Hallo ihr Lieben,

ich habe Euch vor einiger Zeit das Buch „Die Zeit danach“ von Cordula Broicher, welches mir sehr gefallen hat, vorgestellt. In dem Zusammenhang durfte ein kleines Interview mit ihr führen.

Gibt es einen Autor, mit dem du selbst gerne einmal gemeinsam ein Buch schreiben würdest?

„Rafik Schami hat erzählt, er habe damals „Die Buddenbrocks“ per Hand abgeschrieben, um zu lernen, zu erkennen, wie Thomas Mann es schaffte, Spannung ohne die Nutzung von Adjektiven zu erzeugen. Das kann nur jemand, der sein Handwerk durch und durch versteht und mit so jemandem würde ich sehr gerne zusammen ein Buch schreiben. Um von ihm zu lernen. Es wäre jetzt vermessen, hier Namen zu nennen, aber man darf ja mal träumen.“

Brauchst bzw. hast du einen bestimmten Ort, an dem du gerne schreibst? Bleibt dir selbst noch die Zeit privat zu lesen? Was liest du gerne?

„Da ich auf meinem Laptop schreibe, bin ich bei der Wahl des Ortes ziemlich unabhängig. Wichtig ist, dass es um mich herum ruhig ist, damit ich mich ganz in meine Szenen hineinversetzen kann. Musik oder Fernsehen, wie es manche meiner Kollegen nutzen, würde mich zu sehr ablenken, wobei ich die Musik aber nutze, um mich in bestimmte Stimmungen zu versetzen. Während des Schreibprozesses ist sie jedoch nur in meinem Kopf. Privat bleibt mir glücklicherweise viel Zeit zum Lesen und am liebsten lese ich Romane in der Art, wie ich sie selber schreibe: Liebe, Spannung, Humor und auf jeden Fall ein Happy End. Aber es gibt auch Sachbücher zu verschiedenen Themen, die mich reizen und gelesen werden wollen.“

Arbeitsplatz C. Broicher

Gibt es in deinen Bücher einen Charakter mit dem du dich persönlich am ehesten identifizieren kannst? Welche Eigenschaften sind ähnlich, was unterscheidet sich?

„Nein, ich habe keinen Charakter in meinen Büchern, mit dem ich mich identifizieren kann, aber jede Protagonistin trägt auch Anteile von mir. Das können eher liebliche Anteile, aber auch harte Anteile, die Ecken und Kanten, sein. Auf der anderen Seite haben die Protagonistinnen auch Anteile, um die ich sie beneide oder welche, auf die ich gerne verzichte. Eben wie im realen Leben.“

Was verbindest du mit deinen Büchern? Kannst du sagen, dass du aus dem Schreiben persönlich etwas lernen konntest?

„Ja, manchmal bin ich selbst erstaunt, was da aus „meiner Feder fließt“. Dann wundere ich mich und denke: Das hast du geschrieben? Wie kommst du denn bloß darauf? Und so lerne ich auch immer wieder ein wenig mehr über mich selbst.“

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Mir persönlich hat dein Buch „Die Zeit danach sehr gut gefallen, da ich mich auch wunderbar in die Charaktere hineinversetzen konnte. Ist das auch etwas, was wichtig für den Schreibprozess ist? Gibt es Unterschiede, bei den einzelnen Charakteren? Kannst du schon verraten, was wir in naher Zukunft von dir erwarten dürfen?

„Ja, die Charaktere der Protagonistinnen unterscheiden sich schon, sonst wäre es für mich ja auch langweilig, ihre Geschichten zu erzählen, sie wären sich zu ähnlich. Es ist wichtig, dass ich ein gutes Bild von meinen Figuren habe, damit ich sie so beschreiben kann, dass beim Leser ebenfalls ein Bild, eine „reale“ Person auftaucht. Dabei ist mir, wie gesagt, die Musik behilflich. Damit mir das Innenleben der jeweiligen Figur deutlich wird, bekommt jede von ihnen ihren eigenen Song zugeordnet. Den muss ich mir dann nur anhören und bin direkt in der Stimmungslage für die entsprechende Figur. Der zweite Band meiner Zülpich-Reihe heißt „Feuerprobe“. Darin tauchen auch wieder einige Figuren aus „Die Zeit danach“ auf. Zurzeit arbeite ich am dritten Band dieser Reihe und hoffe, dass ich ihn nächstes Jahr veröffentlichen kann.“

Vielen lieben Dank für deine Zeit und das Interview, Cordula :-).

Als kleines Schmankerl darf ich jetzt in ihrem Namen noch an einen von Euch ein signiertes Buch samt Goodies verlosen. Kommentiert doch einfach unter dem Beitrag, ob ihr schon Bücher von ihr kennt und wenn nicht, wieso ihr gerne gewinnen mögt.

Das Gewinnspiel läuft bis zum 01.07.2016 22:00