Sarah Butler ist Geschäftsführerin eines Unternehmens, welches beratend tätig ist und künstlerische sowie literarische Projekte fördert. Sie selbst erhielt Stipendien verschiedener Literaturförderungen und unterrichtete Kreatives Schreiben am British Council in Kuala Lumpur. Mit „Alice, wie Daniel sie sah“ veröffentlichte sie 2014 ihren ersten Roman, er wurde in dreizehn Sprachen übersetzt. „Die Nacht brennt“ ist in zweiter Roman.

Klappentext:

„Stick und Mac sind beste Freunde und wollen nur eins: raus aus Manchester, raus aus der Enge der Familie, der Wohnung, der Clique. Sie wollen mit dem Auto nach Málaga fahren, um einen Sommer voll Partys, Alkohol und Frauen zu erleben und vielleicht nie wieder zurückzukommen. Doch in der Nacht ihrer Abschiedsparty wird Mac erstochen. Stick steht unter Schock und muss mit seiner Trauer, seiner Wut, seinem Wunsch nach Freiheit und familiärer Geborgenheit klarkommen. Dann lernt er »J« kennen, ein Mädchen mit pinken Haaren und Piercings. Endlich scheint sich für den 17-Jährigen etwas zum Positiven zu wenden. Doch Sticks Wut ist nach wie vor da, und die Unruhen von London greifen bald auch auf Manchester über …“

Die Nacht brennt

Wichtige Informationen zum Buch:

Die Nacht brennt

Autorin: Sarah Butler

Erscheinungsdatum: 01.März 2016

ISBN: 978-3426304440

Verlag: Droemer TB

Cover:

Das Cover ist sehr auffällig gestaltet. Im Mittelpunkt steht eine große, gelb leuchtende Flamme, die sowohl den Umriss des Jungen als auch einen Teil der Stadt, die man im Hintergrund sieht, einschließt. Das Brennen im Sinne von Feuer bzw. einer Flamme beginnt, erst gegen Ende der Handlung eine Rolle zu spielen. Jedoch empfinde ich es als gut auf den Inhalt abgestimmtes Cover.

Inhalt:

„Die Nacht brennt“ ist mein erstes Buch, welches ich von der Autorin Sarah Butler gelesen habe. Sie spricht darin tief liegende Ängste an, die dann wiederum sehr gut auf das Cover angepasst sind. Der Verlust eines geliebten Menschen spielt eine große Rolle, aber auch die Verarbeitung und der Umgang mit dem Tod.
Wir begleiten „Stick“ durch diese für ihn schwere Zeit. Er versteht die Welt nicht mehr, denn Mac war sein bester Freund. Plötzlich ist er weg und man leidet mit Stick. Ich hatte das Gefühl, dass er außer Mac nicht wirklich viele Kontakte hatte. Er muss nicht nur den Tod des Freundes verarbeiten, sondern gibt sich selbst auch noch die Schuld, dass sein Freund gestorben ist. Stick lebt nur noch so in den Tag hinein. Allerdings hatte ich in dieser Hinsicht auch vor dem schlimmen Verlust das Gefühl, das er sich überhaupt nicht mit der Zukunft beschäftigen will. Mir erschien es so, als sei es ihm lästig, darüber nachzudenken. Er stößt seine Eltern dabei von sich, auch wenn sich vor allem sein Vater wirklich Mühe gibt und für ihn einsetzt. Stick versucht den Tod zu verarbeiten, hat einen starken Hass auf den Täter und würde liebend gerne auch zur Selbstjustiz greifen, was er aber nur gedanklich tut. Er trägt sehr viel Wut in sich. Ich würde ihn als recht aufbrausend und auch impulsiv beschreiben. Auf der einen Seite kann ich seine Gefühle wirklich nachvollziehen, er tat mir ehrlich leid, ich selbst möchte in dieser schrecklichen Lage nun wirklich nicht stecken. Andererseits kann ich leider nicht sagen, dass ich ihn als sympathisch gefunden habe. Er lag mir als Charakter einfach nicht. Die anderen Charaktere sind alle liebevoll und auch interessant gestaltet worden.

Aufbau, Struktur & Stil:

Erzählt wird die Handlung aus Sicht von Stick, dem Protagonisten des Buchs. Es ist eingeteilt in drei große Abschnitte, die jeweils nach den Monaten benannt wurden, in denen sie spielen: Juni, Juli und August 2011. Mich hat es anfangs ein wenig verwirrt, dass der Prolog vor der eigentlichen Geschichte bzw. am Ende spielt. Dem Erzählstil, der sehr flüssig zu lesen ist, konnte ich wirklich gut folgen. Die Autorin beschreibt sehr empathisch und authentisch die Gefühle der Charaktere, sodass einem als Leser leicht gemacht wird, sie nachvollziehen, verstehen zu können. Auch kann man sich eben diese, durch die anschauliche, bildliche Schreibweise gut vorstellen. Dennoch muss ich leider sagen, dass mir etwas in diesem Buch gefehlt hat. Es hat mich emotional nicht so berührt, wie ich es bei der Thematik erwartet habe, was ich sehr schade finde. Möglicherweise waren die nüchternen, knapp erzählten Momente in der Handlung zu viel.

Fazit:

Leider fehlte mir die emotionale Verbindung zu „Die Nacht brennt“. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass es mich net hat fesseln können, da ich das Thema eigentlich sehr ansprechend finde.

Ich gebe drei von fünf Funkelchen.

3-funkelchen