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Eigentlich bin ich ein Geizkragen, schlimmer als Dagobert Duck. Heute möchte ich euch aber erzählen, warum mir dieser Geiz beinahe den letzten Nerv geraubt hat: Ich hatte eine Küche gekauft. Damals, in der alten Wohnung. Obwohl die Küche schon 2 Jahre aufgebaut war, war sie noch immer nicht fertig gestellt – und wurde es auch nie.
Was war passiert? Vor knapp 3 Jahren war ich hochschwanger. Mit meinem Mann habe ich nach einer neuen Wohnung für uns drei (mit Katzen 5) gesucht. Als wir schließlich fündig wurden, der Schock: Es gab keine Einbauküche. Unser begrenztes Budget, welches ohnehin für komplett neue Möbel herhalten musste (wir besaßen beide nur alte Möbel aus unserer Studien-/Ausbildungszeit), hatte leider nicht ausgereicht, um eine perfekt maßgeschneiderte Einbauküche zu kaufen.
Geiz ist geil…oder so
In der Wohnung selbst war zwar eine gut gepflegte, pass-genaue Küche vorhanden, doch hatte sie uns damals zu viel (rund 1800 Euro) gekostet. Das geht günstiger und vor allem nicht gebraucht, haben wir uns gesagt. Und mit diesem Geiz fing der Schlamassel an…
Wir haben uns in einem dieser „Billig-Möbelhäuser“ für eine Küche zu rund 1490 Euro entschieden. Mit dabei waren Spülmaschine, Herd, Kühlschrank und ein Apothekerschrank. Natürlich so gar nicht pass-genau, weswegen wir einen einzelnen Küchenschrank (Kostenpunkt: 100 Euro) hinzugekauft haben – eine gute Entscheidung, sonst hätten wir nämlich kaum Ablagefläche gehabt… Die Küche wurde selbstverständlich in allen Einzelteilen angeliefert. Und damit meine ich wirklich Einzelteile. Kein Türgriff saß, die komplette Küche war ein Puzzle – zu dumm aber, dass mein Mann und ich beide handwerkliche Katastrophen sind 😉 Immerhin wurde die Küche bis in den ersten Stock getragen, auch, wenn die Kosten nochmal rund 150 Euro (Transport und Tragen) betrugen. Wir sind mittlerweile bei guten 1740 Euro angelangt.
Trotz professioneller Hilfe kein Land in Sicht
Zum Aufbau haben wir den besten Freund meines Mannes um Hilfe gebeten. Er ist gelernter Zimmermann und konnte uns hilfreich zur Hand gehen. Auch seine Mitbewohnerin konnte uns zur Seite stehen, so hat der Einbau der Küche immerhin nur 2 Wochen gebraucht. 2 Wochen? Wieso das? Nun ja, mein Mann war berufstätig, ich schwanger. Wir konnten nur in den Abendstunden für kurze Zeit an der Küche hantieren. Und uns ärgern. Schließlich fehlten immer wieder ein paar Schrauben, die Anleitungen waren missverständlich oder es war schlichtweg zu spät um zu bohren, hämmern und Co. Trotz der Hilfe eines Profis hat es also Ewigkeiten gebraucht, bis die Küche endlich halbwegs fertig gestellt war. Wir hatten zwischendurch weitere Schrauben und Winkel besorgen müssen, weil es nicht gepasst hatte. Kostenpunkt: Rund 20 Euro. Zerstörte Nerven: Unbezahlbar
Als die Möbel nun halbwegs aufgebaut waren, sahen wir den nächsten Katastrophe entgegen: In der Küche wurden keine Füße mitgeliefert. Diese hätten nochmal 200-300 Euro (je nach Material) extra gekostet. Wooot? Das war definitiv zu viel, also haben wir das mit kleinen Holzspateln gelöst. Diese haben nur rund 20 Euro gekostet, allerdings konnten wir die Möbel auch nicht sonderlich gut anpassen. Kleine Unebenheiten des Bodens ließen sich zwar richten, jedoch war die Küche insgesamt zu niedrig. Für meine 1,64 m genau richtig. Für die Abschlussleiste allerdings semi-optimal. Die grauen Kacheln in der Küche waren ein Überbleibsel der alten Küche und gefielen mir so gut, dass ich sie behalten wollte (war auch günstiger, als mal eben neu machen). Nur leider sind sie so weit oben, dass keine Abschlussleiste diesen Abstand überwinden kann.
