Gabriella Engelmann hat den Beruf der Buchhändlerin erlernt. Sie arbeitete als Lektorin sowie Verlagsleiterin eines Kinderbuchverlages. Heute ist sie freiberuflicher Literaturscout und Autorin von Kindern- und Jugendbüchern sowie Romanen für Erwachsene. Bisher wurden unter anderem die Romane „Apfelblütenzauber“, „Wolkenspiele“ und „Wildrosensommer“ von ihr veröffentlicht.

Klappentext:

„Im Licht der glitzernden Nachmittagssonne sieht es beinahe aus wie ein Schlösschen. Ein verwunschenes Schlösschen mitten auf der Elbe. Tatsächlich aber ist es ein Hausboot, das der allein erziehenden Mutter Aurelia in einem Bildband ins Auge fällt. Nun lässt die Sehnsucht nach einem idyllischen Zuhause wie diesem sie nicht mehr los. Denn seit dem plötzlichen Verschwinden ihres Mannes Nic fühlt Aurelia sich einsam und entwurzelt. Als sich wenig später die Gelegenheit ergibt, dieses Hausboot zu kaufen, sieht sie darin einen Wink des Schicksals – und zieht schon wenige Wochen später mit ihren widerstrebenden Töchtern, Katze Momo ,und vielen Träumen im Gepäck von München vor die Tore Hamburgs. Für die gelernte Floristin sind die Vier- und Marschlande mit ihren Rosenhöfen, alten Bauernkaten, Deichen und zahllosen Gärten ein Paradies. Doch auch Rosen im Paradies haben ihre Dornen …“

Wildrosensommer

Wichtige Informationen zum Buch:

Wildrosensommer

Autorin: Gabriella Engelmann

Erscheinungsdatum: 02.05.2016

ISBN: 978-3426518458

Verlag: Knaur TB

Cover:

Das Cover hat mich gleich sehr angesprochen. Man sieht einige schöne rosafarbene Rosenblüten, die hier deutlich im Mittelpunkt stehen. Sie liegen auf einem hölzernen Boden. Es ist wunderbar auf den Inhalt des Buchs abgestimmt, denn die Rosen spielen eine wichtige Rolle.

Inhalt:

Ich habe im letzten Jahr den Roman „Apfelblütenzauber“ von Gabriella Engelmann gelesen, er hatte mir sehr gut gefallen und so wollte ich unbedingt auch ihr aktuelles Buch „Wildrosensommer“ lesen und mir eine Meinung dazu bilden. Die Autorin nimmt sich in diesem Buch doch eher ernsteren Themen an, der Verlust eines geliebten Menschen aber auch auf die schwierigen daraus gezogenen Konsequenzen wird eingegangen. Als Leser bekommt man in „Wildrosensommer“ einen Einblick in das Leben einer alleinerziehenden Mutter, Aurelia, die die Protagonistin des Romans ist. Sie hat vor einigen Jahren einen schweren Verlust erlitten und seitdem managt sie ihr und das Leben ihrer zweier Töchter, alleine. Aurelia ist eine liebevolle Mutter, so habe ich es jedenfalls empfunden. An manch einer Stelle hatte ich das Gefühl, dass sie ein wenig überfordert sei, aber es ist sicher auch nicht leicht, viel arbeiten zu müssen, um genug Lebensunterhalt zu verdienen und gleichzeitig immer den Ansprüchen der Kinder Molly und Louisa gerecht zu werden. Aurelia beschäftigt sich gerne mit Kräuterheilkunde und auch Esoterik, was ich sehr interessant fand. Manchmal fand ich sie ein wenig zu naiv, vor allem, was den Neustart angeht. Ich persönlich kann mich nicht in die Situation hineinversetzen, es fällt mir schwer, mir vorstellen zu können ein Boot zu kaufen und dann auch nur aufgrund einer kurzen Begegnung und dem Gefühl mit dem Ehemann verbunden zu sein. Ich glaube einfach, dass ich da ein bisschen rationaler bin. Auf der anderen Seite habe ich sie echt bewundert, denn ich empfinde sie als recht starken Charakter. Aurelia ist eine gutherzige, liebevolle und hilfsbereite Frau, an die man sich auch wenden kann, wenn man nicht mehr weiter weiß. Sie steht zu ihrem Wort und zu ihren Freunden erst recht. Besonders gut hat mir jedoch ihre Freundin Coco, bei der ich oftmals irgendwie an Coco Chanel denken musste, gefallen. Sie ist wunderbar spritzig, lebensfroh und absolut begeisterungsfähig. So jemanden wie Coco sollte jeder an seiner Seite haben, denn sie macht das Leben erstrebenswert bunter, wie ich finde. Auch die weiteren Charaktere sind liebevoll und interessant gestaltet worden.

Aufbau, Struktur & Stil:

In „Wildrosensommer“ wird die Handlung in der Ich-Perspektive, aus Sicht von Aurelia, erzählt. Normalerweise habe ich so wirklich schnell eine intensive Verbindung zu der Protagonistin, bei Aurelia hat es aber tatsächlich eine Weile gedauert, bis ich sie verstehen und mich in sie hineinversetzen konnte. Vielleicht lag es daran, dass ich bei einigen Dingen einfach eine andere Einstellung habe, als sie selbst. Gabriella Engelmann hat einen wunderbaren flüssigen Schreibstil, dem ich problemlos folgen konnte. Sie hat mich, auch in diesem Werk, durch ihre tollen, authentischen und bildlichen Beschreibungen der Landschaften gefangen genommen. Ich hatte sehr schnell Bilder vor Augen und habe mich in die Vierlande und die Gegend rund um das Hausboot verliebt. Ich könnte mir jedoch selbst kaum ein Leben auf einem Hausboot vorstellen, dennoch fühlt man sich alleine durch die liebevolle Erzählung einfach dort wohl. Auf die ernsteren Themen geht die Autorin sensibel und behutsam ein, durch das Einbauen der Aromatherapie bin ich ein wenig neugierig geworden. Da werde ich mich wohl noch etwas genauer informieren. Zu guter Letzt möchte ich noch die Rezepte am Ende des Buchs hervorheben :-), an denen ich mich auf jeden Fall mal versuchen werde.

Fazit:

„Wildrosensommer“ erzählt auf eine sensible Art und Weise davon, wie eine Familie einen Neuanfang startet und versucht ihre Vergangenheit zu bewältigen. Da es leider eine Weile gedauert hat, bis ich mich in die Handlung und auch die Protagonistin hineinversetzen konnte, kann ich leider nicht die volle Punktzahl geben.

„Wildrosensommer“ bekommt vier von fünf Funkelchen.

4-funkelchen