Colleen Hoovers Erfolgsgeschichte ist äußerst ungewöhnlich. Ihren Debütroman schrieb sie ursprünglich als Geschenk für ihre Mutter. Aufgrund der durchgängig positiven Reaktionen auf „Weil ich Layken liebe“, veröffentlichte sie es dann jedoch selbst als Ebook. Zwei Monate später verkaufte sie bereits 200 Bücher pro Tag und landete auf der New York Times Bestsellerliste. Auch in Deutschland hat sie die Bestsellerlisten erobert und eine sehr große Fangemeinde. Veröffentlicht wurden von ihr bisher unter anderem: „Weil ich Layken liebe“, „Weil ich Will liebe“ und „Love & Confess“.

Klappentext:

„Das Letzte, was Sydney will, als sie bei dem attraktiven Gitarristen Ridge einzieht, ist, sich in ihn zu verlieben. Zu frisch ist die Wunde, die ihr Ex hinterlassen hat. Und auch Ridge hat gute Gründe, seine neue Mitbewohnerin nicht zu nah an sich ranzulassen, denn er hat seit Jahren eine feste Freundin: Maggie – hübsch, sympathisch, klug, witzig. Und dann passiert es doch. Als Sydney beginnt, Ridge beim Songschreiben zu helfen, kommen sie sich näher als erwartet. Auch wenn beide die Stopptaste drücken, bevor wirklich etwas passiert, können sie nichts gegen die immer intensivere Anziehung ausrichten, die sie zu unterdrücken versuchen – vergeblich.“

Wichtige Informationen zum Buch:

Maybe Someday

Autorin: Colleen Hoover

Erscheinungsdatum: 18.März 2016

ISBN: 978-3423740180

Verlag: dtv

Cover:

Mich hat das Cover unheimlich angesprochen, mir gefällt es sehr. Vor einem weißen Hintergrund sieht man pinke und lila farbene Farbkleckse. Der Titel steht im Mittelpunkt, denn innerhalb der Buchstaben sieht man das Gesicht eines jungen Mädchens. Ich finde, dass es gut auf den Inhalt abgestimmt ist.

Inhalt:

Nachdem die letzten Bücher, die ich von Colleen Hoover gelesen habe und sie mir wirklich gut gefallen hatten, musste ich einfach auch „Maybe Someday“ lesen. Die Autorin spricht darin an, was eine gute Freundschaft ausmacht, woraus sie besteht, ebenfalls angesprochen wird die Musik. Auch die Liebe spielt eine sehr große Rolle, sonst wär es sicher kein Buch von Colleen Hoover ;-). Was ich aber im Speziellen wirklich interessant finde, ist, dass sie einen Charakter gewählt hat, der eine körperliche Beeinträchtigung hat, er ist gehörlos. Da ich selbst mit Menschen arbeite, die bezüglich des Sprechens oder der Sprache, mehr oder weniger stark beeinträchtigt sind, finde ich sowas thematisch immer sehr spannend. Definitiv kann ich ihre These, dass viele taubstumme Menschen es ablehnen zu sprechen oder gar operative Eingriffe vornehmen zu lassen, die teils Abhilfe schaffen könnten. Die Erfahrung habe ich selbst auch schon gemacht.
In „Maybe Someday“ begleiten wir die Protagonisten Sydney und Ridge. Sydney ist eine recht ehrgeizige junge Frau. Ihr ist es wichtig, nach ihren eigenen Vorstellungen zu leben, und sich nicht auf Kosten ihrer Eltern zu vergnügen. So ist sie selbstständig, ihre Einstellung hat mir in dieser Hinsicht wirklich sehr gut gefallen. Mir war sie von Anfang sympathisch, auf der einen Seite ist sie furchtbar aufbrausend und temperamentvoll, auf der anderen Seite reflektiert sie ihr Handeln durchaus und hat Stil. Auch ihren Humor mochte ich wirklich gern leiden. Ridge ist für Syndey eigentlich mehr oder weniger ein Fremder, ein Nachbar, dessen Musik sie gerne vom Balkon aus, zugehört hat. Plötzlich jedoch wird er zu einer der wichtigsten Personen in ihrem Leben, denn von heute auf morgen, wird sie von den Menschen, die sie liebt, hintergangen und steht allein und obdachlos da. Er ist ziemlich sensibel und ein wirklich liebevoller, aber auch witziger junger Mann. Ridge hat echt viel Talent, auch wenn er gehörlos ist, komponiert er gefühlvolle Lieder. Ungewöhnlich viel Verantwortungsbewusstsein und offensiver Charme zeichnen ihn aus. Auch Ridge habe ich gleich in mein Herz geschlossen, wie könnte man auch nicht ;-). Die weiteren Charaktere sind ebenfalls sehr interessant und liebevoll gestaltet worden.

Aufbau, Struktur & Stil:

Colleen Hoover hat die Ich-Perspektive gewählt und lässt die beiden Protagonisten Sydney und Ridge abwechselnd ihre Sichtweise der Ereignisse erzählen. Ich finde, dass diese Wahl ganz großartig getroffen wurde und ich konnte mich in beide Charaktere gleichermaßen intensiv und gut hineinversetzen, wie es nicht oft der Fall ist. Besonders hervorheben möchte ich auch den sensiblen Umgang mit Ridge traumatischen Erlebnissen sowie seiner Gehörlosigkeit. Man spürt, dass sich die Autorin mit dem Thema beschäftigt hat. Ich halte es auch für durchaus möglich, dass er trotz seiner körperlichen Beeinträchtigung Songs komponieren kann, denn die Vibration bzw. den Klang selbst kann man, gerade beim Spielen einer Gitarre, recht gut wahrnehmen. In Bezug auf die Musik finde ich es großartig, dass man sich die Lieder sogar anhören kann. Am Ende des Buchs findet man einen QR-Code zum Einscannen. Dadurch kann man die Stimmung im Buch, meiner Meinung nach, noch viel besser und intensiver nachempfinden. Ich habe mich total in der Welt von Sydney und Ridge fallen lassen können, das Buch hat mich sehr berührt und gefesselt. Innerhalb eines freien Tages habe ich es durchgelesen. Der Schreibstil ist einfach wunderschön, nicht zu kitschig aber so romantisch und liebevoll und mit einfach authentischen, tollen Charakteren. Ihr seht, ich bin schlichtweg begeistert.

Fazit:

„Maybe Someday“ hat mich total überzeugen, fesseln und berühren können. Die Charaktere sind liebevoll und authentisch gestaltet worden und der Schreibstil ist einfach wunderschön. Es ist ein absolutes Lesehighlight in diesem Jahr !!

Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.