Kai Meyer studierte einige Semester in den Bereichen Film, Philosophie und Theater. Danach schrieb er als Journalist u.a für den Kölner Express, seit 1995 arbeitet er als freier Schriftsteller. Sein erstes Buch veröffentlichte er im Alter von 24 Jahren. Seither schrieb er rund 50 Romane für Erwachsene und Jugendliche, ebenso Drehbücher.

Klappentext:

„Im düsteren Schloss ihrer Ahnen wächst Aura Institoris inmitten eines Labyrinths endloser Gänge und Säle heran. Als ihr verhasster Vater, ein Alchimist, getötet wird, verliebt sie sich ausgerechnet in seinen Mörder – den mysteriösen Gillian. Sein Auftrag ist es, auch Aura zu ermorden. Doch Gillian stellt sich für sie gegen seinen Meister. Gemeinsam geraten die beiden zwischen die Fronten eines Krieges zwischen Unsterblichen, deren Hass die Jahrhunderte überdauert hat.“

Die Alchimistin

Wichtige Informationen zum Buch:

Die Alchimistin

Autor: Kai Meyer

Erscheinungstermin: 14.Dezember 2015

ISBN: 978-3453419049

Verlag: Heyne

Cover:

Das Cover ist unglaublich liebevoll und mit sehr vielen Details gestaltet worden. Man sieht ein altes Schloss, das von Bergen umsäumt ist. Über ihr sind viele kleine Wolken zu sehen, unterhalb des Schlosses sind Ornamente, Schlüssel und Federn abgebildet. Man blickt durch einen großen Torbogen auf die beschriebenen Dinge. Es wurde sehr gut auf den Inhalt des Buchs abgestimmt. Mir gefällt die neue Gestaltung des Covers viel besser als die Vorherigen.

Inhalt:

Ich gebe zu, dass ich bevor ich „Die Seiten der Welt“ gelesen hatte, Kai Meyer nur namentlich und nicht als Autor kannte. Zum Glück habe ich diese Tatsache nun geändert, und falls es noch jemanden von Euch so geht, solltet ihr es dringend auch mal in ein Buch von ihm reinschauen ;-). Natürlich hatte ich eine gewisse Erwartung, nachdem mich „Die Seiten der Welt“ so überzeugt haben. Ich glaube aber auch, dass ich vor allem im Bereich Fantasy nicht so leicht zu überzeugen, sondern eher kritisch, bin. Mit „Die Alchimistin“ so würde ich fast sagen, hat Kai Meyer eine Art Familiengeschichte geschaffen, die Liebe spielt eine wichtige Rolle aber vor allem das Verhältnis der Familienmitglieder untereinander.
Wir begleiten Aura Institoris, die Protagonistin, durch dieses Buch. Der Name ist wirklich äußerst passend gewählt, denn sie versteht es als Charakter einen sehr schnell einzunehmen, was mir wirklich gefallen hat. Sie erscheint eher abweisend, stellenweise sogar unsympathisch aber sie trägt auch sehr viel Wut in sich, hat viele Dinge erlebt, die sie verarbeiten bzw. verkraften muss. Sie fühlt sich schlichtweg verraten und auch allein gelassen. Wer wäre mit einer solchen Masse an Gefühlen nicht erstmal überfordert? Nach und nach habe ich sie auf jeden Fall immer besser verstehen und mich auch in sie hineinversetzen können. Aura gibt nicht auf, sie stellt sich den Herausforderungen und versucht für ihr Leben, ihre Rechte zu kämpfen. Gillian, der quasi der männliche Gegenpart zu Aura darstellt, mochte ich recht schnell. Er wünscht sich die Freiheit und möchte ein selbst bestimmtes Leben führen, was ihm aber erst einmal nicht möglich ist. Anfangs erscheint Gillian eher gefühlskalt, was sich aber ändert, nachdem er auf Aura trifft. Von diesem Zeitpunkt an, beginnt er auch selbstständig Entscheidungen zu treffen. Es stellt einen großen Wendepunkt in seinem Leben dar. Die Entwicklung beider Protagonisten habe ich als sehr spannend und authentisch empfunden, denn sie beide wachsen an ihren Herausforderungen. Auch die weiteren Charaktere des Buchs sind liebevoll, facettenreich und interessant gestaltet worden.

Aufbau, Struktur & Stil:

Die Handlung wird in der dritten Person erzählt. Wie auch bei den bisherigen Büchern, die ich von Kai Meyer gelesen habe, nimmt den Autor den Leser mit in eine fantastische und wirklich bildgewaltige Welt. Mich fasziniert es total, dass sie trotz des Genres dabei real und auch authentich wirken. Die Geschichte besteht aus mehreren Erzähl- bzw. Handlungssträngen, die der Autor gekonnt und in sich schlüssig zusammenlaufen lässt. An mancher Stelle erscheinen die Szenen anfangs vielleicht ein wenig verwirrend, aber nach und nach baut sich das Verständnis gut auf. Auch die Spannung steigt somit konstant an, denn vieles ist schlichtweg nicht vorhersehbar. Durch diese vielseitige Erzählweise bekommt man einen sehr umfangreichen und detaillierten Einblick in die Sichtweisen der Charaktere. Gut gefallen hat mir auch die Verbindung historischer und fantastischer Elemente. Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und nach kurzen Einstiegsschwierigkeiten auch gefesselt.

Fazit:

„Die Alchimistin“ ist eine wunderbare Mischung aus fantastischen und historischen Elementen, die Kai Meyer gekonnt miteinander verbindet. Das Buch hat mich gefesselt und die Handlung hat mich fasziniert !! Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Ich gebe vier von fünf Funkelchen.

4-funkelchen