Mit „Between the Lines“ habe ich mir so einen richtigen Teenie-Schmunzel-Roman ins Haus geholt. Die Protas waren zwischen 16 und 20 Jahren und hatten dementsprechende Teenie-Probleme. Aufgewertet wurden diese dann durch die Szenerie, denn das Liebesdebakel spielte sich unter Nachwuchs-Kinostars mit Theater-Allüren ab, die so richtig fiese Lasten mit sich herumschleppen…

Klappentext:Eigentlich müsste Emma durchdrehen vor Glück: Sie soll die Hauptrolle in einem Blockbuster spielen. Ihr Filmpartner ist niemand anderes als Hollywoods heißester Bad Boy Reid Alexander! Der für sein ausschweifendes Sexleben und seine Skandalpartys bekannt ist – und der alles daran setzt, sie zu verführen. Bei seinen Küssen bekommt Emma ganz weiche Knie. Doch ist es wirklich eine gute Idee, sich auf Reid einzulassen? Denn in Wahrheit fühlt sich Emma mit all dem Glamour nicht wohl. Außerdem ist da auch noch ihr sensibler Co-Star Graham Douglas, allerdings scheint dieser schon vergeben zu sein …

Between the Lines: Wilde Gefühle

Tammara Webber

MIRA TaschenbuchBetween the Lines Cover

Between the Lines hat Soap-Charakter

Warum ich sowas gelesen habe? Irgendwie hatte ich Lust auf ein typisches Jugendbuch. Einfach so mal wieder entspannen und alten Träumen hinterherhängen. Wer macht das nicht mal gern? Dazu ist das Buch sehr gut geeignet. Und hey, immerhin konnte es mich sogar richtig fesseln, weil ich dann doch irgendwie immer wissen wollte, wie es denn weitergeht. Es hat so typischen Soap-Sucht-Charakter.

Cover: Nichts Besonderes, nichts Langweiliges. Mir fehlt der Bezug zum Buch. Allerdrings erfrischend, dass es nicht so typisch kitschig wie andere Romane designed wurde.

Inhalt: Junge Nachwuchs-Stars, heimliche (?) Liebeleien, Turteln unter den Hauptdarstellern. Kennen wir das nicht irgendwoher? Oh doch, ich musste sofort an Twilight und das Traumpaar „Edward und Bella“ denken, deren Liebe exakt bis zum Ende des Vampirstreifens hielt. Hier wird das Klischee aufgegriffen, dass sich Schauspieler während der Dreharbeiten näherkommen. Verstärkt wird es durch den inneren Konflikt der Hauptdarstellerin Emma, die von Liebe und Sex ungefähr so viel Ahnung hat, wie ich vom Reisanbau. Plötzlich hängt sie mittendrin und kann sich nicht entscheiden, ob sie den geheimnisvollen Graham oder den Mädchenschwarm Reid bevorzugt. Das ist in etwa so, als würde man euch fragen, ob ihr lieber mit Justin Bieber oder Tyler Lautner in die Kiste steigen möchtet…

Neben der Liebesgeschichte kommen aber weitere Aspekte zum Tragen: Emma hat Probleme mit ihren Eltern, ihre Mutter ist tot, ihre Stiefmutter eine egoistische Pute. Der Kontakt zum Vater ist abgekühlt und irgendwie hat jeder nur ihre Karriere, statt Bedürfnisse im Sinn. Der Sunnyboy Reid hat eine kranke Mutter, sein Vater kümmert sich nicht wirklich.  Die Geheimnisse um Graham und Brooke erfahren wir erst sehr viel später, aber auch sie haben ihre Bürden zu tragen.

Ihr merkt also, dass es so einige Konflikte gibt, die die jungen Menschen neben ihrer Karriere ertragen müssen. Man könnte nun meinen, die Stars könnten unter all der Last zusammenbrechen, allerdings finden sie immer wieder genug Kraft für wilde Partys. So schlecht kann es ihnen also nicht gehen 😉

Was mir am besten gefallen hat, war die Bezug zu „Pride and Prejudice“. Auch, wenn es in das 21. Jahrhundert geholt wurde, finde ich diese Einschnitte (Regieanweisungen) gut umgesetzt.

Aufbau und Struktur: Das Buch wechselt in den Perspektiven von Emma und Reid hin und her. So erfahren wir, wie es im Leben der beiden Protas aussieht. Ich kann mir vorstellen, dass diese Perspektive im Rahmen der Bücherserie noch wechseln wird und bin gespannt, wie sich das weiter entwickeln wird. Das Wechseln und reflektieren der Situationen aus verschiedenen Perspektiven kam gut bei mir an. Es gab allerdings keine richtig großen Spannungsbögen, es hat das Drama gefehlt. Viel mehr interessieren die Geheimnisse der Charakter 😉

Stil: Die Autorin hat einen interessanten Erzählstil. Das Buch richtet sich hin und wieder an den Leser, das ist allerdings so galant verpackt, als wären es eigentlich innere Zwiegespräche der Charaktere. Das hat mir gut gefallen, auch, wenn es mich anfänglich irritiert hatte. Als würde ich einen Blogbeitrag lesen, der mich anspricht und eine Geschichte erzählt…

Gesamteindruck: Der Auftakt der „Between the Lines“-Reihe hat mir gut gefallen. Auch, wenn Teenagerbücher eigentlich nicht so meins sind, habe ich mir doch einen Narren daran gefressen. Vielleicht wegen des weiblichen Hauptcharakters, die ihre Mutter schon so jung an eine fiese Krankheit verloren hat? Das pubertäre Geplänkel hin und wieder hat natürlich schon etwas gestört, insgesamt ist es aber ein gutes Buch für ein paar spannende Lesestunden. Es gibt 4 von 5 Funkelchen von mir.

4-funkelchen

 

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