Als Kind wollte sie unbedingt Tierärztin werden, nachdem sie ihr Studium jedoch beendet hatte, merkte sie, dass ihr die Medizin liegt, nicht aber der Alltag in einer Praxis. Von ihrer chronischen Neugier geleitet, suchte sie eine Tätigkeit bei der sie ihr Bedürfnis neue Dinge auszuprobieren, ausleben konnte. So kam es dazu, dass sie im Alter von 28 Jahren begann, Romane zu verfassen. Lily Oliver ist ein Pseudonym der Autorin Alana Falk. Sie lebt mit ihrem Mann in München und arbeitet dort als Übersetzerin. Sie hat eine Leidenschaft für gefühlvolle und bewegende Geschichten.

Klappentext:

„»Du hast Glück, Gwen, alles wird gut, Gwen.« Seit ihrer Herztransplantation hört Gwen nichts anderes mehr. Doch statt überschäumender Lebensfreude fühlt sie nur Schuld gegenüber dem Menschen, der für sie gestorben ist. Und so fasst sie in einer besonders verzweifelten Nacht einen ungeheuerlichen Plan: Sie will ihr neues Herz verschenken und sterben. Ihr entsprechendes Angebot in einem Internetforum liest dessen Moderator Noah, ein junger Student, der keinen großen Sinn in seinem Leben sieht. Er hält ihr Angebot für einen üblen Scherz, geht aber zum Schein darauf ein. Erst als Gwen am nächsten Tag vor ihm steht, um ihn beim Wort zu nehmen, erkennt er, wie schrecklich ernst es ihr ist. Nur mit einem gewagten Handel und einer furchtbaren Lüge kann er ihr das Versprechen abringen, ein paar weitere Tage durchzuhalten. Tage, in denen Noah alles daran setzen muss, Gwen von etwas zu überzeugen, woran er selbst kaum noch glaubt: Dass das Leben lebenswert ist. „

Die Tage, die ich..

Wichtige Informationen zum Buch:

Die Tage, die ich dir verspreche

Autorin: Lily Oliver

Erscheinungsdatum: 01.September 2016

ISBN: 978-3426516768

Verlag: Knaur TB

Cover:

Das Cover ist sehr schlicht, aber ansprechend gestaltet. Vor einem beigefarbenen Hintergrund sieht man einige blühende Klatschmohnpflanzen. Zwischen dem grün gedruckten Titel fliegen vereinzelt ein paar Vögel vorbei. Mich spricht es sehr an.

Inhalt:

Ich kannte die Autorin Lily Oliver oder auch Alana Falk, bevor ich „Die Tage, die ich dir verspreche“ gelesen habe, nicht. Der Inhalt des Buches hatte mich sehr angesprochen, sodass ich schnell wusste, dass ich es lesen wollte. Im Mittelpunkt des Buchs steht das Thema Organspende und das Leben, wie es nach einer erfolgreichen Transplantation verlaufen kann. Mich hat es sehr berührt, denn durch meine Arbeit komme ich auch immer wieder mal mit Menschen zusammen, die ein neues Organ brauchen, davon abgesehen habe ich auch privat schon diese Erfahrung gesammelt. Ich denke, dass durch die vielen Skandale, die in den letzten Jahren im medizinischen Bereich in den Medien waren, immer noch viele Menschen zögern, was die aktive Organspende, nach dem eigenen Tod betrifft. Es ist sehr schade, dass ausgerechnet in diesem Bereich ein so schlechtes Image herrscht, gerade weil die Spende so wichtig und lebensrettend sein kann. Wir begleiten Gwen, ein junges Mädchen, die das „Glück“ hatte, ein neues Herz zu bekommen. Sie ist sehr unsicher und kann mit der neuen Situation nur schwer umgehen. Die Erwartungshaltung ihrer Familie stresst sie ungemein, denn sie fühlt keine Freude über die neu gewonnene Chance, sondern lediglich Schuld, da sie nur dadurch leben kann, dass ein anderer Mensch gestorben ist. Dieser Gedanke frisst sie förmlich auf, sie träumt nur noch davon. Ich mochte Gwen sehr gerne und glaube, dass sie ihre Gedanken zumindest teilweise verstehen kann. Es ist sicher moralisch nicht einfach, mit dieser Situation umzugehen. Trotzdem habe ich ihre Entscheidung als sehr radikal empfunden. Gwen jedoch sieht für sich selbst in dem Moment wohl keinen anderen Ausweg. Nun trifft sie auf Noah, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Menschen, die verzweifelt sind, mit Hilfe eines Forums ein wenig Halt zu geben und ihnen zuzuhören. Er hat einen tollen Charakter, und nachdem er sieht, wie ernst es um Gwen steht, kümmert er sich um sie und lenkt sie so gut er kann ab. Noah will sie davon überzeugen, wie schön das Leben sein kann, was ihn überfordert aber auch sehr liebevoll erscheinen lässt. Die Charaktere in diesem Werk sind wahnsinnig liebevoll und interessant, ihre Entwicklung sehr authentisch, gestaltet worden.

Aufbau, Struktur & Stil:

Die Handlung wird abwechselnd aus Sicht von Gwen und Noah, in der Ich-Perspektive, erzählt. Auch wenn es ein sehr schwieriges Thema ist und man sich, ohne selbst betroffen zu sein, nie hundertprozentig in eine solche Situation hineinversetzen kann, konnte ich Gwens Ängste und Gedanken sehr gut nachempfinden. Die Autorin geht äußerst behutsam auf die Gefühle beider Protagonisten ein. Mich hat Gwens Geschichte sehr berührt, denn durch die authentische Schilderung ihres Gefühlslebens, bekommt man als Leser einen Einblick in das Chaos, welches nach einem so einschneidenden Erlebnis in einem Betroffenen herrschen kann. Es ist eine Sichtweise, die man sonst, wenn man nicht involviert ist, gar nicht so betrachtet oder erkennen kann. Das Buch hat mich schlichtweg gefesselt, und nachdem ich die ersten vierzig Seiten gelesen habe, warf ich meine eigentlichen Pläne für den Abend einfach mal über den Haufen, denn ich musste einfach wissen, wie sich die Geschichte um Noah und Gwen weiterentwickelt. Ich war wirklich wunderbar emotional mit Gwen und Noah verbunden. Ein paar Tränchen zwischendurch blieben bei mir auch nicht aus, das Ende hat mir dann ebenfalls sehr gut gefallen.

Fazit:

Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, dass mich emotional so berührt hat und bei dem ich eine solch tiefe Verbundenheit zu den Protagonisten gespürt habe. „Die Tage, die ich dir verspreche“ ist eine authentische und berührende Geschichte, die Euch nur ans Herz legen kann !!

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

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