Los Angeles in den Mordfall an einem Callgirl verwickelt. Er kennt die Tote, denn vor nicht allzu langer Zeit hatte er Gloria Dayton vor Gericht erfolgreich verteidigt. Die Anklage wegen Kokainschmuggels wurde fallengelassen, als die Frau ihre Hintermänner preisgab. Eigentlich hätte sie gar nicht in L.A. sein dürfen, sondern auf Hawaii. Doch nun wird ihr Online-Administrator des Mordes beschuldigt. Der Mann beteuert seine Unschuld, und Haller wird den Verdacht nicht los, dass sein Erfolg damals vor Gericht noch ganz andere Folgen gehabt hat …“
Wichtige Informationen zum Buch:
Götter der Schuld
Autor: Michael Connelly
Erscheinungsdatum: 01.02.2016
ISBN: 978-3426281215
Verlag: Droemer
Cover:
Das Cover ist recht schlicht gestaltet worden. Man sieht, vor einem weißen Hintergrund, einen Mann, der einen schwarzen Anzug trägt. Der Mann setzt sich farblich wunderbar von dem Hintergrund ab. In Betracht des Buchinhalts würde ich sagen, dass es der Anwalt Mickey Haller sein soll. Der Schriftzug des Autorennamens zieht durch die rote Farbe ebenfalls Aufmerksamkeit auf sich. Es passt gut zum Buch.
Inhalt:
„Götter der Schuld“ ist bisher das erste Buch, welches ich vom Autor Michael Connelly gelesen habe. Es hat mich inhaltlich sehr angesprochen, zu Beginn hat es mich ein wenig an meine Zeit, als ich die Werke von John Grisham verschlungen habe, erinnert. Generell spricht der Autor hier die Gerechtigkeit an und was mir ganz besonders am Herzen liegt, ist die Tatsache, dass jeder Mensch ein Anrecht auf eine Verteidigung vor Gericht hat, sowie die Tatsache, dass alle Menschen gleich sind. Wie schnell steckt man eine Person, aufgrund einer Tat, die man geschildert bekommt, in eine Schublade. Oder noch schlimmer, wie ich finde, man bildet sich Vorurteile, bevor man jemanden persönlich kennt und mit ihm gesprochen hat. Natürlich geht es mir auch manchmal so und oftmals sieht man nur die eine Perspektive aus der Geschehnisse erzählt werden. Vor Gericht hat das Ganze aber viel größere Auswirkungen auf das Leben eines Menschen. Es kann dazu führen, dass Unschuldige jahrzehntelang im Gefängnis sitzen oder aber auch Schuldige den Gerichtssaal als freier Mensch verlassen dürfen. Punkt ist, dass die Beweise, die die Schuld oder Unschuld untermalen, ganz sicher auch in der Realität nicht jedes Mal auf legalem Weg oder ohne Betrug zur Stande gekommen sind. Da bin ich mir, nachdem ich „Ein geraubtes Leben“, „Der Fall Peggy“ und „Zweimal Lebenslänglich“ gelesen habe, mehr als sicher. Wir begleiten hier den Anwalt Mickey Haller, der der Protagonist ist, durch seinen Alltag. Sein Privatleben dümpelt mehr vor sich hin, als dass es vorhanden wäre. Zu seiner Tochter hat er kaum noch Kontakt. Als Anwalt hat er durch einige vergangene Fälle einen eher zweifelhaften Ruf. Dennoch war er mir durch seine Einstellung seinen Mitarbeitern, aber auch Klienten gegenüber, wirklich schnell sympathisch. Er ist ehrlich und macht keinen Unterschied im Umgang mit ihnen. Mick versucht sich keinerlei Vorurteile zu bilden, verlangt aber absolute Ehrlichkeit. Mich hat er als Anwalt wirklich überzeugen können. Auch seine Mitarbeiter, Earl, der Fahrer, seine junge Kollegin, auf die er sehr stolz ist und Lorna und Cisco sind sympathisch und authentisch dargestellt worden.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung wird durchgehend aus der Ich-Perspektive, aus Sicht von Mickey Haller, geschildert. Mir hat es sehr gut gefallen, die Verhandlung und die Vorbereitungen so intensiv und nah miterleben zu können, ich kann mich nicht daran erinnern, zuvor schon einmal ein Buch mit ähnlichem Inhalt aus der Ich-Perspektive erlebt zu haben. Für mich persönlich ist es immer eine große Bereicherung, den Protagonisten so authentisch und nah zu spüren. Besonders hervorheben möchte ich das sehr schnelle, aber auf die Handlung sehr gut abgestimmte, hohe Tempo. Vor allem gemeinsam mit einer Spannung, die von Beginn an wunderbar aufgebaut wird und keinerlei Längen aufkommen lässt, hat mich das Buch wirklich gefesselt. Ich hatte es innerhalb kürzester Zeit durchgelesen.
Fazit:
Wer John Grishams Bücher mag, wird „Götter der Schuld“ lieben. Ich kann definitiv sagen, dass mich schon lang kein Thriller mehr so überzeugt hat. Definitiv werde ich weitere Werke des Autors lesen.
Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.