Wir hätten wohl eine Fußbodenleiste kaufen müssen, aber sind auch nicht fündig geworden. Daher verfügt unsere Küche bis zum Auszug über keine Abschlussleiste. Natürlich entwischt beim Kochen dann immer ein Lebensmittel in die Ritze und die Feuchtigkeit macht´s auch nicht gerade leichter damit. Ziemlich ärgerlich… Da wir aber weder das Fachwissen, noch den Silikon hatten, eine ordentliche Abschlussleiste anzubringen, blieb der Spalt bis auf Weiteres offen. Daher waren auch noch immer die Schutzfolien auf den Schränken: Ich habe mir gesagt, dass diese erst herunterkommen, wenn die Küche komplett steht. Tja, die Küche haben wir mitsamt der Folien wieder verkauft.
Billige Geräte fressen trotz Klasse A zu viel Strom
Ein weiterer ärgerlicher Punkt, neben dem Aufbau, sind die Billig-Küchengeräte. Sie sind zwar alle als Energieeffizienz Klasse A ausgezeichnet, aber da kann was hinten und vorne nicht stimmen. In einem Bericht habe ich mal gelesen, dass diese Klasse auch nur auf ein bestimmtes Programm/bestimmte Einstellung zutreffen kann –diese haben wir offenbar nicht gefunden. Davon abgesehen, dass die Spülmaschine seit Anfang an nicht richtig sauber wäscht und irgendwie nur handwarmes Wasser nutzt… Ein Trauerspiel. Anfangs war ich durch die Schwangerschaft so abgelenkt, dass ich vergessen habe zu reklamieren, mittlerweile ist es zu spät. Die Schränke passen hinten und vorne nicht richtig, sodass die Klappe am Gefrierfach gar nicht am Fach selber angebracht worden ist – Nein, ich habe das Gefrierfach nicht offen gelassen, die Tür ist einfach nicht mit dem Fach verbunden und so schief, dass sie von allein aufgeht… Der Kühlschrank schließt nicht richtig, sodass oben ein kleiner Spalt offen bleibt, über den die Kälte entfliehen kann… Die Arbeitsplatte ist rund um den Herd aufgequollen, scheinbar verträgt die billige Platte die Hitze nicht so richtig…
Ich könnte noch ewig weiter machen. Diese Küche ist mit einem Kostenpunkt von insgesamt 1800 Euro der größe M***! „Das nächste mal investieren wir lieber das Doppelte, sparen aber unsere Nerven und bekommen auch Qualität für unser Geld“. Für uns war klar: Die Küche war ein riesen Fehler. Man sollte keinesfalls den günstigen Versprechen trauen, einen Haken gibt es dann immer. Auch, wenn ich sonst geizig bin und spare wo ich kann, gebrauchte Möbel nutze und auch sonst den Cent zweimal umdrehe (Schwäbin halt)- in diesem Fall greife ich lieber tiefer in die Tasche. Manchmal muss man eben Lehrgeld zahlen… Meine aktuelle Küche hat zwar (gebraucht) 4500 Euro gekostet, dafür ist sie aber richtig gut und vor allem: Sie war schon drin 😉
Mein persönliches Learning…
Die Billig-Küche ist qualitativ minderwertig, kostet viel zu viel Nerven, weit mangelnden Service auf und kann weder beim (End-)Preis noch beim Komfort punkten. Im Endeffekt spart man an rein gar nichts, denn die Nerven machen alles wieder wett. Wenn man also kein großer Fan von DIY-Projekten im Haus ist, sollte man die Finger von Billig-Küchen lassen. Es lohnt sich wirklich mehr Geld in qualitativ hochwertige Küchen zu stecken – das haben wir in der neuen Wohnung auch gemacht und nun bin ich einfach nur glücklich 🙂
[Anzeige] Im Beitrag findet ihr einen Link zu Küchen Quelle. Dort könnt ihr euch nach Herzenslust eine Küche zusammenstellen.