Patrizia Zannini wurde 1965 in Stuttgart geboren. Nachdem sie das Gymnasium mit Abitur abgeschlossen hatte, macht sie zunächst eine Ausbildung zur Fotografin und studierte Werbung. Sie arbeitete danach in einem Stuttgarter Verlag als Konzeptionierin und Texterin. Seit dem Jahre 1997 ist sie freie Werbetexterin und Fotografin sowie Autorin. Patrizia Zannini hat schon mehrere Kinderbücher und Romane veröffentlicht, unter anderem „Pippa und der Regenbogen“, „Pizza, Pasta & Angelo“ und „Meine Schwester, die Hummelkönigin“.
Klappentext:
„Zehn Jahre war Ally nicht auf Bear Isle, der kleinen Insel vor der Küste Maines, wo es nach Kiefernharz duftet und überall wilde Blaubeeren wachsen. Als sie zur Beerdigung ihrer Mutter zurückkehrt, warten die Erinnerungen, als wären sie nie fort gewesen. Längst nicht alle sind glücklicher Natur. Und da ist Emma, Allys Schwester, die immer schon anders war, keine Veränderungen erträgt und feste Strukturen braucht. Was soll jetzt aus ihr werden? Eigentlich wollte Ally nur zwei Wochen bleiben, doch mit jedem Tag spürt sie ein bisschen mehr, wie sehr sie ihr Zuhause vermisst hat. Und ihre besondere Schwester. „
Wichtige Informationen zum Buch:
Meine Schwester, die Hummelkönigin
Autorin: Patrizia Zannini
Erscheinungsdatum: 01. Juli 2016
ISBN: 978-3426519004
Verlag: Knaur TB
Cover:
Mich hat das Cover auf Anhieb angesprochen, es ist schon bunt gestaltet worden, was mir sehr gefällt. Das schwarzweiß gestreifte Muster erinnert mich an eine Hummel, wenn gleich die Farben natürlich voneinander abweichen. Der Titel setzt sich wunderbar vom Hintergrund ab und auch der Rahmen, der aus pinken Blumenranken besteht, gefällt mir äußerst gut.
Inhalt:
„Meine Schwester, die Hummelkönigin“ ist der erste Roman, den ich von der Autorin Patrizia Zannini gelesen habe. Mich hat das bunte Cover sehr angesprochen. Durch den Klappentext, der vor allem das Verhältnis zwischen den sehr ungleichen Schwestern thematisiert, welches auch im Mittelpunkt der Handlung steht, wurde ich auf das Buch aufmerksam. Wir begleiten Ally durch dieses Werk, dennoch spielt Emma, ihre Schwester, eine mindestens genauso wichtige Rolle wie Ally. Ally fühlte sich als Kind und Jugendliche stets benachteiligt, denn immer stand Emma im Mittelpunkt, in allen Situationen musste Ally Rücksicht nehmen und war stets die eigenständige der beiden Schwestern. Sie hatte das Gefühl von der Enge der Insel, des Dorfes und der aus ihrem eigenen Elternhaus erdrückt zu werden und so zog es sie recht früh schon nach Los Angeles. Nie hatte sie engen Kontakt zu ihrer Familie. Von einem Tag auf den anderen ändert sich nun Allys Leben, denn ihre Mutter verstirbt. Emma und Ally stehen plötzlich allein da. Ally ist im Umgang mit ihrer Schwester manchmal sehr ungeduldig, aber auch unbeholfen und während sie noch auf der Insel ist und versucht dort einen Überblick zu bekommen, bricht ihr komplettes Leben zusammen. Man merkt aber auch, dass sich die Schwestern wieder annähern. Ally beginnt Emma, die immer nur als „etwas anders“ betitelt wurde, und ihre Art mit dem Leben umzugehen mehr und mehr zu verstehen. Für mich werden hier klare Verhaltensweisen des Autismus beschrieben, so zumindest kenn ich es selbst vom Umgang mit Menschen, die diese „Erkrankung“ haben. Besonders gut hat mir gefallen, dass Emma, die ja grundsätzlich durch ihre Mutter bevormundet wurde, Seiten aufzeigt, die ihr niemand zugetraut hätte. Mich haben die Beiden wirklich begeistern und faszinieren können.
Aufbau, Struktur & Stil:
Ich finde es wirklich schön, dass die Autorin die Handlung aus Allys Sicht beschreibt, denn so fällt es einem beim Lesen viel leichter, sich mit Ally zu identifizieren, ihre Gefühle und Verhaltensweisen zu verstehen, wie ich finde. Sehr gut kann ich mir durch die detaillierten und einfühlsamen Beschreibungen vorstellen, wie es für Ally, vor allem als Kind gewesen sein muss, immer Rücksicht nehmen zu müssen und das, obwohl sie eigentlich die jüngere der Geschwister ist. Die Schilderung der Autorin, dass Ally erst nach und nach bewusst wird, welchen Hintergrund Emmas Verhalten teils hat und wie sehr sie trotzdem liebt, habe ich als authentisch und sehr liebevoll empfunden. Patrizia Zannini macht es dem Leser wirklich leicht, sich auch in die Landschaft, in der das Buch spielt, hineinzuversetzen. Die bildliche Schreibweise ließ bei ihm ein klares Bild von den Örtlichkeiten entstehen, an dem ich mich sicher auch wohlfühlen würde.
Fazit:
„Meine Schwester, die Hummelkönigin“ ist eine wunderschöne, gefühlvolle Geschichte über das Verhältnis zweier Schwestern, die so verschieden scheinen, sich aber im Herzen sehr nahe sind !! Es gibt eine absolute Leseempfehlung für dieses tolle Buch.
Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.