Uri Orlev wurde 1931 als Kind jüdischer Eltern in Warschau geboren. Einen Teil seiner Kindheit verbrachte er im Warschauer Ghetto. 1943 wurde er gemeinsam mit seinen Brüdern und seiner Tante in das Konzentrationslager nach Bergen- Belsen deportiert. Nachdem die Amerikaner die Gefangenen 1945 befreiten, gelangte er mit seinem Bruder durch einen Kindertransport zunächst nach Paris und dann später nach Israel. Er lebte dort fast 20 Jahre in einem Kibbuz. 1976 begann Uri Orlev Bücher für Kinder und Jugendliche zu schreiben. Seither veröffentlichte er 31 seiner Werke, sie wurden in 25 Sprachen übersetzt. Seine eigenen Erfahrungen zur Kriegszeit hat er unter anderem in den Büchern „Der Mann von der anderen Seite“, „Lauf, Junge, lauf“ und „Die Insel in der Vogelstraße“ verarbeitet. „Lauf, Junge, lauf“ wurde auch verfilmt und lief 2015 in den deutschen Kinos.
Klappentext:
„Jurek ist ungefähr neun, als ihm die Flucht aus dem Warschauer Ghetto gelingt und er sich allein durch die Wälder schlagen muss, bis zum Ende des Krieges. Er lernt, wie man auf Bäumen schläft und mit der Schleuder Eichhörnchen erlegt. Doch die Einsamkeit treibt ihn immer wieder in die Dörfer. Dort trifft Jurek Menschen, die ihm helfen, und solche, die ihn verraten werden.“
Wichtige Informationen zum Buch:
Lauf, Junge, lauf
Autor: Uri Orlev
Erscheinungsdatum: 04.02.2008
ISBN: 9783407741073
Verlag: Beltz
Cover:
Das Cover wurde sehr passend gestaltet. Man sieht einen kleinen Jungen, der in viel zu großer Kleidung in einer Art Stall sitzt. Das Bild ist genauso grau, wie der Alltag der Kinder. Lediglich der Schriftzug des Titels ist orangefarben und setzt sich so vom Cover ab. Der Bezug zum Inhalt ist hier eindeutig gegeben.
Inhalt:
Das Buch basiert auf der Lebensgeschichte und den Erfahrungen von Yoram Friedmann. Alleine, die Tatsache, dass sich die Handlung des Buchs so oder sehr ähnlich abgespielt haben muss, lässt einen schon nachdenklich werden. Kinder sollten, auch wenn es heute leider oft nicht der Fall ist, behütet und in einer Welt voller Liebe und Geduld für sie selbst und ihre Entwicklung aufwachsen. In einem Miteinander, wo jedem Menschen Respekt gezollt wird und man sein darf, wie es jedem Einzelnen individuell passt. In einer Welt voll Toleranz, die man auch heute an vielen Stellen nicht mehr findet. Wir begleiten den neunjährigen Jurek durch sein Leben. Er hat es geschafft, dem Warschauer Ghetto zu entfliehen. Jurek weiß nicht, wie es seiner Familie geht und ob er sie je wiedersehen wird. Er kämpft um sein Leben und dass mit einer Entschlossenheit, die einen beeindruckt. Auf seinem Weg begegnet er einigen Menschen, die der Regierung Widerstand leisten und ihm helfen, andere wollen ihn ausliefern. Ich stelle es mir einfach schrecklich vor, alleine mit dem Wissen, um sein Leben zu kämpfen, wenn man nicht weiß, wie es seinen Eltern oder auch den Geschwistern ergehen wird. Andererseits ist es sicher auch ein Instinkt, der einen dazu antreibt, überleben zu wollen. Ganz alleine ist er nicht, denn er schließt sich immer wieder Gruppen von Kindern an, die in einer ähnlichen Lage sind. Sie haben alle schnell gelernt mit Verlusten umzugehen, wenn dadurch die anderen der Gruppe überleben. Alleine die Tatsache, dass er es schafft, daran nicht zu zerbrechen, ist bewundernswert. Die weiteren Charaktere sind interessant und sehr authentisch gestaltet worden.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung wird aus Sicht von Jurek, in der dritten Person, erzählt. Die Kapitel sind, für ein Jugendbuch, von angemessener Länge. Mich hat das Buch zutiefst bewegt, wenn man weiß, dass es eine Geschichte ist, die auf den wahren Begebenheiten eines Kindes basieren, nimmt man sich all dass, was er durchlebt, noch viel intensiver zu Herzen. Jedenfalls ging es mir beim Lesen so. Die Lebensgeschichte hat mich gefesselt und ich habe wirklich mitgefiebert und stets für Jurek gehofft, dass er überleben wird. Ich fand es sehr hart, das Schicksal eines Kindes, das auf sich allein gestellt ist, so mit zu erleben. Die Tatsache, dass es eine authentische Erzählung ist und man sich durch die Schreibweise sehr gut auch in die Lage von Jurek hineinversetzen kann, lässt einen an mancher Stelle erschaudern. Aber ich bewundere auch diesen kleinen Jungen zutiefst. Ich wollte mich beim Lesen, auch wenn es komisch klingen mag, für den Jungen einsetzen.
Fazit:
„Lauf, Junge, lauf“ ist ein Buch, das mich emotional sehr bewegt und nachdenklich gestimmt hat. Auch wenn man die schwierige Zeit mit Jurek durchlebt, kann man sich es vermutlich nie wirklich vorstellen, in einer solchen Lage zu sein. Ich würde dieses Buch gerne als Schullektüre ab einem Alter von 13/14 Jahren empfehlen.
Ich gebe vier von fünf Funkelchen.
Also ich habe Leider das Buch Nicht Gelesen Aber ich habe den Film Geschaut Es War Ein toller Film Und ich Glaube das Ich wenn Mir Solch etwas Wiederfahren währe das Ich daran zu Grunde Gegangen Währe
Ich finde es auch unfassbar und glaube auch nicht, dass ich es verarbeiten könnte, den Film hab ich selbst noch nicht gesehen..