Sheila Bugler studierte Psychologie und bereiste danach Europa und Südamerika. 2008 wurde sie als Nachwuchsautorin für das renommierte Mentorenprogramm „Arts Council England“ ausgewählt. Mit „Nebelspiel“ ist nun ihr Debütroman erschienen.
Klappentext:
„London: Ein zehnjähriges Mädchen wird entführt. Es gibt keine Zeugen, keine heiße Spur. Die Polizei verfolgt einen Schatten, und die Zeit läuft stetig ab für die kleine Jodie Hudson. Allen ist der Fall Molly York noch lebhaft in Erinnerung, die vor drei Jahren auf gleiche Weise verschwand und nur noch tot gefunden werden konnte. Für Detective Inspector Ellen Kelly, Londons toughe Starermittlerin und Spezialistin für Entführungsfälle, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, der sie bis an die nebelverhangene Moorlandschaft der englischen Südostküste führt.“
Wichtige Informationen zum Buch:
Nebelspiel
Autorin: Sheila Bugler
Erscheinungsdatum: 11.Januar 2016
ISBN: 978-3426516553
Verlag: Knaur TB
Cover:
Ich finde, das Cover ist für einen Thriller sehr gut gestaltet. Man sieht einen felsigen Landschaftsabschnitt, der im Nebel liegt. Ein knorriger Baum ragt in die Höhe. Das Tal ist durch den Nebel größtenteils verdeckt. Es ist insofern gut auf den Inhalt abgestimmt, als dass man sagen kann, dass dort ebenfalls vieles undurchschaubar ist.
Inhalt:
Mich hat das Cover im Zusammenhang mit dem Klappentext sehr angesprochen, sodass ich auch mal wieder einem Debütroman gerne eine Chance geben wollte. Die Autorin spricht die Themen Kindesentführung, Selbstjustiz und die Verarbeitung von Traumata durch den Verlust geliebter Menschen an. Wir begleiten die Protagonistin Ellen durch ihren Alltag. Ellen ist alleinerziehende Mutter von zwei süßen Kindern, die beide noch zu Grundschule gehen. Sie ist Detective und beginnt gerade, nach einem sehr schweren Fall, der auch persönliche Veränderungen nach sich zog, wieder zu arbeiten. Durch den vorherigen Fall ist sie noch traumatisiert und braucht ihre Arbeit dringend, um sich tagsüber abzulenken. Ellen kann sich oft auf ihr Bauchgefühl verlassen. Ihre Kinder liebt sie sehr und sie versucht ihnen möglichst viel Freiraum zu lassen, dennoch ist es ihr auch wichtig einander vertrauen und miteinander reden zu können. Da es in diesem aktuellen Fall, um ein kleines Mädchen geht, hat nicht nur sie, sondern auch ihr Chef ein persönliches Interesse daran, den Täter möglichst bald ausfindig zu machen. Ellen mag ich als Menschen schon, ihre Ängste, ihre Sorgen und Gedanken konnte ich gut nachempfinden. Leider hatten mir die meisten Charaktere nicht genug Tiefe, vieles wurde nur angerissen und erschien mir dadurch nicht authentisch.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung wird aus Ellens Sicht, in der dritten Person erzählt. Ich denke, dass das einer der Punkte ist, die es mir erschwert haben, ins Buch einzusteigen. Gut gefallen haben mir die kurzen Einträge in Tagebuchform, die aus Sicht des Opfers Jodie geschildert werden. Dadurch wurde die Erzählperspektive ein wenig unterbrochen. Die Ermittlungen selbst habe ich als recht zäh empfunden, was sicher teils authentisch ist, aber für mich wurde, um das Buch als Thriller zu bezeichnen, einfach nicht genügend Spannung aufgebaut. Immer wieder wird die Handlung durch kleine Details aus dem Leben der Charaktere unterbrochen. Ab der Mitte des Buchs hatte ich stellenweise das Gefühl, ich würde gefesselt, aber leider hielt die Spannung nie lang an. Zwischendurch wurde einfach zu viel Wert auf Dinge gelegt, die für die eigentliche Handlung nicht relevant sind. Der bildhafte Stil, indem Sheila Bugler schreibt, gefällt mir wieder wirklich gut. Ich konnte mir die Szenen gut vorstellen und mich in sie hineinversetzen.
Fazit:
„Nebelspiel“ konnte mich leider nicht überzeugen. Man hätte viel mehr aus der Thematik herausholen können, vor allem die Spannung habe ich an mancher Stelle schlichtweg vermisst.
Ich gebe gerade noch drei von fünf Funkelchen.