Kai Meyer studierte einige Semester in den Bereichen Film, Philosophie und Theater. Danach schrieb er als Journalist u.a für den Kölner Express, seit 1995 arbeitet er als freier Schriftsteller. Sein erstes Buch veröffentlichte er im Alter von 24 Jahren. Seither schrieb er rund 50 Romane für Erwachsene und Jugendliche, ebenso Drehbücher. Erschienen sind unter anderem „Das zweite Gesicht“, „Die Alchimistin“ und die Trilogie rund um eine Welt aus Büchern „Die Seiten der Welt“.
Klappentext:
„„Schreibe etwas in den Büchern der Schöpfung um, und du veränderst die Vergangenheit. Und mit ihr die Gegenwart und Zukunft. Furia, du hast die Macht, diese Welt zu einer besseren zu machen. Wer schlägt so eine Chance aus?“
„Ich“, sagte sie.
Das Sanktuarium ist untergegangen, aber schon wird die bibliomantische Welt von einer neuen, übermächtigen Gefahr bedroht. Die Ideen steigen aus dem goldenen Abgrund zwischen den Seiten der Welt auf und verschlingen ein Refugium nach dem anderen. Bald ahnt Furia, dass sie die einzige ist, die die Vernichtung der Welt aufhalten kann und dass sie dafür einen sehr hohen Preis zahlen muss. Doch ist sie dazu bereit?“
Wichtige Informationen zum Buch:
Die Seiten der Welt- Blutbuch
Autor: Kai Meyer
Erscheinungsdatum: 10. März 2016
ISBN: 9783841402264
Verlag: Fischer FJB
Cover:
Wie bei den vorherigen Bänden der Bücher ist auch dieses hier wunderschön gestaltet. Der Hintergrund ist passend auf den Titel in bordeauxroter Farbe. Man sieht überall Netze, die sich bis in den unteren Teil des Covers ziehen, dazwischen fliegen Origamis. Die Netze und auch der Titel setzen sich durch die glänzende silberne Farbe sehr gut vom Hintergrund ab. Es ist sehr liebevoll und ansprechend gestaltet worden.
Inhalt:
„Die Seiten der Welt-Blutbuch“ ist der dritte Teil einer Trilogie, die meiner Meinung nach auch unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden muss. Die Bücher bauen in der Handlung aufeinander auf und man kann so schlichtweg auch die Entwicklung der Figuren und der Welt wunderbar verfolgen. Darum bitte ich Euch, wenn ihr die vorherigen Bücher nicht kennt, nicht weiterzulesen, denn ich kann nicht ohne auf den Inhalt eingehen, ohne zu spoilern. Ich hab das Buch mit Spannung erwartet. Auch in „Blutbuch“werden Furia und ihre Freunde vor große und schwierige Aufgaben gestellt, die sie gemeinsam überwinden müssen. Ihre Freundschaft und eine junge Liebe, alle, die die beiden ersten Teile kennen, wissen, zwischen welchen Figuren, sie existiert, spielen eine wichtige Rolle. Immer wieder faszinieren mich die vielseitigen Charaktere, die so liebevoll und detailliert ausgearbeitet und gestaltet wurden. Ich glaube, alleine über die Charaktere könnte ich hier wahnsinnig ausführlich berichten. Besonders gefallen haben mir Furia, die sich so wahnsinnig wandelt und immer mehr an ihren Aufgaben wächst, immer stärker wird und trotzdem stets ihre lieben Freunde im Blick hat. Sie ist stets mutig, tapfer und hilfsbereit, eine Eigenschaft, die auch bei dir des Öfteren ausgenutzt wird. Siebensterns Charakter hat mich ebenso beeindruckt, den er scheint sich niemals zu ändern und ist unfassbar manipulativ. In diesem Buch spielt auch Phaedra, die Anführerin der Tintlinge, deren wahrer Charakter sich erst im Laufe der Handlung zeigt eine wichtige Rolle. Ebenso die Liebe zu den Büchern, deren Ausmaß innerhalb der ganzen Trilogie zum Vorschein kommt.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung wird in der dritten Person erzählt, was in diesem Fall, da sehr viele Charaktere an der Geschichte beteiligt sind, auch eine gute Wahl ist. „Blutbuch“ knüpft direkt an die Geschehnisse des vorherigen Teils „Nachtland“ an. Es gibt keinerlei Einleitung, man befindet sich mitten im Geschehen. Dadurch besteht sofort ein sehr hohes Spannungslevel, das Kai Meyer auch wunderbar halten kann. Durch viele Wendungen und Überraschungen in der Handlung war ich dauerhaft gefesselt und konnte das Buch, nachdem ich es einmal begonnen hatte, nicht gut wieder weglegen. Durch den sehr bildlichen Schreibstil des Autors war es für mich wieder unheimlich leicht, mich in die Ängste, die Verzweiflung, die Hoffnung und den Willen der einzelnen Charaktere, hineinzuversetzen. Die vielen vielseitigen Charaktere und die sehr komplexe Welt, die er in der Trilogie erschaffen hat, steigt die Spannung zusätzlich. Man spürt förmlich die Liebe zum geschriebenen Wort und zur Fantasie.
Fazit:
Ich habe „Blutbuch“ mit einem weinenden und einem lachenden Auge gelesen, denn auf der einen Seite hat Kai Meyer meinen Erwartungen sehr gut erfüllen können, auf der anderen Seite ist die wunderschöne, fantastische Geschichte nun beendet. Allerdings kann ich jetzt schon sagen, dass ich die Geschichte rund um Furia und die Bibliomantik mehr als nur einmal noch lesen werde. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!!
Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.