Bevor Ashley Grayson sich dem Schreiben widmete, war er jahrelang Berater und Dozent im wissenschaftlichen Gebieten. Ganz altmodisch schreibt er am liebsten mit der Schreibmaschine oder mit Stift und Papier. Außerdem betätigt er sich auch als Komponist. „Boy in the Park“ ist sein Debütroman.

Klappentext:

„Ein kleiner Junge verschwindet. Am helllichten Tag wird er aus dem Botanischen Garten in San Francisco entführt. Der einzige Zeuge des Verbrechens ist Dylan, der dort eigentlich in Ruhe seine Mittagspause verbringen wollte. Die Polizei tappt im Dunkeln und so entschließt sich Dylan, auf eigene Faust nach dem Kind zu suchen. Je weiter er bei seiner Suche ins kalifornische Hinterland vordringt, je näher er dem Versteck zu kommen scheint, desto verstörender und blutiger werden seine nächtlichen Alpträume. Sie zwingen Dylan, sich seiner eigenen dunklen Vergangenheit zu stellen, die mit einem grausamen Doppelmord in Verbindung zu stehen scheint… „

Boy in the

Wichtige Informationen zum Buch:

Boy in the Park

Autor: Ashley Grayson

Erscheinungsdatum: 01.August 2016

ISBN: 978-3426305713

Verlag: Droemer Taschenbuch

Cover:

Bei der Gestaltung des Covers wird die Stimmung des Buchs sehr gut dargestellt. Der Hintergrund ist schwarz, ein graues Blatt setzt sich leicht vom dunklen Hintergrund ab. Lediglich mit der gelben Schrift, in der der Titel dargestellt wird, kommt ein wenig hellere Farbe ins Spiel. Mir gefällt das Cover sehr gut.

Inhalt:

„Boy in the Park“ ist das Debüt von A.J. Grayson. Der Autor spricht hier wirklich grausame Themen an, alleine die Entführung eines Kindes finde ich persönlich schon erschreckend und auch leider nicht unrealistisch. Wie häufig hört man doch, dass Kinder auch aus dem gewohnten Umfeld plötzlich verschwinden, einfach entführt und zum Opfer werden. Ich bin da ganz ehrlich, mir macht diese Entwicklung manchmal wirklich Angst. Geht Euch das auch so? Es mag seltsam klingen, aber ich stelle es mir wirklich schlimm vor, dass einem Kind, das mir nahesteht oder womöglich auch mal meinem eigenen Kind, in eine solch grausame Lage kommen könnte. Durch meine Arbeit habe ich gelegentlich mit Kindern, die Opfer von Missbrauch wurden, zu tun. Oft sind sie sehr schwer traumatisiert und soviele böse Gedanken, wie ich den Verursachern gegenüber wünsche, dafür habe ich ehrlich gesagt nicht genügend Worte übrig. Die Charaktere werden recht detailliert, interessant und ihre Entwicklung durchaus authentisch dargestellt. Dennoch konnte ich lediglich zu dem kleinen Jungen, dessen Schicksal mich ständig bewegt hat, eine Beziehung aufbauen. Er tat mir unheimlich leid und ich hätte ihn sehr gerne einfach mal in dem Arm genommen. Bei Dylan, dem eigentlichen Protagonisten des Buchs, gelang es mir leider nicht. Für mich war er als Persönlichkeit stellenweise einfach nicht greifbar, erschien mir oftmals distanziert und seine Art zu kommunizieren hat mich manchmal einfach verwirrt. Trotzdem muss ich sagen, dass sie zu ihm als Person durchaus gut gepasst hat. Besonders positiv fand ich, dass er sich für den Jungen einsetzt und dessen Verschwinden nicht einfach auf die leichte Schulter nimmt. Dylan braucht immer eine gewisse Ordnung in seinem Alltag, er hat wenig soziale Kontakte. Er liebt es Gedichte zu schreiben, das macht einen großen Teil seiner Persönlichkeit aus.

Aufbau, Struktur & Stil:

Die Handlung des Buchs wird größtenteils aus Dylans Sicht, in der Ich-Perspektive erzählt. Das hat mir, trotz der Tatsache, dass es mir schwer fiel, mich an seine etwas eigentümliche Art zu gewöhnen, gut gefallen. Gelegentlich nimmt man als Leser noch an Therapiesitzungen teil. Ebenso fiel es mir zu Beginn des Buchs relativ schwer, in die Handlung zu finden, denn der Erzählstil, der stellenweise doch ziemlich poetisch und auch ausschweifend ist, war recht ungewohnt zu lesen. Nach einer kurzen Gewöhnungsphase fand ich jedoch gut in die Geschichte rein. Für mich war es daher passend, dass die Handlung sich langsam aufbaut und die Spannung im gleichen Tempo aufgebaut wird. Nachdem ich einmal im Geschehen angekommen war, hat mich „Boy in the Park“ richtig gefesselt. Sehr hervorheben möchte ich, die Tatsache, dass ich durch viele unerwartete Wendungen immer wieder überrascht wurde und die Entwicklung der Geschichte zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar ist. Zum Ende hin löst der Autor die Wirrungen wirklich logisch und gekonnt auf schlüssig auf.

Fazit:

„Boy in the Park“ gehört zu den Büchern, denen man ein wenig Zeit geben muss, um hineinzufinden, danach jedoch belohnt wird. Mich hat es berührt, gefesselt und stellenweise schockiert, es ist sicher ein Buch, das mir in Erinnerung bleibt.

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.

4-funkelchen